- Endrass
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Engelbert Endrass (* 2. März 1911 in Bamberg; † 21. Dezember 1941 nördlich der Azoren) war ein hoch dekorierter deutscher Marineoffizier und U-Bootkommandant im Zweiten Weltkrieg. Er war Kommandant von U 46 und U 567 und zählt mit 22 versenkten Schiffen, gesamt 118.528 BRT, und vier beschädigten Schiffen mit 25.491 BRT zu den erfolgreichsten U-Boot-Kommandanten des Krieges.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Engelbert Endrass’ Militärkarriere begann im April 1935. Genau wie Günther Prien und Jost Metzler verbrachte er einige Jahre in der Handelsmarine. Er wechselte schließlich zur Reichsmarine und diente dort u.a. auf dem Panzerschiff Deutschland. Im Oktober 1937 wurde er zur U-Boot-Waffe versetzt. Im Dezember desselben Jahres[1] wurde er Leutnant zur See auf U 47.
Bei Günther Priens berühmten Angriff auf den, als uneinnehmbar geltenden, britischen Hafen Scapa Flow war Endrass I. Wachoffizier. Dabei wurde die HMS Royal Oak versenkt. Nach der geglückten Flucht schuf Endrass das Schiffsemblem, den „schnaubenden Stier“. Bei der Rückkehr von dieser siegreichen Unternehmung wurde der gesamten Besatzung das Eiserne Kreuz II. Klasse verliehen. Prien wurde mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes geehrt.
Endrass blieb bis Dezember 1939 an Bord von U 47. In dieser Zeit wurde er zum Oberleutnant zur See befördert und erhielt auch das Eiserne Kreuz I. Klasse. Nach abgeschlossener Zusatzausbildung erhielt er im Mai 1940 das Kommando über das Schwesterschiff U 46 und beerbte damit den glücklosen Kptlt. Herbert Sohler.
Bereits bei seiner ersten Feindfahrt als Kommandant stellte er seine Fähigkeiten unter Beweis. Er versenkte fünf Schiffe mit insgesamt 35.347[2] BRT, darunter befand sich der britische Hilfskreuzer HMS Carinthia, der allein 20.277[1] BRT hatte.
Auch seine zweite Feindfahrt verlief äußerst erfolgreich. Wiederum versenkte er fünf Schiffe mit insgesamt 27.038[1] BRT, darunter den britischen Hilfskreuzer HMS Dunvegan Castle mit 15.007[1] BRT. Bemerkenswert an Endrass’ Leistung ist, dass all dies trotz beschädigtem Periskop geschah.[3] Nach Rückkehr zum Stützpunkt in Saint-Nazaire wurde Endrass für seine außergewöhnlichen Leistungen das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen.
Mit U 46 unternahm er noch fünf weitere Feindfahrten. Für seine weiterhin erfolgreichen Leistungen wurde er mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes sowie dem U-Boot-Kriegsabzeichen mit Brillanten ausgezeichnet und am 2. Juli 1941 zum Kapitänleutnant befördert.
Im September 1941 verließ Endrass U 46 und übernahm ein Monat später das Kommando der U 567. Am 21. Dezember desselben Jahres griff er mit seinem U-Boot die britischen Schiffe HMS Deptford und HMS Samphire nordöstlich der Azoren an. Durch starken Wasserbombenbeschuss wurde das U-Boot mitsamt der 47-köpfigen Besatzung jedoch versenkt.
Seinen Tod gab der Wehrmachtsbericht allerdings erst drei Monate später, am 31. März 1942 bekannt.
Dienstgrade
- 01.07.1935 Fähnrich zur See
- 01.01.1937 Oberfähnrich zur See
- 01.04.1937 Leutnant zur See
- 20.04.1939 Oberleutnant zur See
- 02.07.1941 Kapitänleutnant
Auszeichnungen
- 05.04.1939 Wehrmacht-Dienstauszeichnung IV.Klasse
- 06.06.1939 Spanienkreuz in Bronze
- 25.09.1939 Eisernes Kreuz (1939) II. Klasse
- 17.10.1939 Eisernes Kreuz (1939) I. Klasse
- 19.12.1939 U-Boot-Kriegsabzeichen (1939)
- 05.09.1940 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes
- 10.06.1941 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- 18.07.1941 U-Boot-Kriegsabzeichen mit Brillanten
- 01.11.1941 Italienisches Kriegskreuz mit Schwertern
Quellen
- ↑ a b c d Website u47.org: Profil von Engelbert Endrass
- ↑ Website uboat.net: Profil von Engelbert Endrass
- ↑ Webseite Lexikon der Wehrmacht: Profil von Engelbert Endrass
Personendaten NAME Endrass, Engelbert KURZBESCHREIBUNG deutscher Marineoffizier und U-Bootkommandant im Zweiten Weltkrieg GEBURTSDATUM 2. März 1911 GEBURTSORT Bamberg STERBEDATUM 21. Dezember 1941 STERBEORT Azoren
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