- Ernst Thälmann - Sohn seiner Klasse
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Filmdaten Deutscher Titel: Ernst Thälmann – Sohn seiner Klasse Produktionsland: DDR Erscheinungsjahr: 1954 Länge: 127 Minuten Stab Regie: Kurt Maetzig,
Johannes ArpeDrehbuch: Michael Tschesno-Hell,
Willi BredelProduktion: DEFA Potsdam Babelsberg Musik: Wilhelm Neef Kamera: Karl Plintzner Besetzung - Günther Simon: Ernst Thälmann
- Hans-Peter Minetti: Fiete Jansen
- Erich Franz: Arthur Vierbreiter
- Erika Dunkelmann: Martha Vierbreiter
- Raimund Schelcher: Krischan Daik
- Karla Runkehl: Änne Harms
- Gerhard Bienert: Otto Kramer
- Robert Trösch: Kuddel Riemöller
- Wolf Kaiser: Major Zinker
- Werner Peters: Hauptmann Quadde
- Johannes Arpe: Polizeisenator Höhn
- Martin Flörchinger: Karl Liebknecht
- Judith Harms: Rosa Luxemburg
- Steffie Spira: Clara Zetkin
- Peter Schorn: Wladimir Iljitsch Lenin
- Gerd Jaeger: Josef Wissarionowitsch Stalin
Ernst Thälmann – Sohn seiner Klasse ist ein historisch-biographischer Film der DDR-Filmproduktionsgesellschaft DEFA, der 1954 unter der Regie von Kurt Maetzig entstand. Im Jahr 1955 erschien der zweite Teil Ernst Thälmann – Führer seiner Klasse, welcher den Zeitraum zwischen 1930 bis 1944 umfasst.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der Film beginnt in den ersten Novembertagen des Jahres 1918. Der junge Thälmann kämpft in jener Zeit an der Westfront und hört vom revolutionären Aufstand in Kiel. Er begeht Fahnenflucht, um seinen Genossen in Hamburg beizustehen. Als die Revolution durch den Verrat rechter Sozialdemokraten und die Zersplitterung der Arbeiterklasse in Gefahr gerät, versucht er, die Arbeiter zu einigen. Die unübersehbare Not der einfachen Leute wird zusehends größer. In dieser Situation will der Hamburger Polizeisenator die Löschung eines Schiffes mit Lebensmitteln aus Petrograd verhindern. Thälmann setzt sich diesem Vorhaben entgegen. Im Oktober 1923 beginnt der Hamburger Aufstand. Als Schuldiger für dessen Scheitern wird der amerikanische Agent August Thalheimer genannt, der in diesem Film aber gar nicht mitspielt.
Hintergrund
Der Film entstand auch durch den Druck aus der Führungsspitze der DDR. So ermahnte Walter Ulbricht 1952 die Künstler: „Die DEFA sollte dazu übergehen, Filme über den Kampf um den Aufbau der Grundlagen des Sozialismus zu bringen, (…) und noch mehrere solcher Filme herausbringen, die hervorragende Persönlichkeiten der Geschichte unseres Volkes in ihrem Schaffen darstellen.“ Der Generalsekretär des Zentralkomitee griff persönlich in das Drehbuch ein und fällte ein durchaus positives Urteil: Der Film vermittle „ein lebendiges Bild von der Rolle Ernst Thälmanns.“ Das Werk kann als einer der wichtigsten Propagandafilme der DDR gewertet werden, allerdings wurde er über die Jahre kürzer. Seit 1961 mussten die Zuschauer auf die Szene mit Josef Stalin verzichten.
Kritiken
- Lexikon des internationalen Films: „Historisch-biografischer Bilderbogen, der die Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung nachzuzeichnen versucht und die historische Wahrheit durch eine "parteiliche Sicht auf die Geschichte" ersetzt. Gelungen sind weniger die pathetischen Rededuelle als die abenteuerlichen Kampfszenen in den Hamburger Katakomben.“
Auszeichnungen
- Nationalpreis der DDR 1954:
- Nationalpreis I. Klasse an Kurt Maetzig (Regie und Drehbuch)
- Nationalpreis I. Klasse an Willi Bredel und Michael Tschesno-Hell (Drehbuch)
- Nationalpreis I. Klasse an Karl Plintzner (Kamera)
- Nationalpreis I. Klasse an Günther Simon
- Internationales Filmfestival Karlovy Vary 1954: Friedenspreis
Stimmen zum Film
Kurt Maetzig: "Die führende Idee dieser Filme (Ernst Thälmann I und II) war für mich, dass dieser Arbeiterführer Ernst Thälmann gesagt hatte: `Wer Hindenburg wählt, wählt Hitler, und wer Hitler wählt, wählt den Krieg.` Allein diese klare Aussage rechtfertigte den Film, der aber in vielen Einzelheiten von der stalinistischen Geschichtsauffassung geprägt ist. (…) Der Film versucht, Thälmann auf einen Sockel zu stellen. Und das halte ich für falsch, hielt ich übrigens damals schon. (…) Ich habe den Film gemacht, und der erste Teil ist meiner Meinung nach in Grenzen ansehbar und hat auch künstlerische Qualitäten, während der zweite Teil mehr und mehr abfällt wegen der Überfülle des Stoffes und der Idealisierung der Gestalt. In vielen Punkten ist er mir einfach peinlich."
Literatur
- Ingrid Poss, Peter Warnecke (Hg.), Spur der Filme, Zeitzeugen über die DEFA, Berlin 2006.
- Heinz Kersten, Das Filmwesen in der Sowjetischen Besatzungszone. Bonn 1954.
- Willi Bredel und Michael Tschesno-Hell, Ernst Thälmann - Sohn seiner Klasse. Literarisches Szenarium. Henschelverlag Berlin 1954
Weblinks
- Ernst Thälmann bei filmportal.de
- Ernst Thälmann in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Ernst Thälmann – Sohn seiner Klasse mit Fotogalerie
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