- Erlanger Klassifikation
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Das Erlangen Classification System (ECS) wurde 1975 von Wolfgang Händler entwickelt und dient zur Beschreibung von Computer-Architekturen hinsichtlich ihrer Parallelität. Hierzu werden Tripel verwendet (Angaben in eckigen Klammern sind nicht zwingend erforderlich):
tRechnertyp = (k [* k'], d [* d'], w [* w'])
Hierbei bedeutet
- k die Anzahl der nebenläufigen Steuerwerke (Leitwerke)
- k' die Anzahl der spezialisierten Steuerwerke für Programm- bzw. Prozessorpipelining
- d die Anzahl der nebenläufigen Rechenwerke (je Steuerwerk)
- d' die Anzahl der Pipelining-Rechenwerke (je Steuerwerk)
- w die Anzahl der parallelen Bitstellen im Rechenwerk (ALU)
- w' die Anzahl der elementaren Teilwerke
Des Weiteren gibt es Verbindungsoperatoren, um inhomogene Zusatzeinheiten (+), Betriebsmodi (v) und Makropipelining (x) darzustellen.
Beispiele
- Ein i860 32-Bit-Rechner mit einem Gleitkomma-Koprozessor und dreistufiger Pipeline:
- ti860 = (1*1, 1*1, 32*3) + (0*0, 1*1, 64*3)
- Ein Distributed Array Processor (verteilter Feldrechner) mit drei Betriebsarten:
- tDAP = (1, 64, 64) v (1, 128, 32) v (1, 4096, 1)
- Ein 60-Bit-Zentralprozessor mit neunfacher Superskalarität und 15 vorgeschalteten 12-Bit-Vorverarbeitungseinheiten:
- tCDC7600 = (15, 1, 12) x (1, 1*9, 60)
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