Epithetik

Epithetik
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Die Epithetik befasst sich mit dem Ersatz fehlender Körperteile durch Unfall, Verbrennungen, Behandlungsfolgen einer Tumorerkrankung und angeborener Fehlbildungen. Epithetiker/innen fertigen aus verschiedensten Materialien eine Epithese, die die fehlenden Körperteile ersetzt. Bekanntestes Anwendungsgebiet sind hierbei Gesichtsepithesen. Doch auch fehlende Fingerkuppen können so optisch ersetzt werden. In Japan ist dies z. Bsp. eine beliebte Variante um die ehemalige Mitgliedschaft zur Yakuza zu verschleiern und damit einer gewissen gesellschaftlichen Ächtung zu entgehen.

Geschichte

Erste Hinweise in der Literatur finden sich bereits zur Zeit der alten Ägypter. Bildliche Darstellungen sind erst aus dem 16. Jahrhundert bekannt. In diesen Zeitraum fällt auch die erstmalige Erwähnung in der medizinischen Literatur. Nach Zeichnungen des Chirurgen Paré wurden sie in Standardform bzw. -größen und damit dem Defekt kaum angepasster Form hergestellt und mit Fäden um den Kopf gebunden. Orbita- oder Ohrenprothesen dagegen wurden mittels Federn im Hohlraum verankert.

Der Beginn der modernen Epithetik ist auf das Ende des 18. Jahrhundert zu datieren. Der Pariser Zahnarzt Nicolas Dubois de Chemant (1753 -1824) fertigte Obturatoren, Zahn-, Kinn-, und Nasen-Epithesen aus Porzellan an.

Im Verlauf der folgenden Jahre wurden Kautschuk-Epithesen entwickelt. Diese wurden im Mehrschichtverfahren an einem Gipsmodell geformt und fleischfarben eingefärbt. 1869 wurde das leichte, gut formbare Zelluloid erprobt sowie später Aluminium. 1913 kamen dann Gelatine-Prothesen zur Anwendung, die der Patient allerdings täglich mittels einer Gussform erneuern musste.

PVC und später PMMA sowie Silikone wurden nach 1945 als Werkstoffe eingesetzt. Durch ihre guten Form- und Trägereigenschaften sowie ihre hohe Ästhetik verdrängten sie fast schlagartig alle bis dahin bekannten Materialien.

Moderne Computertechnik ermöglichte seit Mitte der 1990er Jahre die Herstellung hochverfeinerter und miniaturisierter beweglicher Epithesen. Allerdings stellt dieser Herstellungsweg noch die Ausnahme dar.

Verankerung

Die Art der Befestigung der jeweiligen Epithese richtet sich heute u.a nach Zeitraum des Defektdatums (Zeit seit einer Strahlentherapie) und der Stelle des Defektes. So ist es möglich die Kunststoff-Epithese so zu formen, dass sie im eigentlichen Defekt verankert wird. Weitere verwendete Materialien sind Titanschrauben mit Magnetaufsätzen am Defekt und entsprechenden Gegenmagneten an der Epithese. Je nach Möglichkeit wird auch lediglich auf spezielle hautfreundliche Kleber zurück gegriffen.

Siehe auch

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