- Entführung von Nina von Gallwitz
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Nina von Gallwitz (* 1973 in Köln) ist die Tochter eines Kölner Bankprokuristen. Sie wurde 1981 entführt und 149 Tage lang gefangen gehalten. Nach fünf Monaten kam sie 1982 nach einer Lösegeldzahlung wieder frei. Die Straftat konnte bis heute nicht aufgeklärt werden.
Inhaltsverzeichnis
Entführung
Das achtjährige Mädchen wurde am 18. Dezember 1981 auf dem Weg zur Schule im Kölner Stadtteil Hahnwald entführt. Auf dem Schulweg hatten Freundinnen sie vermisst und die Mutter informiert.
Am Neujahrstag wendeten sich ihre Eltern über das Radio an die Öffentlichkeit. Bei einer Prozession im März 1982 beteten in Köln 500 Menschen für die Rückkehr von Nina. Es begann eine Suche, bei der bis zu 65 Beamte ermittelten.
Doch die Hinweise auf die Entführer waren dürftig. Mehrere Lösegeldübergaben, auch mit dem Hubschrauber, scheiterten. Die Täter erhöhten ihre Forderung im Verlauf der Entführung auf 1,5 Millionen D-Mark. Es trafen Anweisungen mit der Stimme von Nina ein.
Der private Vermittler und schon bei der Kronzucker-Entführung erfolgreiche Journalist Franz Tartarotti schaltete sich ein. Die Täter hatten ihm angeboten, mit ihm über Anzeigen in großen Zeitungen mit dem „Fünf-Zeilen-Cäsar“, einem Geheimdienstcode für die Nachrichtendienste zwischen den beiden Weltkriegen, zu verkehren.
Freilassung
Von den Tätern wurde eine erneute Geldübergabe vereinbart, die erfolgreich verlief. Bei Andernach warf schließlich der Vermittler das Lösegeld auf Funkbefehl aus dem Zug. Am 15. Mai 1982, drei Tage später, wurde Nina mit einer Mullbinde vor den Augen von den Entführern auf dem Autobahnrastplatz Ohligser Heide freigelassen.
Die Kriminalpolizei begann kurz darauf mit ihrer Spurensuche. Ninas Gefangenschaft ging nach 149 Tagen zu Ende, das war die längste Entführung in der deutschen Kriminalgeschichte. Das Mädchen schleppte sich geschwächt, aber offenbar gesund, zu einer nahe gelegenen Raststätte, wo es ein Angestellter fand.
Nach fünf Monaten kam Nina von Gallwitz wieder zu ihrer Familie.
Hintergründe
Details aus Nina von Gallwitz’ Entführung sind bekannt geworden: Sie wurde einige Zeit in einer engen Holzkiste eingesperrt. Die Illustrierte „Quick“ berichtete exklusiv über ihre Rückkehr. Das Mädchen hatte die Entführung äußerlich gut überstanden. Sie kehrte bald in ihre alte Schulklasse zurück und holte den versäumten Schulstoff auf.
In einem Wald bei Meinerzhagen fanden spielende Kinder im Dezember 1982 einige Tausendmarkscheine aus dem Lösegeld. Diese Spur führte jedoch nicht zu den Tätern, die Entführer sind bis heute nicht gefasst.
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