- Entführungsfall Kronzucker
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Bei der Kronzucker-Entführung wurden 1980 die Töchter des Fernsehjournalisten Dieter Kronzucker, Sabine und Susanne Kronzucker, und sein Neffe Martin Wächtler in der Toskana verschleppt und über zwei Monate gefangengehalten.
Inhaltsverzeichnis
Ablauf der Geiselnahme
Entführung
Am 25. Juli 1980 fielen die 15-jährige Susanne Kronzucker mit ihrer 13-jährigen Schwester Sabine Kronzucker und ihrem 15-jährigen Vetter Martin Wächtler in einer Villa in Barberino Val d'Elsa in der Toskana in die Hände von Entführern. Drei maskierte und bewaffnete Banditen überwältigten zunächst die Erwachsenen, bevor sie die drei Kinder verschleppten. Martin wurde in einem Zelt, die beiden Schwestern Susanne und Sabine in einem anderen Zelt festgehalten.
Es wurde sofort eine Großfahndung eingeleitet, die von allen Seiten unterstützt wurde. Der deutsche Botschafter in der italienischen Hauptstadt Rom, Hans Arnold, der italienische Innenminister Virginio Rognoni und der italienische Außenminister Emilio Colombo schalteten sich ein. Der Journalist Franz Tartarotti vermittelte in diesem Fall bei den Ermittlungen erfolgreich, wie später 1982 auch bei der Entführung von Nina von Gallwitz.
Die Mutter von Sabine und Susanne, Renate Kronzucker, wandte sich über das italienische Fernsehen Radiotelevisione Italiana (RAI) an die Kidnapper: „Ich gebe euch mein letztes Hemd, aber bringt mir meine Kinder wieder.“ Selbst Papst Johannes Paul II. und Giovanni Kardinal Benelli appellierten per TV an die Vernunft der Entführer.
Freilassung
Nach 68 Tagen, am 1. Oktober 1980, wurden Sabine, Susanne und Martin freigelassen, nachdem die Eltern 4,3 Millionen D-Mark an die Entführer gezahlt hatten. Sie schmuggelten das Geld nach Italien, weil Lösegeldzahlungen verboten waren. Infolgedessen wurde im Anschluss gegen die Eheleute Kronzucker rechtlich vorgegangen.
Als Hauptverdächtiger gilt ein im Mai 1977 wegen Entführung, Erpressung und vorsätzlicher Tötung des Grafen Alfonso de Sayons bereits verhafteter, dann entflohener sardischer Separatist. Weitere Personen wurden 1985 als tatbeteiligte Geiselnehmer in Florenz verurteilt.
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