- Eosinophiler Granulozyt
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Eosinophile Granulozyten - kurz auch Eosinophile genannt - gehören zu den Leukozyten. Sie machen etwa 1 - 5% der Zellen im Differentialblutbild aus und sind an der zellulären Immunabwehr beteiligt. Ihren Namen beziehen sie vom Farbstoff Eosin, mit dem sie angefärbt werden können. Eos (altgriechisch) bedeutet Morgenröte.
In ihrem Inneren enthalten eosinophile Granulozyten Vesikel, auch Granula genannt, die basische Proteine enthalten, z. B. das Major Basic Protein. Der Inhalt der Granula kann durch Exozytose an die Umgebung abgegeben werden. Auslöser hierfür sind unter anderem Antikörper der IgE-Klasse. Im Weiteren sind sie zur Chemotaxis befähigt, d.h. sie können sich amöboid in Richtung eines anlockenden Stoffes (Attractant) fortbewegen. Neben der toxischen Wirkung ihrer Granula haben Eosinophile auch die Fähigkeit zur Phagozytose.
Eosinophile spielen eine wichtige Rolle bei der Parasitenabwehr. Sobald die Oberfläche des Parasiten mit IgE besetzt ist, binden Eosinophile hieran. Dies dient als Reiz für die Freisetzung des toxischen Inhalts der Granula auf die Oberfläche des Parasiten. Gleichzeitig, neben der Schädigung des Parasiten, dienen die exozytierten Proteine als Lockstoffe für andere Eosinophile, so dass die Abwehr verstärkt werden kann.
Eosinophile können aber auch eine für den Organismus selbst schädigende Rolle spielen. Bei Asthma bronchiale beispielsweise wird das Lungenepithel durch die basischen Inhaltsstoffe der Eosinophilen angegriffen. Durch Eosinophile ausgelöste seltene Krankheiten sind die eosinophile Fasciitis und das Hypereosinophile Syndrom.
Physiologisch sind die Eosinophilen in der lymphozytär-eosinophilen Heilphase vermehrt. Auch bei Allergien ist die Anzahl erhöht, so dass die so genannte Eosinophilie ein wichtiger Indikator für das Vorhandensein einer Allergie ist. Eine Verminderung der Eosinophilenzahl nennt man Eosinopenie.
Quellen
- Roche Lexikon Medizin Stichwort: Granulozyten
- Gerd Herold: Innere Medizin. Köln 2007. S. 52f.
Siehe auch
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