Elymisch

Elymisch
Elymertempel in Segesta.

Die Elymer (griechisch Elymoi, lateinisch Elymi) gehörten zusammen mit den Sikelern und Sikanern zu den vorgriechischen Kolonisatoren Siziliens. Die Elymer siedelten sich insbesondere in Westsizilien an. Ihre wichtigsten Städte waren Eryx (das heutige Erice), Segesta (auch Egesta) und Entella. Ihr Siedlungsgebiet wird vom Belice in Osten und der Linie Monte IatoPartinicoMontelepre im Norden begrenzt.

Über die genaue Herkunft der Elymer wird spekuliert. Thukydides führt sie auf die Trojaner zurück, die sich unter ihrem Führer Elymos angeblich hier niederließen. Sie sollen zu den Trojanern gehören, die mit Aeneas aus Troja geflohen sind, sind dann aber nicht mit ihm weiter nach Latium gezogen. Da Aeneas als Stammvater von Romulus und Remus gilt, den legendären Gründern von Rom, sahen die Römer nach der Eroberung Siziliens die Elymer als verwandtes Volk an, das eine bevorzugte Behandlung verdiente.

Bei Vergil heißt Elymos Helymus und nach Servius war er Gründer der Städte Asca, Entella und Egesta. Die Namen ihrer Städte lassen auf eine ligurische Herkunft schließen. Neuere Funde, die ins 9./8. Jahrhundert v. Chr. datiert werden, lassen jedoch auf eine italische Herkunft und enge Beziehungen zu den Italikern schließen. Das wird auch durch neueste philologische Untersuchungen gestützt.

Laut Hellanikos wurden sie von den Oinotroi aus Süditalien verdrängt. Sie waren meist mit den Phoinikes verbündet und den Griechen gegenüber bis zu ihrer Hellenisierung im 5. Jahrhundert v. Chr. feindlich eingestellt. Nach der Hellenisierung werden sie nicht mehr erwähnt.

Für die elymische Sprache gibt es bisher nur spärliche Zeugnisse, die auch erst seit den 1960er Jahren bekannt sind. Zunächst wollte man hier ligurische oder illyrische Verbindungen erkennen. Das erwies sich jedoch als unhaltbar. Offenbar ist die elymische Sprache ein dem Sikelischen sehr ähnlicher Dialekt – also eine indogermanische, italische Sprache. Die vorhandenen Sprachzeugnisse wurden vor allem in Form von Graffiti auf 600 Keramiken in Segesta (8.–6. Jahrhundert v. Chr.) und als Münzlegenden auf Münzen aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. in Eryx und Segesta gefunden.

Die Elymer dürfen nicht mit den iranischen Elymäern verwechselt werden.

Literatur

  • Giulia Falco: Elymoi, in DNP, Bd. 3 (1997), Sp. 1003

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