Entry-Exit-Modell

Entry-Exit-Modell

Das Entry-Exit-Modell (auch Zweivertragsmodell) ist ein Abrechnungssystem zur Vergütung von Energietransportleistungen.

In der Vergangenheit wurde Energie häufig von einem regionalen Anbieter an die Kunden in unmittelbarer Nähe zur Verfügung gestellt. Der Energieversorger ist und war oftmals Betreiber und Eigentümer des Herstellbetriebes und des Energieverteilungsnetzes (Stromnetz, Fernwärmenetz).

Aufgrund des geforderten Wettbewerbs für den europäischen Energiemarkt ist es möglich, dass Kunden Verträge über die Energielieferung mit einem nicht ortsansässigen Unternehmen schließen. Damit die erworbene Energie vor Ort zur Verfügung gestellt werden kann, ist die Nutzung von unternehmensfremden Energienetzen notwendig.

Das Entry-Exit-Modell ist vor allem für die Liberalisierung des deutschen Erdgas-Marktes im Gespräch. Gashändler müssen derzeit für das verkaufte Gas mit allen Gasnetzbetreibern entlang der Versorgungsstrecke separate Durchleitungsverträge abschließen. Die Vielzahl der Netzbetreiber verursachte hohe Kosten und verhinderte bislang einen funktionierenden Wettbewerb.

Nach dem Entry-Exit-Modell soll die Durchleitung abrechnungstechnisch vereinfacht und vereinheitlicht werden. Der Gaslieferant würde an einem beliebigen Punkt Gas einspeisen (=Entry) und dafür eine Einspeisegebühr zahlen. Zu einem späteren Zeitpunkt kann dann Gas an einem beliebigen Ort entnommen werden (=Exit), wofür wiederum eine Entnahmegebühr zu zahlen wäre. Der Transportweg ist in diesem Modell für die Berechnung der Kosten unerheblich.

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