Emanuel Aloys Forster

Emanuel Aloys Forster
Emanuel Alois Förster, Lithographie von Josef Eduard Teltscher

Emanuel Aloys Förster (* 26. Januar 1748 in Niedersteine; † 12. November 1823 in Wien) war ein deutscher Musikpädagoge und Komponist.

Inhaltsverzeichnis

Biographie

Emanuel Aloys Förster besuchte das Gymnasium des Benediktinerklosters in Braunau, wo seine musikalische Begabung früh erkannt wurde. Auf Anordnung des damaligen Abtes Friedrich Grundmann (1752−1772) gehörte er zu den Schülern, die durch einen qualifizierten Lehrer Unterricht in der Figuralmusik erhielten. Nach dem Gymnasialabschluss arbeitete er ab 1764 in der Kanzlei seines Vaters, der Verwalter eines Wirtschaftshofs gewesen sein soll. Von 1766–1768 leistete er seinen Wehrdienst im Fouqué'schen Infanterieregiment, dem er als Militärmusiker zugeteilt wurde.

Bereits als Jugendlicher komponierte Emanuel Aloys Förster mehrere Konzerte und Sonaten nach seinem Gehör. Nachdem er an ein theoretisches Werk von Carl Philipp Emanuel Bach gelangte, schrieb er dieses ab. Es wird vermutet, dass es sich dabei um die Broschüre „Versuch über die wahre Art das Klavier zu spielen“ handelte. Nach der Rückkehr vom Militär erhielt er Musikunterricht von dem Mittelwalder Organisten und Theorielehrer Johann Georg Pausewang. Vermutlich auf dessen Vermittlung hielt er sich anschließend einige Jahre in Prag auf. 1779 begab er sich nach Wien, wo er als Komponist und Musikpädagoge wirkte. Durch seine Heirat mit Eleonore von Reczka erhielt er Kontakt zu Wiener Adelshäusern, wodurch seine Bekanntheit gefördert wurde. Er war Mitglied des Schuppanzigh-Quartetts, dem auch seine schlesischen Landsleute Peter Hänsel, Franz Weiß und Joseph Lincke angehörten.

Zu seinen Schülern gehörten u. a. Franz Pecháček und Louis Niedermeyer. Mit W. A. Mozart und Joseph Haydn hatte er freundschaftlichen Umgang. Den 22 Jahre jüngeren Ludwig van Beethoven lernte er beim Fürsten Karl Lichnowsky kennen. Beethoven schätzte Försters musikalisches Wirken und sein kompositorisches Werk und führte ihm auch Schüler zu, u. a. Andreas Rasumofsky und Charles Neate.

Von Försters fünf Kindern wurde Tochter Eleonore (* 1799), die 1823 einen Grafen Conti ehelichte, eine bekannte Pianistin, die selbst Variationen für Klavier, Violine, Viola und Violoncello komponierte. Deren ein Jahr jüngerer Bruder Joseph war ebenfalls Pianist und Violoncellist und ein Schwager des Geigers Pietro Rovelli (1793–1838).

Försters musikalischer Nachlass befindet sich in der Österreichischen Nationalbibliothek.

Werke

  • Anleitung zum General-Bass. Verlag Breitkopf & Härtel, Leipzig 1805
  • Emanuel Aloys Förster komponierte zahlreiche Streichquartette und -quintette, Fugen, Kantaten, Klavierquartette, Oboenkonzerte und Präludien.

Literatur

  • Lothar Hoffmann-Erbrecht. In: Schlesisches Musiklexikon, Augsburg 2001, ISBN 3-89639-242-5, S. 167–170
  • Karl Weigl: Emanuel Aloys Förster. In: Sammelbände der Internationalen Musikgesellschaft. Heft 2, 1905, S. 274–314

Weblinks


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