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Nesslau-Krummenau Basisdaten Kanton: St. Gallen Wahlkreis: Wahlkreis Toggenburg BFS-Nr.: 3358 PLZ: 9643 Krummenau
9650 Dicken (Nesslau)
9650 Nesslau
9651 Ennetbühl
9651 Rietbad
9652 Neu St. JohannUN/LOCODE: CH NES (Nesslau) Koordinaten: (733412 / 231023)47.2166659.200004759Koordinaten: 47° 13′ 0″ N, 9° 12′ 0″ O; CH1903: (733412 / 231023) Höhe: 759 m ü. M. Fläche: 80.63 km² Einwohner: 3367
(31. Dezember 2007)[1]Website: www.nesslau-krummenau.ch Karte Nesslau-Krummenau ist seit dem 1. Januar 2005 eine politische Gemeinde des Kantons St. Gallen in der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
Politik
Die Gemeinde im oberen Toggenburg entstand am 1. Januar 2005 aus der Gemeinde Nesslau, welche aus dem Dorf Nesslau (Postleitzahl 9650) bestand und der Gemeinde Krummenau, welche aus den Dörfern Krummenau (Postleitzahl 9643), Neu St. Johann (Postleitzahl 9652) und Ennetbühl (Postleitzahl 9651) bestand. Mit 80.63 km² ist Nesslau-Krummenau nun flächenmässig die drittgrösste Gemeinde im ganzen Kanton St. Gallen. Am 31. Dezember 2004 hatte Nesslau eine Fläche von 38.18 km² und eine Einwohnerzahl von 1'965, Krummenau dagegen eine Fläche von 42.28 km² und 1'493 Einwohner. Gemeindepräsident wurde Rolf Huber, welcher zuvor Gemeindepräsident von Nesslau war. Der ehemalige Gemeindepräsident von Krummenau, Reinhard Kobelt, trat nicht mehr zur Wahl an. Das neue Wappen von 2005 zeigt zwei silberne Wellenbalken auf blauem Grund, sie stehen für die Flüsse Thur und Luteren sowie zwei goldene Sterne, die die beiden ehemaligen Gemeinden darstellen.
Geographie
Die Dörfer Nesslau-Neu St. Johann und Krummenau liegen im oberen Thurtal und Ennetbühl im Luterental an der Schwägalp-Passstrasse. Zur Gemeinde Nesslau-Krummenau gehört ein Teil des höchsten Nagelfluh-Bergs Europas, des Speers (1950 m), sowie ein Teil des Alpsteins. Das Gemeindegebiet erstreckt sich östlich bis zur Passhöhe der Schwägalp, die die Grenze zum Kanton Appenzell-Ausserrhoden bildet. Höchster Berg ganz auf Gemeindegebiet ist mit 2158 m die Silberplatten im Alpstein nahe dem Säntis. Markant sichtbar sind auch die Churfirsten, die zur Gemeinde Alt St. Johann gehören. Durch das Gemeindegebiet fliessen die Thur und die Luteren. Die beiden Flüsse sind im Wappen als zwei silberne Wellenbalken dargestellt. In der Nähe des Dorfes Krummenau liegt die Talstation der Wolzenalp-Bahnen, welche auf die in Nesslau gelegene Wolzenalp führen und das gleichnamige Ski- und Wandergebiet erschliessen. Die Gemeinde wird von der Bahnlinie der Südostbahn von Wattwil her mit den Bahnhöfen in Krummenau und Nesslau-Neu St. Johann erschlossen. Von Nesslau führen die Postautolinien nach Wildhaus – Buchs SG und über die Schwägalp nach Urnäsch AR.
Geschichte
Ab dem 12. Jahrhundert wurde das Gebiet von den Grafen von Toggenburg und von der Fürstabtei St. Gallen kolonisiert. Aus dem 13. Jahrhundert stammen die ersten urkundlichen Erwähnungen von einem Hof Nesselove und einem Gut Crummenouve. Im 16. Jahrhundert begann sich der Marktflecken Sidwald als bedeutender Vieh- und Warenmarkt zu entwickeln. Nach Feuersbrünsten im Kloster St. Johann im heutigen Alt St. Johann, wurde 1626 mit dem Bau einer neuen Klosteranlage bei Sidwald begonnen, das so zum neuen Namen Neu St. Johann kam. Im Zuge der Säkularisation der Fürstabtei St. Gallen wurde das Kloster zur Pfarrei und in Teilen der Anlage wurde später das heilpädagogische Zentrum Johanneum eingerichtet, das heute den grössten Arbeitgeber der Gemeinde darstellt. Schon im Mittelalter war die Schwefelquelle Rietbad bei Ennetbühl bekannt und es begann ein bescheidener Kurtourismus. Im Jahr 1912 stellte die Bodensee-Toggenburg-Bahn die Bahnlinie von Ebnat Kappel nach Krummenau und Nesslau-Neu St. Johann fertig. 1919 wurde die Pferdepost von Nesslau nach Wildhaus durch Postautos ersetzt. Der Endbahnhof Nesslau-Neu St. Johann wurde so zu einem bedeutenden Waren- und Personenumschlagplatz und der Tourismus im Obertoggenburg erlebte einen Aufschwung. (Quellen unter "Literatur" und "Weblinks") Verschiedene Projekte, die Bahn über Wildhaus nach Buchs oder als Zahnradbahn über Unterwasser auf den Säntisgipfel fortzusetzen, scheiterten.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurden auf Grund des Gesetzes zur Bekämpfung der Heimatlosigkeit in Neu St. Johann jenische Familien eingebürgert. Im Jahr 1947 ereignete sich in der Nachbargemeinde Stein ein Dorfbrand, wobei auch Häuser auf dem damaligen Gemeindegebiet von Nesslau brannten.
Nachdem die Bevölkerung beider Gemeinden klar zugestimmt hatte, wurden die politischen Gemeinden Nesslau und Krummenau am 1. Januar 2005 zur Gemeinde Nesslau-Krummenau vereinigt.
Einzelnachweise
Literatur
- H. Büchler, Das Toggenburg in alten Ansichten vom 17. bis 19. Jh., 1975
- W. Vogler, Das Kloster St. Johann im Thurtal, 1985
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Nesslau-Krummenau
- Offizielle Website der Schulgemeinde Nesslau-Krummenau
- Artikel Krummenau im Historischen Lexikon der Schweiz
- Artikel Nesslau im Historischen Lexikon der Schweiz
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