Erotikkino

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Als Sexkino (auch Porno- oder Erotikkino oder abwertend Schmuddelkino) wird umgangssprachlich ein Kino bezeichnet, welches überwiegend oder ausschließlich Filme pornografischen Inhalts zeigt. Zutritt zu diesen Kinos ist nur Erwachsenen im Sinne des Jugendschutzgesetzes gestattet. Mit dem Aufkommen von Videotheken in den 1980er und den DVD in den 1990er kam es in diesem Marktsegment zum Kinosterben.

Während die klassischen Lichtspielhäuser sich diesem Wettbewerb durch verbesserte Technik stellten, setzten die Betreiber der Erotikkinos auf ein verändertes Angebot. Das klassische Pornogroßkino der 1960er und 1970er findet sich heute nur noch vereinzelt.

Die heutigen Sexkinos finden sich häufig in Sexshops oft auch außerhalb der Rotlichtviertel. Die Konzeption reicht von einfachen Kleinkinos bis hin zu swingerclubähnlichen Angeboten. Sexuelle Handlungen und Masturbation werden hier öffentlich oder in Kleingruppen vorgenommen. In größeren Kinos stehen manchmal abschließbare Räume verschiedener Größe zur Verfügung. Einige Betreiber bieten auch die Infrastruktur für spezielle sexuelle Interessensgebiete an.

Viele Betreiber bieten zusätzliche Veranstaltungen an. Das Angebot reicht von Fotoshootings über erotische Partys, Gang-Bang-Veranstaltungen mit bezahlten Models bis hin zu kontinuierlicher Prostitution.

Erotikkinos richten sich primär an Männer. Es wird versucht über Pärchentage oder -abende auch ein gemischtes Publikum zu erreichen. Diese gelingt nur den wenigsten Kinos. Einzelne Frauen ohne berufliche Interessen sind in den Kinos so gut wie nicht anzutreffen.

Anders als erotische Saunen oder Swingerclubs sind Sexkinos meistens einfach und funktional eingerichtet.

Neben der Beate Uhse AG Gruppe und der Novum GmbH finden sich in der Branche nur Einzelbetriebe und kleinere Ketten mit bis zu 5 Betrieben. Während bei der Beate Uhse AG das Kino als Zusatzangebot zum traditionellen Einzelhandel entstand, ist eine Kinolandschaft mit mehreren Leinwänden und Einzelkabinen fester Bestandteil des Geschäftskonzepts der Novum GmbH die bisher nur in Nordrhein-Westfalen tätig ist.

Beate-Uhse-Filialen befinden sich überwiegend in guten Innenstadtlagen, während die der Novum GmbH überwiegend außerhalb der Zentren zu finden sind.

Geschichte

Pornografie spielte von Anfang an eine Rolle in der Geschichte des Films. Bereits Anfang des letzten Jahrhunderts zogen Kinematografen mit sogenannten "lebenden Bildern" von einem Jahrmarkt zum anderen. Sie zeigten meist heimlich die seit 1896 produzierten sogenannten Stag Films, etwa fünf- bis zehnminütige Streifen, die oft Striptease und seltener den Geschlechtsakt zeigten. 1899 eröffnete der Schauspieler Otto Pritzkow in Berlin das erste Kino, das den Namen "Abnormitäten- und Biograph-Theater" trug. Vor allem die Masse der Arbeiter und Bürger zog es damals in die neuen Lichtspieltheater, da ihnen der Theaterbesuch untersagt war.

In den USA betrug der Preis dieser Lichtspielhäuser einen Nickel (5 Cent), was ihnen den Namen "Nickelodeons" einbrachte. Dort wurde in den 20er Jahren die filmische Darstellung von Sex durch den sogenannten "Hays Code" verboten. Dies führte zu einer Verdrängung der Pornographie in den Untergrund. Bis in die fünfziger Jahren wurden in den Kinos nur legale sogenannte "Nudies" gezeigt. Unter dem Deckmantel der Aufklärung konnten zunehmend Filme Nackter in Form von Pseudodokumentationen meist ohne strafrechtliche Konsequenzen gezeigt werden. Im Zuge der Sexuellen Revolution kam es zu einer Liberalisierung und Legalisierung der Pornographie. So eröffneten 1968 erstmals in Dänemark wieder Pornokinos. In den USA wurde 1972 die Veröffentlichung pornographischer Inhalte legalisiert. Dort hatten die Pornokinos vor allem durch Filme wie Deep Throat, The Devil In Miss Jones und Behind The Green Door ihre Blütezeit.

In Deutschland wurden nach dem Inkrafttreten des neuen Sexualstrafrechts am 28. Januar 1975 und teilweiser Legalisierung der Pornografie unter dem Zeichen pam pam ebenfalls Sexkinos errichtet. Einen großen Anteil daran hatte der Dortmunder Bauer-Verleih mit seinen PAM-Kinos, aber auch der Münchner Sexfilm-Produzent Alois Brummer beteiligte sich unter dem Zeichen tam tam an der sich neu etablierenden Pornoindustrie. Gezeigt wurden amerikanische, dänische und schließlich auch deutsche Produktionen. Die zuvor außerordentlich erfolgreichen deutschen Soft-Sexfilme verschwanden wegen mangelnder Nachfrage allmählich ganz aus den Lichtspieltheatern. Auf diese Weise hatte das Sexkino großen Anteil am Ende der Sexwelle überhaupt.

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