EnBW

EnBW
EnBW Energie Baden-Württemberg AG
Unternehmensform Aktiengesellschaft
ISIN DE0005220008
Gründung 1997
Unternehmenssitz Karlsruhe, Deutschland
Unternehmensleitung
Mitarbeiter ca. 20.357 (31. Dez. 2008)
Umsatz ca. 16.305,4 Mrd. EUR (2008)
Produkte

Energie, Umweltdienstleistungen

Website

www.enbw.com

Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG ist ein Energieversorgungsunternehmen mit Sitz in Karlsruhe. Das Unternehmen ist nach E.ON und RWE das drittgrößte Energieunternehmen in Deutschland.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die EnBW entstand am 1. Januar 1997 durch Fusion der beiden baden-württembergischen Energieversorgungsunternehmen Badenwerk AG und Energie-Versorgung Schwaben AG (EVS). Die beiden Tochtergesellschaften der ehemaligen EVS Ueberlandwerk Jagstkreis AG in Ellwangen und die Mittelschwäbische Überlandzentrale AG in Giengen an der Brenz beschlossen am 16. Juli 1999 rückwirkend zum Jahresbeginn den Zusammenschluss zur EnBW Ostwürttemberg DonauRies AG (ODR).

Im Januar 2000 verkaufte das Bundesland Baden-Württemberg seinen Aktienanteil von 25,1 %, den es bis dahin an der EnBW hielt, für 2,4 Milliarden € an den staatsdominierten französischen Stromkonzern Électricité de France (EDF).

Am 1. Oktober 2003 erfolgte der Zusammenschluss der EnBW mit der Neckarwerke Stuttgart AG.

Am 16. Dezember 2005 hat EnBW durch eine Übernahme von weiteren 25,05 Prozent für einen Kaufpreis von 361 Millionen Euro mit 54,95 Prozent die Mehrheit an den Stadtwerken Düsseldorf übernommen.

Am 11. Juli 2008 gab die EnBW bekannt, sich - vorbehaltlich der Zustimmung des Bundeskartellamtes - mit 26 Prozent am Oldenburger Energiekonzern EWE AG zu beteiligen. Der Einstieg soll in Form eines Aktienkaufes und einer Kapitalerhöhung erfolgen [2].

Vorstand

Der Vorstand der EnBW-Holding:

Am 19. Juni 2007 teilte die EnBW mit, der bisherige Vorstandsvorsitzende Utz Claassen werde aus "strukturellen, professionellen, persönlichen und familiären Gründen" für eine Verlängerung seines zum 1. Mai 2008 auslaufenden Vertrages nicht zur Verfügung stehen. Claassen betrachte seine "Mission" als erfüllt, er werde sich nach Ablauf seiner Amtszeit anderen Dingen zuwenden. Zum Nachfolger Claassens wählte der Aufsichtsrat am 5. Juli 2007 den damaligen Finanzvorstand von E.ON Nordic, Hans-Peter Villis. Er wurde für die Dauer von fünf Jahren zum Vorstandsvorsitzenden bestellt. Am 24. Juli 2007 teilte die EnBW mit, der Wechsel des Vorstandsvorsitzes von Claassen auf Villis werde bereits zum 1. Oktober 2007 vollzogen.

Den Posten des Chief Financial Officers (CFO) übernahm am 1. Mai 2008 Hans-Peter Villis in Personalunion für den ausgeschiedenen Dr. Christian Holzherr.[3] Zum 1. Januar 2009 übernahm der bisherige Vorstandsvorsitzende der Mannheimer MVV Energie AG, Dr. Rudolf Schulten, die Position des Finanzvorstandes (CFO) [4].

Gesellschaften

Die wichtigsten EnBW-Kerngesellschaften:

  • EnBW Akademie GmbH
  • EnBW Energy Solutions GmbH
  • EnBW Gas GmbH
  • EnBW Trading GmbH
  • EnBW Kraftwerke AG
  • EnBW Regional AG: Die Regionalgesellschaft der EnBW ist für den Zugang zu den unternehmenseigenen Stromverteilnetzen in Baden-Württemberg verantwortlich, sie pflegt Kontakte zu Kommunen und managt die Stadtwerke-Beteiligungen im Land. Dienstleistungen des gesamten EnBW-Konzerns werden zentral über die Regionalgesellschaft den Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg angeboten.
  • EnBW Systeme Infrastruktur Support GmbH
  • EnBW Transportnetze AG: Die EnBW Transportnetze AG ist Betreiberin der Stromtransportnetze
  • EnBW Vertriebs- und Servicegesellschaft mbH
  • EnBW Kernkraft GmbH (EnKK)
  • EnBW Gesellschaft für anlagentechnische Dienste und kaufmännische Leistungen mbH
  • Gasversorgung Süddeutschland GmbH
  • Yello Strom GmbH
  • NaturEnergie AG
  • EnAlpin AG (Visp/Schweiz)
  • RBS wave GmbH

Aktionäre

Hauptaktionäre der EnBW sind mit 45,01% die Électricité de France (EDF) sowie mit 45,01% die Oberschwäbischen Elektrizitätswerke (OEW). Ein Konsortialvertrag zwischen den beiden Haupteigentümern überträgt die unternehmerische Führung an die EdF. Er gilt bis 2012. Des Weiteren wurde vereinbart, dass kein Partner mehr Anteile als der andere besitzen dürfe, und dass wichtige Entscheidungen nur im Einvernehmen zu fällen seien.

Zahlen

Deutsches Netz von EnBW, Vattenfall, RWE und E.ON

Die EnBW ist mit rund 5,4 Millionen Energiekunden das drittgrößte Energieunternehmen in Deutschland. Mit knapp 17.900 Mitarbeitern wurde 2005 ein Jahresumsatz von rund 10,7 Mrd. Euro erzielt. Am Ende des ersten Halbjahres 2004 waren noch 19.500 Mitarbeiter beschäftigt. Der Konzernumsatz betrug für diesen Zeitraum 5,8 Mrd. Euro. Im Geschäftsjahr 2004 wurde ein Konzernumsatz von ebenfalls rund 11,3 Mrd. Euro erwirtschaftet. Zum Jahresende 2004 beschäftigte die EnBW 17.700 Mitarbeiter. Der Bilanzgewinn 2005 beträgt 245,2 Mio. Euro. Die sinkende Mitarbeiterzahl ist vor allem auf einen Entkonsolidierungs- und Desinvestitionsprozess zurückzuführen. Er hatte das Ziel, den Konzern auf energienahe Kerngeschäftsfelder zu konzentrieren. So wurden z.B. der Schuhhersteller Salamander und der Parkhausbetreiber APCOA dem Konzern wieder ausgegliedert.

Stromkennzeichnung

Nach §42 EnWG zur Stromkennzeichnung sind seit dem 15. Dezember 2005 alle Energieversorgungsunternehmen in Deutschland verpflichtet, die Herkunft ihres Stroms zu veröffentlichen. Für EnBW ergeben sich folgende Werte für das Jahr 2007:

  bundesweiter
Durchschnitt
EnBW
Erneuerbare Energieträger 15% 21,4%
Kernenergie 24,3% 46,5%
Fossile Energieträger + sonstige 60,7% 32,1%
Radioaktiver Abfall (mg/kWh) 0,7 1,3
CO2-Emissionen (g/kWh) 541 258

Der von EnBW und somit auch von ihrer Tochter Yello vertriebene Strom enthält den größten Anteil an Kernkraft aller großen deutschen Energieversorger. Dem gegenüber steht ein geringer Ausstoß an CO₂ und ein überdurchschnittlicher Anteil an erneuerbaren Energien, der vor allem aus großen Wasserkraftwerken kommt. Der Strommix des EnBW-Konzerns erzeugt somit eine überdurchschnittliche Menge radioaktiver Abfälle, trägt aber – für einen Nicht-Ökostrom-Tarif – wenig zum Treibhauseffekt bei, da bei der Gewinnung von Uran weniger CO₂ ausgestoßen wird als bei Kohlekraftwerken.

In einer im Winter 2006 laufenden Anzeigenkampagne versuchte die EnBW, Kernkraft als „grüne“ Energiequelle zu bewerben und dadurch längere Laufzeiten für das Kernkraftwerk Neckarwestheim durchzusetzen. In der Anzeige sieht man eine Baumgruppe, deren Teile wie ein Reaktor mit dazugehörigen Kühltürmen geformt sind. Für Kritiker ist dies Greenwashing, einige sehen darin auch eine moderne Form von „Neusprech“.

Sponsoring

Die EnBW ist derzeit (Stand 2007) Hauptsponsor des VfB Stuttgart, des Karlsruher SC, des Handball-Bundesligisten Frisch Auf! Göppingen, des Basketball-Zweitligisten Kirchheim Knights und des Basketball-Bundesligisten EnBW Ludwigsburg.

Die EnBW unterstützt als Sponsor und Mitveranstalter seit 2002 die Tour de Ländle.

Zusätzlich war die EnBW nationaler Förderer der FIFA WM 2006 in Deutschland.

Als Haupt- und Presentingsponsor unterstützte die EnBW auch die Schacholympiade 2008 in Dresden.

Besondere Anlagen

Kraftwerke

Anlagen zur Gasversorgung

Leitungen

Quellen

  1. a b Spiegel online - E.on-Manager Villis wird neuer EnBW-Chef
  2. www.enbw.com - EWE und EnBW beschließen Partnerschaft
  3. Energiewirtschaftliche Tagesfragen, 04/2008, S. 112
  4. www.enbw.com - Dr. Rudolf Schulten zum Finanzvorstand der EnBW bestellt

Weblinks


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