- Enkheim
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Bergen-Enkheim
Stadtteil von Frankfurt am MainKoordinaten 50° 9′ 18″ N, 8° 45′ 11″ O50.1558.7530555555556Koordinaten: 50° 9′ 18″ N, 8° 45′ 11″ O Fläche 12,5 km² Einwohner 17.088 Bevölkerungsdichte 1363 Einwohner/km² Postleitzahl 60388 Vorwahl 06109 Website Website Gliederung Ortsbezirk 16 – Bergen-Enkheim Stadtbezirke - 680 - Bergen-Enkheim
Verkehrsanbindung Autobahn Bundesstraße U-Bahn U4 U7 Bus 42 43 551 MKK-23 MKK-25 MKK-28 n5 Bergen-Enkheim ist ein Stadtteil von Frankfurt am Main.
Der östlichste Stadtteil setzt sich zusammen aus den Teilen Bergen und Enkheim. Im Westen grenzt Bergen-Enkheim an Seckbach, im Süden an Fechenheim, im Osten an Bischofsheim und im Norden an die Stadt Bad Vilbel, sowie an die Gemeinde Niederdorfelden.
In einer Urkunde von Heinrich IV., vom 16. August 1057, ausgefertigt in der Pfalz Tribur, werden eine Schenkung „von Besitzungen und Hörigen“ in Bergen an das Bistum Eichstätt erwähnt. Der damalige Bischof von Eichstätt war Papst Viktor II. Bergen und Enkheim werden schon im 13. Jahrhundert als gemeinsame Dorfschaft erwähnt. Beide Orte wurden jahrhundertelang gemeinsam verwaltet, aber erst 1968 wurde Bergen-Enkheim zur Stadt erhoben. 1977 erfolgte die Eingemeindung nach Frankfurt am Main.
Geographisch ist das Gelände durch den Übergang des Maintals in die ansteigende Wetterau geprägt. An diesem Hang, der in West-Ost-Richtung verläuft, schmiegen sich um Bergen Gartenanlagen und Streuobstwiesen an. Bergen ist aufgrund seiner Aussicht über Offenbach am Main und das östliche Rhein-Main-Gebiet bis zum Odenwald und Spessart als Wohnsitz sehr beliebt.
Neben der Anbindung mit Bussen des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV) ist der Stadtteil mit der U-Bahn direkt mit der Innenstadt verbunden.
Das Gewerbegebiet in Enkheim, mit Produktion, Groß- und Einzelhandel prägt den Eindruck bei der Fahrt aus der Frankfurter Innenstadt nach Bergen-Enkheim.
Inhaltsverzeichnis
Kultur
Gleichzeitig ist Bergen-Enkheim der literarischste Stadtteil Frankfurts, denn dort wird seit 1974 der bedeutende Literaturpreis Stadtschreiber von Bergen, am Freitagabend vor Berger Markt, durch die Kulturgesellschaft Bergen-Enkheim vergeben – einer der wichtigsten Literaturpreise der Buchmesse-Stadt Frankfurt.
Ein beliebter – in Bergen-Enkheim gebürtiger – Mundartdichter war Martin Dietz (19. September 1901 bis 23. November 1955): „Wann ich muol sterwe …“ u. a. Conrad Weil, (1893 bis 1960) ein Heimatdichter, schrieb das volkstümliche Theaterstück Der Schelm von Bergen.
Über die Sagen des Schelm von Bergen (der Sage nach ein Scharfrichter) und einem Rittergeschlecht der Schelme von Bergen, gibt es diverse literarische Arbeiten. Das erste Gedicht stammt von Isaac von Sinclair (1811), des Weiteren gibt es sowohl ein Gedicht von Heinrich Heine als auch ein Stück von Carl Zuckmayer dazu.
Sehenswürdigkeiten
Das alte Berger Stadtbild alleine reichte als Sehenswürdigkeit bereits aus. Doch hervorzuheben ist das historische Rathaus von Bergen. Hier ist auch das Heimatmuseum Bergen-Enkheims seit 1959 untergebracht. Der gotische Unterbau des Rathauses wurde zwischen 1300 und 1350 errichtet, das Obergeschoss im bäuerlichen Renaissancestil stammt vom Beginn des 16. Jahrhunderts. Zudem befindet sich noch ein später angebauter Turm mit einer barocken Laterne der etwa um 1704 hinzugefügt wurde. Ein Überbleibsel der alten Stadtmauer Bergen-Enkheims bildet der sogenannte Weiße Turm. Es handelt sich dabei um einen spätgotischen Wehrturm, der 1472 unter den Grafen von Hanau zusammen mit der Berger Stadtmauer errichtet wurde.
Schelmenburg mit Schloßbornquelle (Bergen)
Umgebung
Unterhalb des Berger Hangs liegt das sogenannte Enkheimer Ried eine ehemalige Moorlandschaft. Die Stadt Frankfurt beschloss, dieses etwa achteinhalb Hektar große Gebiet als Naturschutzgebiet zu erhalten und die Stadt Bischofsheim stand einer Erweiterung im Jahre 1976 nicht im Wege. Das Enkheimer Ried basiert auf einem Altarm des Mains. Eine zusätzliche Attraktion ist „Der Quellenwanderweg im Frankfurter GrünGürtel“, der – in Seckbach beginnend – über den Lohrberg nach Bergen-Enkheim führt.
Wirtschaft
In Bergen-Enkheim findet der einzige Viehmarkt der Großstadt Frankfurt statt. Er ist Bestandteil des Berger Marktes, der jeweils am Wochenende vor dem ersten Dienstag im September beginnt. Am Freitag vorher wird der neue Stadtschreiber von Bergen in sein Amt eingeführt und gefeiert. Das Festzelt wird ebenso zur Krönung der Apfelweinkönigin genutzt.
Im Gewerbeverein Bergen-Enkheim sind 140 Unternehmer organisiert. Jedes Jahr richtet der Verein eine Gewerbeschau und den Weihnachtsmarkt aus.
Am südlichen Ortsrand – zwischen U-Bahn-Strecke und Autobahnende – liegt das Hessen-Center, eines der größten Einkaufszentren der Stadt.
Bergen hatte von 1913 bis 1992 Anschluss an die Frankfurter Straßenbahn, Enkheim seit 1957. Die Enkheimer Strecke ist seit 1992 Teil der U-Bahn-Linie U7. Seit Dezember 2008 wird die U-Bahn-Station Enkheim auch von der Linie U4 bedient.
Bildung
Bergen-Enkheim kann zwei Grundschulen (Schule am Hang und Schule am Landgraben) sowie eine kooperative Gesamtschule (Gymnasial-, Realschul- und Hauptschulzweig ab Klasse 5) mit gymnasialer Oberstufe (Schule am Ried) aufweisen. Auch gibt es ein Hallen- und Freibad.
Literatur
- Lebendige Vergangenheit in Bergen-Enkheim, Geschichtliche Erläuterungen von Werner Henschke, Der Magistrat der Stadt Bergen-Enkheim, 1976
- Jüdische Gemeinde Bergen-Enkheim 1933-1942, Helmut Ulshöfer, im Selbstverlag, 1988
- Chronik einer Landschaft am Untermain Bergen-Enkheim, Ludwig Fr. Emmel, Heimatstiftung Bergen-Enkheim, 1985
- Cronick vom Amt Bornheimerberg angefangen 1796, von Amtmann Johann Heinrich Usener, bearbeitet von Walter Reul, Arbeitsgemeinschaft Heimatmuseum Ffm-Bergen-Enkheim e.V., 1998
- Karl-Heinz Heinemeyer: Geschichte-Landschaft-Persönlichkeiten im Spiegel der Straßennamen in Bergen-Enkheim, 1997
- Karl-Heinz Heinemeyer: Bergen-Enkheim Ein junger Stadtteil mit alter Geschichte, 2001, Herausgegeben von Frankfurter Sparkasse
- Karl-Heinz Heinemeyer: Rundweg durch Bergen-Enkheim Eine historische Betrachtung, 1991
Weblinks
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