- Ems-Weser-Kanal
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Mittellandkanal Grober Verlauf des Mittellandkanal
Abkürzung MLK Lage Deutschland: Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt Länge 325,7 km Erbaut 1906 bis 1942 (Einstellung der Arbeiten an der Elbequerung) Ausgebaut Ausbau seit 1965, Anschluss an EHK 1993 bis 2003 Klasse Vb (nach Abschluss des Ausbaus, voraussichtlich 2012) Beginn Abzweig aus dem Dortmund-Ems-Kanal bei Hörstel Ende Übergang in den Elbe-Havel-Kanal bei Hohenwarthe Schleusen Anderten (Hindenburgschleuse), Sülfeld, Hohenwarthe Abzweigungen, Kreuzungen Weser, Leine, Elbe-Seitenkanal, Elbe Herausragende Bauwerke Schachtschleuse Minden, Kanalbrücken Minden, Schleuse Anderten, Hebewerk Rothensee, Kanalbrücke Magdeburg Infozentrum, Museum Infozentrum des WSA Minden in Minden an der Schachtschleuse Kilometrierung in Richtung Elbe aufsteigend, km 0 bis km 325,7 Talfahrt Richtung Dortmund-Ems-Kanal Zuständiges WSA Mitte und Ost Der Mittellandkanal ist die längste künstliche Wasserstraße in Deutschland. Alte Fahrt des Wasserstraßenkreuzes in Minden Der Mittellandkanal (MLK) ist mit 325,7 Kilometern Länge die längste künstliche Wasserstraße in Deutschland. Er verbindet den Dortmund-Ems-Kanal mit der Elbe und dem Elbe-Havel-Kanal. Im weiteren Sinne ist er Teil einer Verbindung zwischen den Flüssen Rhein und Oder. Im Westen wird die Verbindung zum Rhein über Dortmund-Ems-Kanal und Rhein-Herne-Kanal oder Wesel-Datteln-Kanal hergestellt. Im Osten verbinden Elbe-Havel-Kanal, Havel und Havel-Oder-Wasserstraße den Mittellandkanal mit der Oder. In europäischer Dimension ermöglicht er eine Verbindung zwischen den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Frankreich und der Schweiz auf der einen mit Polen und Tschechien auf der anderen Seite.
Der Kanal ist auch unter den Namen Ems-Weser-Kanal, Weser-Elbe-Kanal oder Ems-Weser-Elbe-Kanal bekannt. Hierbei handelt es sich um alte oder regionale Bezeichnungen, die nur noch selten verwendet werden.
Inhaltsverzeichnis
Verlauf
Der Mittellandkanal zweigt am Nassen Dreieck bei Hörstel vom Dortmund-Ems-Kanal ab, verläuft durch die Gravenhorster Schlucht und führt nördlich des Teutoburger Waldes und des Wiehengebirges nach Osten. In Minden überquert er in einer alten und einer neuen Trogbrücke die Weser. Die Trogbrücken sind Teil des Wasserstraßenkreuzes Minden, dieses bietet über den Verbindungskanal Nord oder den Verbindungskanal Süd Anschluss an die Weser. Südlich des Schaumburger Waldes und des Steinhuder Meeres geht es weiter bis Seelze bei Hannover, hier wird in einer alten und einer neuen Fahrt das Leinetal überquert. Über den Stichkanal Hannover-Linden und den Verbindungskanal zur Leine besteht eine Verbindung zur Leine und Ihme. Im weiteren Verlauf durchquert der MLK die nördlichen Stadtteile von Hannover und trifft dann auf die Hindenburgschleuse in Hannover-Anderten. Die Strecke bis hierher wird als Westhaltung bezeichnet und liegt auf einem Niveau von 50,3 m ü. NN.
Östlich der Hindenburgschleuse verläuft die 14,70 Meter höher gelegene Scheitelhaltung auf 65 m ü. NN durch Peine und Braunschweig. Kurz hinter dem Abzweig des Elbeseitenkanals endet sie an der Schleuse Sülfeld in Wolfsburg. Diese senkt das Kanalniveau um 9 Meter ab.
Ab hier verläuft die Osthaltung auf einer Höhe von 56 m ü. NN weiter durch Wolfsburg, unmittelbar am Volkswagenwerk entlang. Über die ehemalige deutsch-deutsche Grenze und durch den Naturpark Drömling führt der Kanal vorbei an Calvörde, Haldensleben und Wolmirstedt. Bis zum Jahr 2003 endete der Mittellandkanal an der kriegsbedingt nicht fertiggestellten Elbequerung nördlich von Magdeburg. Die Schifffahrt nahm einen Umweg über das Schiffshebewerk Rothensee, den Rothenseer Verbindungskanal, die Elbe und die Schleuse Niegripp, um den Elbe-Havel-Kanal zu erreichen.
Seit der Eröffnung des Wasserstraßenkreuzes Magdeburg im Oktober 2003 überquert der Kanal die Elbe in der 918 Meter langen Kanalbrücke Magdeburg und erreicht kurz dahinter die Schleuse Hohenwarthe. Hier endet die Osthaltung, und der Kanal wird um 18,55 Meter auf das Niveau des Elbe-Havel-Kanal abgesenkt. Östlich der Schleuse Hohenwarthe geht der MLK, bei km 325,7 in den Elbe-Havel-Kanal über, dieser führt die Kilometrierung weiter bis km 379,0 bei der Einmündung in die Havel.
Bau und Geschichte
Beschlossen wurde der Bau des Kanals mit dem Inkrafttreten des preußischen Wassergesetzes vom 1. April 1905. Um den Kanalbau wurde im Reich erbittert debattiert, da die ostelbischen Agrarier ein Eindringen billiger Produkte aus dem Westen befürchteten (Kanalrebellen). Als Kompromiss wurde schließlich der Bau nur bis Hannover festgelegt.
- 1856 - Erste Pläne zum Bau eines Kanals vom Rhein zur Elbe unter Mitwirkung des Kreisbaumeisters von Hartmann
- 1906 - Baubeginn des Abschnitts Bergeshövede−Hannover
- 1915 - Inbetriebnahme des ersten Abschnittes bis Minden (damals noch Ems-Weser-Kanal)
- 1916 - Fertigstellung des Bauabschnitts bis Hannover
- 1928 - Einweihung der Hindenburgschleuse bei Hannover-Anderten durch den Reichspräsidenten von Hindenburg
- 1929 - Anbindung an den Hafen Peine
- 1933 - Anbindung an den Hafen Braunschweig
- 1938 - Wird mit Vollendung der Schleuse Sülfeld sowie des Schiffshebewerks Rothensee bei Magdeburg die Verbindung zur Elbe fertiggestellt
- 1942 - Die Bauarbeiten an der Elbeüberführung und der Schleuse Hohenwarthe werden eingestellt
- 1965 - Beschluss zum Ausbau des Kanals, in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, zur Wasserstraßenklasse IV (entspricht der heutigen Klasse Vb)
- 1976 - Beginn des Ausbaus von Teilstrecken in Sachsen-Anhalt
- 1993 - Erster Rammschlag für das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr.17 zum Neubau eines Sicherheitstores bei Haldensleben
- 1997 - Baubeginn Schleuse Rothensee
- 1998 - Baubeginn Kanalbrücke Magdeburg
- 1998 - Inbetriebnahme der neuen Kanalbrücke in Minden über die Weser
- 1999 - Grundsteinlegung Schleuse Hohenwarthe
- 2003 - Mit Einweihung des Wasserstraßenkreuzes Magdeburg und der Schleuse Hohenwarthe ist der Kanal erstmals auf ganzer Länge befahrbar
Schleppmonopol
1905 wurde vom preußischen Landtag in dem Gesetz über die Herstellung und den Ausbau von Wasserstraßen die Einführung des Schleppmonopols beschlossen. Damit waren nur diese staatlichen Monopolsschlepper auf den Kanälen in Westdeutschland zugelassen. Im Februar 1915 wurde der Betrieb zwischen Bergeshövede und Minden durch das Schleppamt Minden und im Dezember 1916 zwischen Minden und Hannover durch das Schleppamt Hannover aufgenommen. Am 31. Dezember 1967 wurden diese Dienste eingestellt, der Selbstfahrer hatte sich durchgesetzt.
Ausbau und Abmessungen
Auf der Strecke Bergeshövede-Hannover wurde die Kanaltrasse für 600-t-Schiffe bemessen, es wurde aber bereits die Möglichkeit vorgesehen, durch Erhöhung des Wasserspiegels um 50 cm den Kanal für 1000-t-Schiffe befahrbar zu machen. Östlich von Hannover wurde der Mittellandkanal für das 1000-t-Schiff bemessen. Ab den 1950er Jahren verdrängten selbstfahrende Motorschiffe die Schleppschifffahrt vollständig, außerdem machten die immer größeren Schiffe einen Ausbau unumgänglich. 1965 wurde der Ausbau des MLK für das Europaschiff (1350 t, Länge 85 m, Breite 9,5 m, Tiefgang 2,5 m) beschlossen, das entsprach der Wasserstraßenklasse IV. Während des Ausbaus entwickelten sich die Schiffsgrößen weiter, so dass das Großmotorgüterschiff (2300 t, Länge 110 m, Breite 11,40 m Tiefgang 2,8 m) zur Bemessungsgrundlage wurde. In Anlehnung an den Kanalquerschnitt für das Europaschiff wurde 1994 das bis heute gültige Regelprofil entwickelt, es entspricht der heutigen Wasserstraßenklasse Vb.
Der Ausbau der Kanaltrasse ist zwischen Dortmund-Ems-Kanal und der Schleuse Sülfeld fertiggestellt. Zwischen Sülfeld und der Elbe laufen die Ausbauarbeiten noch. Auf dem Gebiet der damaligen DDR wurden zwischen 1976 und 1987 bereits Teilstrecken ausgebaut. Allerdings entsprachen auch diese Strecken nicht den heutigen Anforderungen, so dass die gesamte Strecke erneuert wird. Zum jetzigen Zeitpunkt (2008) finden Ausbauarbeiten im Bereich Wolfsburg-Vorsfelde und Rühen sowie zwischen Haldensleben und Magdeburg-Rothensee statt. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich 2012 abgeschlossen.
In den ersten Jahren des Ausbaus wurden lange Strecken im Rechteckprofil mit Spundwänden erstellt. Aus Gründen des Tierschutzes mussten diese Strecken nachträglich eingezäunt werden, um Tiere vor dem Ertrinken zu bewahren. Heute wird deshalb das Trapezprofil bevorzugt. Mit Spundwänden wird nur noch im Bereich von Häfen oder Schleusen ausgebaut. Wenn der Einsatz von Spundwänden auf freier Strecke unumgänglich ist, beispielsweise aus Platzgründen bei der Stadtstrecke Hannover, wird im kombinierten Rechteck–Trapez–Profil (KRT–Profil) ausgebaut. Beim KRT–Profil endet die senkrechte Spundwand etwa 20 cm unter der Wasseroberfläche. Dadurch wird es Kleintieren ermöglicht, das Wasser zu verlassen.
Regelquerschnitt
- Trapezprofil (schräge Uferböschung): Breite 55 m, Tiefe 4 m, Durchfahrtshöhe 5,25 m
- Rechteckprofil (Spundwand): Breite 42 m
Die genannten Profile werden an vielen Stellen miteinander kombiniert. Beispielsweise Trapezprofil auf der einen und Rechteckprofil auf der anderen Seite, oder die Spundwand endet unter der Wasseroberfläche und geht in eine schräge Böschung über, dadurch ergeben sich abweichende Wasserspiegelbreiten.
Regelschiff
- Großmotorgüterschiff, auch Großmotorschiff (GMS): Länge 110 m, Tiefgang 2,80 m, Breite 11,45 m, Tragfähigkeit 2300 t
- Übergroßes Motorschiff (üGMS): Länge 135 m
- Schubverband: Länge 185 m, Breite 11,40 m, Tiefgang 2,80 m, Tragfähigkeit 4500 t
Die genannten Angaben sind die maximalen Abmessungen der jeweiligen Schiffsklasse. Alle Angaben beziehen sich auf die ausgebaute Kanalstrecke.
Stichkanäle
Der Mittellandkanal verfügt über ein günstiges Längsprofil mit nur drei Schleusenanlagen auf ganzer Länge. Dies wäre nicht möglich gewesen, hätte man den Kanal direkt durch Osnabrück, Hildesheim und Salzgitter geführt. Stattdessen wurden diese Städte über Stichkanäle an den Hauptkanal angeschlossen. Eine Ausnahme ist der Stichkanal Ibbenbüren, er entstand im Zuge des Ausbaus des Hauptkanals. Dabei erhielt der ausgebaute MLK auf vier Kilometern eine neue Trasse, die alte Trasse wurde aus Richtung Osten aufgelassen, um die Verladestelle Ibbenbüren anzuschließen.
Name Abkürzung Abzweig bei km Abzweig Ort Länge km Kanalstufen Stichkanal Ibbenbüren SKI 3,94 Ibbenbüren 1,1 - Stichkanal Osnabrück SKO 30,39 Bramsche 14,5 2 Stichkanal Linden SKL 149,59 Seelze 11,2 1 Stichkanal Misburg SKM 171,14 Hannover 3,4 - Stichkanal Hildesheim SKH 183,25 Sehnde 15,1 1 Stichkanal Salzgitter SKS 213,5 Wendeburg 18,1 2 Wasserstraßenkreuze und Verbindungskanäle
Der Mittellandkanal kreuzt in seinem Verlauf, neben einigen Kleinflüssen, die Weser, die Leine und die Elbe. Der Kanal wird in Trogbrücken über diese Bundeswasserstraßen geführt und durch Verbindungskanäle mit dem kreuzenden Fluss verbunden. In Minden und Magdeburg spricht man dabei von Wasserstraßenkreuzen. Die Verbindungskanäle zweigen direkt vom Hauptkanal ab. Eine Ausnahme ist der Verbindungskanal zur Leine, er zweigt vom Stichkanal Linden ab. Der Rothenseer Verbindungskanal und der Verbindungskanal Süd zur Weser stellen auch die Verbindung zu den örtlichen Häfen her.
Name Abkürzung Abzweig bei km Abzweig Ort Länge km Kanalstufen Verbindungskanal Nord zur Weser VKN 101,56 Minden 1,2 1 Verbindungskanal Süd zur Weser VKS 102,93 Minden 1,4 2 Verbindungskanal zur Leine VKL 8,32 (Stichkanal Linden) Hannover 1,8 1 Rothenseer Verbindungskanal RVK/RVN 319,92 Wolmirstedt 5,2 1 Niegripper Verbindungskanal NVK 325,7 (Übergang EHK-MLK) Niegripp 1,8 1 Schleusen und Schiffshebewerke
Der Mittellandkanal wurde ursprünglich für die Schleppschifffahrt konzipiert. Deshalb sind die Schleusen im Hauptkanal und im Stichkanal nach Salzgitter so groß gebaut worden, dass sie einen ganzen Schleppverband aufnehmen konnten. Aus diesem Grund entsprechen diese alten Schleusenbauwerke, in Länge und Breite, den heutigen Anforderungen. Lediglich die Durchfahrtshöhe musste den aktuellen Gegebenheiten angepasst werden. Beispielsweise in Anderten, Wedtlenstedt und Üfingen. In Sülfeld wurde die Südkammer durch eine Schleuse mit größerer Durchfahrtshöhe und Drempeltiefe ersetzt. Die kleineren Schleusen in den Stich- und Verbindungskanälen werden in den nächsten Jahren durch größere, mit mindestens 139 m Länge, ersetzt. Zur Zeit (2009) laufen die Bauarbeiten an der neuen Schleuse in Bolzum.
Abstiegsbauwerke im Hauptkanal
- Schleuse Anderten (Hindenburgschleuse) [1]
- Zwei baugleiche Schachtschleusen mit geschlossenen Sparbecken
- km 174,2
- Erbaut: 1919–1928
- Nutzlänge/Breite/Durchfahrtshöhe/Abladetiefe: 214 m/12,00 m/5,90 m/2,80 m
- Fallhöhe: 14,70 m
- Bedienung: Schleusenpersonal vor Ort (Fernbedienzentrale in der Schleusenbrücke der Ostkammer)
- Besichtigung: Von der Straßenbrücke oberhalb der Schleuse Blick über beide Schleusenkammern, Zutritt zum Schleusengelände ist laut Beschilderung verboten
- Schleuse Sülfeld
- Nordkammer
- Schachtschleuse mit offenen Sparbecken
- km 236,9
- Erbaut: 1934–1937
- Nutzlänge/Breite/Durchfahrtshöhe/Abladetiefe: 224 m/12,00 m/4,00 m/2,20 m
- Fallhöhe: 9 m
- Südkammer (Neue Schleuse)
- Schleuse mit offenen Sparbecken
- Erbaut: 2004−2008
- Nutzlänge/Breite/Durchfahrtshöhe/Abladetiefe: 225 m/12,50 m/5,25 m/2,80 m
- Bedienung: Bedienpersonal vor Ort (im Leitstand der Südkammer)
- Die Schleuse Sülfeld wurde als Doppelschleuse mit zwei baugleichen Schleusenkammern erbaut. Die Südkammer wurde 2004 abgerissen, und durch eine neue Schleuse mit größeren Abmessungen ersetzt.
- Besichtigung: Besucherparkplatz vorhanden, Besucherplattform im Unterhaupt der Nordkammer
- Nordkammer
- Doppelsparschleuse Hohenwarthe [2]
- Zwei baugleiche Schachtschleusen mit offenen Sparbecken
- km 325,1
- Erbaut: 1998–2003
- Nutzlänge/Breite/Durchfahrtshöhe/Abladetiefe: 190 m/12,50 m/5,25 m/2,80 m
- Fallhöhe: 18,55 m - 19,05 m
- Die Schleuse Hohenwarthe ersetzt das nicht vollendete Schiffshebewerk Hohenwarthe.
- Bedienung: Bedienpersonal vor Ort
- Besichtigung: Besucherparkplatz vorhanden, Besichtigung seitlich des Oberhauptes oder Brücke am Unterhaupt, Infotafeln
Abstiegsbauwerke in den Stichkanälen
- Schleuse Hollage
- Eine Schleuse ohne Sparbecken
- Im Stichkanal Osnabrück km 7,2
- Erbaut: 1913–1915
- Nutzlänge/Breite/Abladetiefe: 82 m/10,00 m/2,20 m
- Fallhöhe: 4,75 m
- Schleuse Haste
- Eine Schleuse ohne Sparbecken
- Im Stichkanal Osnabrück km 12,7
- Erbaut: 1913–1915
- Nutzlänge/Breite/Abladetiefe: 82 m/10,00 m/2,20 m
- Fallhöhe: 4,75 m
- Hafenschleuse Hannover-Linden
- Eine Schachtschleuse mit offenen Sparbecken
- Im Stichkanal Linden km 9,55
- Erbaut: 1914–1917
- Nutzlänge/Breite/Durchfahrtshöhe/Abladetiefe: 83 m/10,00 m/4,25 m/2,50 m
- Fallhöhe: 7,80 m
- Bedienung: Fernbedienzentrale Anderten
- Schleuse Bolzum
- Alte Schleuse
- Eine Schleuse mit offenen Sparbecken
- Im Stichkanal Hildesheim km 0,7
- Erbaut: 1926–1927
- Nutzlänge/Breite/Durchfahrtshöhe/Abladetiefe: 82 m/12,00 m/6,45 m/2,20 m
- Fallhöhe: 8 m
- Bedienung: Bedienpersonal vor Ort
- Neue Schleuse
- Eine Schleuse ohne Sparbecken
- In Bau seit 2007 bis voraussichtlich 2010
- Nutzlänge/Breite/Abladetiefe: 139 m/12,50 m/2,80 m
- Fallhöhe: 8,50
- Bedienung: Fernbedienzentrale Anderten
- Im Zuge des Ausbaus des „Stichkanals Hildesheim“ laufen seit 2007 vorbereitende Bauarbeiten zum Bau einer neuen Schleuse. Nach dem Ausbau des SKH wird das Oberwasser der Schleuse um 0,5 m angehoben, dadurch ergibt sich die abweichende Fallhöhe zur alten Schleuse. Die alte Schleuse wird nach Inbetriebnahme der Neuen, ohne Funktion erhalten.
- Alte Schleuse
- Schleuse Wedtlenstedt ⊙52.267510.401527777778
- Ostkammer
- Schachtschleuse ohne Sparbecken
- Im Stichkanal Salzgitter km 4,6
- Erbaut: 1938–1940
- Nutzlänge/Breite/Durchfahrtshöhe/Abladetiefe: 220 m/12,00 m/6,00 m/2,70 m
- Fallhöhe: 9,30 m
- Westkammer
- Schachtschleuse ohne Sparbecken
- Erbaut: 1938−1940
- Nutzlänge/Breite/Durchfahrtshöhe/Abladetiefe: 225 m/12,00 m/4,55 m/2,10 m
- Die Schleuse Wedtlenstedt wurde als Doppelschachtschleuse mit zwei baugleichen Kammern erbaut. Die Ostkammer wurde 1975−1976 den Abmessungen von Großmotorgüterschiffen angepasst.
- Ostkammer
- Schleuse Üfingen ⊙52.21402777777810.423055555556
- Ostkammer
- Schachtschleuse ohne Sparbecken
- Im Stichkanal Salzgitter km 10,7
- Erbaut: 1938–1940
- Nutzlänge/Breite/Durchfahrtshöhe/Abladetiefe: 220 m/12,00 m/5,50 m/2,70 m
- Fallhöhe 9,30 m
- Westkammer
- Schachtschleuse ohne Sparbecken
- Erbaut: 1938−1940
- Nutzlänge/Breite/Durchfahrtshöhe/Abladetiefe: 225 m/12,00 m/4,25 m/2,20 m
- Die Schleuse Üfingen wurde als Doppelschachtschleuse mit zwei baugleichen Kammern erbaut. Die Ostkammer wurde 1975−1976 den Abmessungen von Großmotorgüterschiffen angepasst.
- Ostkammer
Abstiegsbauwerke in den Verbindungskanälen
- Schachtschleuse Minden
- Eine Schachtschleuse mit geschlossenen Sparbecken
- Im Verbindungskanal Nord km 0,5
- Erbaut: 1911–1914
- Nutzlänge/Breite/Abladetiefe: 85 m/10,00 m/2,50 m
- Fallhöhe: je nach Wasserstand der Weser bis 13,20 m
- 1988 wurde die Nutzlänge auf 85 m verlängert.
- Weserschleuse Minden
- Eine Schleuse mit offenen Sparbecken
- Im Verbindungskanal Nord km 0,5
- Erbaut: 2009–2012
- Nutzlänge/Breite/Drempeltiefe: 139 m/12,50 m/4,00 m
- Fallhöhe: je nach Wasserstand der Weser bis 13,30 m
- Die neue Schleuse entsteht östlich parallel zur Schachtschleuse. Sie wird beim WSA-Minden unter der Bezeichnung Weserschleuse Minden geführt. [3]
- Oberschleuse Minden
- Eine Schleuse ohne Sparbecken
- Im Verbindungskanal Süd km 0,2
- Erbaut: 1911–1914
- Nutzlänge/Breite/Abladetiefe: 82 m/10,00 m/2,50 m
- Fallhöhe: 6,00 m
- Unterschleuse Minden
- Eine Schleuse mit offenen Sparbecken
- Im Verbindungskanal Süd km 1,0
- Erbaut: 1921–1925
- Nutzlänge/Breite/Abladetiefe: 82 m/12,50 m/2,50 m
- Fallhöhe: je nach Wasserstand der Weser bis 7,08 m
- Die drei Schleusen in Minden sind Teil des Wasserstraßenkreuzes Minden. Sie ermöglichen bei einer Sperrung der Trogbrücken einen durchgehenden Schiffsverkehr auf dem Mittellandkanal.
- Leineabstiegsschleuse
- Eine Schleuse ohne Sparbecken
- Im Verbindungskanal zur Leine km 0,6
- Erbaut: 1913–1914
- Nutzlänge/Breite: 73 m/10,0 m
- Fallhöhe: 1,90 m
- Bedienung: Bedienpersonal vor Ort
- Schleuse Rothensee
- Eine Schleuse mit offenen Sparbecken
- Im Verbindungskanal Rothensee km 0,5
- Erbaut: 1997–2001
- Nutzlänge/Breite/Abladetiefe: 190 m/12,50 m/2,80 m
- Fallhöhe: 10,45 m–18,46 m abhängig vom Wasserstand der Elbe
- Schiffshebewerk Rothensee
- Senkrechthebewerk mit Gewichtsausgleich durch Schwimmer
- Im Verbindungskanal Rothensee km 0,5
- Erbaut: 1929–1938
- Nutzlänge/Breite/Abladetiefe: 82 m/12,00 m/2,00 m
- Fallhöhe: 12,00 m–18,70 m abhängig vom Wasserstand der Elbe
- Das Hebewerk ist seit Ende 2006 außer Betrieb. Die Schifffahrt läuft komplett durch die Schleuse. Es ist geplant das Hebewerk, in den Sommermonaten, durch eine Stiftung zu betreiben. Die genauen Bedingungen, für den Weiterbetrieb sind zwischen dem Bund und der Stadt Magdeburg umstritten.
Wasserhaushalt
Der Mittellandkanal dient zwar hauptsächlich dem Transport von Gütern, doch von Anfang an wurden ihm auch wasserwirtschaftliche Aufgaben zugewiesen. Dazu gehören die Bereitstellung von Wasser für die Industrie und die Landwirtschaft und das Ableiten von Hochwässern aus kreuzenden Kleinflüssen und Bächen in die Weser oder Elbe. Dem Kanal geht durch Verdunstung, Versickerung und Schleusenbetrieb ständig Wasser verloren. Ferner wird der Wasserspiegel auch durch starken Wind beeinflusst. In dem vorwiegend in Ost-West-Richtung verlaufenden Kanal können starke Westwinde den Wasserstand an den Enden der Kanalhaltungen um 40 cm ansteigen lassen. Um für die Schifffahrt möglichst gleichbleibende Durchfahrtshöhen und Wassertiefen zu gewährleisten, muss der Wasserspiegel ständig reguliert werden.
Die Regulierung der Wasserversorgung des Mittellandkanals und seiner Stichkanäle wird zentral von der Revier- und Betriebszentrale in Minden gesteuert. Hierzu stehen ihr zwischen Bevergern und Hohenwarthe zahlreiche Pumpwerke, Entlastungsanlagen und Messstellen zur Verfügung.
Da die wenigen natürlichen Zuflüsse nicht ausreichen, den Kanal ständig mit Wasser zu versorgen, muss normalerweise Wasser aus der Weser und der Elbe in das Kanalbett gepumpt werden. Die Pumpwerke zur Versorgung des Kanals befinden sich in Minden an der Weser und in Magdeburg an der Schleuse Rothensee. An allen Schleusen befinden sich ebenfalls Pumpwerke, die das Wasser in die höher gelegenen Haltungen pumpen.
Freizeit und Erholung
Fast der gesamte Mittellandkanal besitzt an mindestens einem Ufer einen begleitenden Betriebsweg. Dieser ist für Fußgänger und Radfahrer auf eigene Gefahr freigegeben. Die Wege sind meistens mit feinem Splitt befestigt, im Bereich von Schleusen oder Hafenanlagen oft asphaltiert oder gepflastert. Mit Ausnahme der Zufahrten und der Schleusenbereiche gibt es keine nennenswerten Steigungen. Hierdurch ist es auch für Untrainierte möglich, große Strecken zurückzulegen. An einigen Stellen muss das Ufer über eine Brücke gewechselt werden, beispielsweise bei Hafenanlagen. In manchen Städten (wie in Hannover) fungiert der Kanal mit seinen Ufern auch als Naherholungsgebiet.
Der Kanal ist für Wassersportler ein vielfältiges Fahrtgebiet. Am Mittellandkanal und seinen Stichkanälen gibt es zahlreiche Yachtclubs und Rudervereine.
Städte und Gemeinden am Mittellandkanal
Aufzählung der Orte in der Reihenfolge des Kanalverlaufs von Westen nach Osten.
- Nordrhein-Westfalen
- Niedersachsen
- Nordrhein-Westfalen
- Niedersachsen
- Landkreis Schaumburg
- Region Hannover
- Landkreis Peine
- Stadt Braunschweig
- Landkreis Gifhorn
- Stadt Wolfsburg
- Landkreis Gifhorn
- Sachsen-Anhalt
Einzelnachweise
- ↑ Artikel des WSA Braunschweig über die Schleuse Anderten
- ↑ WNA-Magdeburg, Doppelsparschleuse Hohenwarthe
- ↑ Erläuterungen zur Weserschleuse Minden
Weblinks
- Informationen zum Mittellandkanal auf SkipperGuide
- Informationen zum Ausbau des Hauptkanals und der Stichkanäle
- Übersichtskarte Osthaltung und Elbe-Havel-Kanal
- Wasserstraßenkreuz Magdeburg
- WSA-Minden Mittellandkanal
- Revier- und Betriebszentrale Minden
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