- Entwicklung der Einwohnerschaft Istanbuls
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Einwohnerentwicklung von Istanbul
Die Einwohnerzahl der Stadt Istanbul in der Türkei stieg von 680.000 im Jahre 1927 auf 1,3 Millionen 1955. Im Jahre 1975 lebten in der Stadt 2,5 Millionen Menschen. Bis 2007 hat sich die Bevölkerungszahl auf 10,3 Millionen mehr als vervierfacht. Die Bevölkerungsdichte im Stadtgebiet liegt bei 6.687 Einwohner je Quadratkilometer (in Berlin sind es zum Vergleich 3.800). Von den 9.797.536 Einwohnern im Jahre 2005 lebten 6.486.993 im europäischen Teil von Istanbul und 3.310.543 auf der asiatischen Seite. In der Metropolregion Istanbul, die mit der Bodenfläche der Provinz Istanbul identisch ist, leben 12,2 Millionen Menschen (2007). Die Bevölkerungsdichte dort beträgt 2.347 Einwohner je Quadratkilometer.
Obwohl Ankara die Hauptstadt des Landes ist, bleibt Istanbul wirtschaftlich und kulturell die größte und wichtigste Stadt der Türkei. Die Stadt am Bosporus erfüllt mit all ihren Problemen (Verkehrslärm, Luftverschmutzung), wie sie auch andere Städte dieser Größenordnung haben, alle UN-Kriterien für eine Megastadt. Etwa 70 Prozent der Bevölkerung Istanbuls sind durch Landflucht aus Anatolien zugezogen. Überwiegend aus Südost- und Ostanatolien kommend, erhoffen sich die Landflüchtigen, darunter viele Kurden, in Istanbul eine neue Existenz, mit meist wenig Erfolg. Jedes Jahr entstehen dadurch am Stadtrand neue Gecekondus, die mit der Zeit ausgebaut werden und sich zu neuen Stadtteilen gruppieren.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1914 handelt es sich meist um Schätzungen, die je nach Forschermeinung um bis zu ± 50 Prozent variieren. Der auffällige Rückgang der Bevölkerungszahl zwischen 1897 und 1927 steht mit der Vertreibung der großen griechischen Bevölkerung des damaligen Konstantinopels durch die Osmanen beziehungsweise Türken im Zusammenhang. Die Zahlen von 1927 bis 2000 sind Ergebnisse von Volkszählungen. Die Daten von 2005 und 2007 beruhen auf Hochrechnungen. Die Verdoppelung der Bevölkerung Istanbuls zwischen 1980 und 1985 ist auf Zuzug, natürliche Bevölkerungszunahme und auch auf administrative Maßnahmen, wie beispielsweise Erweiterungen der Stadtgrenze, zurückzuführen. Die Einwohnerzahlen in der folgenden Tabelle beziehen sich auf die Stadt in ihren politischen Grenzen, ohne politisch selbstständige Vororte.
Jahr Einwohner 330 15.000 400 200.000 530 500.000 545 350.000 715 300.000 950 500.000 1200 150.000 1453 36.000 1477 75.000 1566 600.000 1817 500.000 1860 715.000 1885 873.570 1890 874.000 1897 1.059.000 1901 942.900 1914 909.978 Datum Einwohner 28. Oktober 1927 680.857 20. Oktober 1935 741.148 20. Oktober 1940 793.949 21. Oktober 1945 860.558 22. Oktober 1950 983.041 23. Oktober 1955 1.268.771 23. Oktober 1960 1.466.535 24. Oktober 1965 1.742.978 25. Oktober 1970 2.132.407 26. Oktober 1975 2.547.364 12. Oktober 1980 2.772.708 20. Oktober 1985 5.475.982 21. Oktober 1990 6.620.241 30. November 1997 8.260.438 22. Oktober 2000 8.803.468 1. Januar 2005 9.797.536 1. Januar 2007 10.291.102 Literatur
- Wolfgang Müller-Wiener: Die Häfen von Byzantion - Konstantinopolis - Istanbul., Tübingen, 1997, ISBN 3-8030-1042-X
- Refik Turan, Horst Nusser, Susi Mayer: Istanbul als antike und islamische Stadt, 2., erw. und erg. Aufl., München 1990, ISBN 3-86120-051-1
- Dogan Kuban: Istanbul - an urban history : Byzantion, Constantinopolis, Istanbul, Istanbul 1996, ISBN 975-7306-20-7
- Stéphane Yerasimos: Konstantinopel, Istanbuls historisches Erbe, Köln 2000, ISBN 3-8290-1896-7
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