Es war einmal, Das Untier und die Schöne

Es war einmal, Das Untier und die Schöne
Filmdaten
Deutscher Titel: Es war einmal
Originaltitel: La Belle et la Bête
Produktionsland: Frankreich
Erscheinungsjahr: 1946
Länge: 90 Minuten
Originalsprache: Französisch
Stab
Regie: Jean Cocteau
Drehbuch: Jean Cocteau
Produktion: André Paulvé
Musik: Georges Auric
Kamera: Henri Alekan
Schnitt: Claude Ibéria
Besetzung
  • Jean Marais: Avenant/Bestie/Prinz
  • Josette Day: Bella
  • Marcel André: Vater
  • Mila Parély: Félicie
  • Michel Auclair: Ludovic
  • Raoul Marco: Wucherer

Es war einmal (im deutschsprachigen Raum auch unter den Titeln Das Untier und die Schöne und Die Schöne und die Bestie bekannt) ist ein französischer Spielfilm von Jean Cocteau aus dem Jahre 1946. Die von Jean Cocteau in stimmungsvollen Bildern erzählte Fabel über Erscheinung und Wesen, Hingabe und Treue beruht auf einem Märchen von Madame Jeanne-Marie Leprince de Beaumont aus dem Jahre 1757. Der Film gilt als Meisterwerk des poetischen Films und Vorläufer des Fantasyfilms.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

In einem Schloß wohnen der Schloßherr, ein Kaufmann, mit seinen zwei Söhnen und drei Töchtern. Die Söhne sind Herumtreiber und Spieler, die zwei älteren Töchter eingebildet. Nur die Jüngste genannt Bella ist von liebenswürdiger Art. Ein junger Mann Avenant macht ihr den Hof.

Zunächst heißt es, alle Schiffe des Vaters seien untergangen. Dann jedoch verkündet der Vater eines der Schiffe sei angekommen und liege vor Anker. Bevor der Vater in die Stadt eilen kann, wünschen sich die beiden ältern Schwestern teure Geschenke. Bella wünscht sich nur eine Rose.

Als der Vater die Stadt erreicht, haben die Gläubiger sich schon bedient. Ihm bleibt nichts. Auf Grund seiner Mittellosigkeit muß er den Heimweg noch bei Nacht durch einen stockdunklen Nacht antreten.

Unterwegs stößt er auf ein unheimliches Haus, das er zuvor nie gesehen hat, betritt es, sucht nach seinen Bewohnern, findet jedoch keine Menschenseele. In einem Raum setzt er sich an einen gedeckten Tisch und wird bedient.

Nach dem Verlassen des Hauses erinnert ihn eine wunderschöne Rose an Bellas Wunsch. Als er sie pflückt, erscheint ein Wesen mit menschlichem Körper und dem Kopf eines Tieres, das sich „Bestie“ nennt. Für das Pflücken der Rose soll er mit seinem Leben büßen, falls sich keine seiner drei Töchter für ihn opfert. Auf seinen Eid hin, in drei Tagen zurück zu kommen, falls sich keine Tochter für ihn opfert, lässt ihn die Bestie mit einem Pferd „Windsbraut“ nach Hause reiten.

Bella erklärt sich bereit für ihren Vater zu sterben und lässt sich von Windsbraut zum Heim der Bestie bringen. Als ihr die Bestie dort erscheint, fällt Bella in Ohnmacht. Die Bestie verspricht Bella, sie werde sich Bella jeden Tag nur einmal um 7 Uhr zeigen, um Bella beim Abendessen zuzusehen. Sie erklärt, sie wolle Bella jedes Mal die Frage stellen: „Bella, wollt Ihr meine Frau werden?“

Die Bestie, rauchend d.h. leidend, sucht Bella, kann sie zunächst nicht, dann aber in ihrem Zimmer finden. Sie macht Bella ein schönes Geschenk, wird aber dennoch aus dem Zimmer gewiesen. Bella beobachtet die Bestie und lässt sich herab mit ihr spazieren zu gehen. Sie behandelt die Bestie netter, ihre Antwort auf die Frage der Bestie bleibt aber: „Nein“.

Bella leidet unter Heimweh und bittet die Bestie, zu ihrem Vater gehen zu dürfen. Die Bestie hinterfragt den Wunsch, erfährt dabei von Avenant, leidet deswegen entsetzlich und weist Bella ab.

Der Gerichtsvollzieher räumt das Haus von Bellas Vater mit Ausnahme der Betten. Das nimmt Bellas Vater so mit, dass er im Sterben liegt. Die Bestie gewährt Bella daraufhin eine Woche Urlaub auf Ehrenwort. Sie erhält von der Bestie zum Abschied einen goldenen Schlüssel zur Schatzkammer der Bestie und einen Handschuh.

Der Handschuh versetzt Bella ins Haus ihres Vaters. Ihre angesichts des Vaters vergossenen Tränen verwandeln sich in Diamanten. Ihre Familie und Avenant bedrängen Bella nicht zur Bestie zurückzukehren.

Die Schwestern entwenden den Schlüssel. Sie kennen aber den Weg zum Heim der Bestie und damit zur Schatzkammer nicht. Da erscheint ein weißes Pferd, Windsbraut. Ludovic, einer von Bellas Brüdern, und Avenant machen sich auf Windbrauts Rücken auf den Weg zum Heim der Bestie und nehmen den Schlüssel mit.

Die Schwestern finden einen kostbaren Spiegel, in dem sie nur ihr Zerrbild bzw. das Bild ihrer Seele sehen. Bella hingegen sieht darin die Bestie wie sie leidet. Sie vermisst den Schlüssel, reist dann aber ohne diesen mittels des Handschuhs zur Bestie. Sie findet die Bestie sterbend und dringt in sie nicht zu sterben.

Avenant und Ludovic versuchen derweil, ohne den Schlüssel in die Schatzkammer zu kommen. Ludovic steigt über ein Dachfenster in die Schatzkammer, wird von einem Pfeil in den Rücken getroffen und verwandelt sich in eine tote Bestie.

Vor Bellas Augen verwandelt sich im gleichen Augenblick die sterbende oder sogar schon tote Bestie in einen lebendigen Prinzen, der Avenant gleicht. Der Prinz nimmt Bella gen Himmel entschwebend mit in sein Reich.

Kritiken

„Der Film nach einem klassischen Märchenmotiv schafft mit seinen Masken und Dekorationen eine Aura des Fantastischen.“

Lexikon des Internationalen Films [1]

Auszeichnungen

Im Jahr 1946 erhielt Jean Cocteaus Regiearbeit den Louis-Delluc-Preis als bester französischer Film des Jahres zugesprochen.

Einzelnachweis

  1. Lexikon des Internationalen Films - La belle et la bete

Weblinks


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