Es war einmal (Film)

Es war einmal (Film)
Filmdaten
Deutscher Titel Es war einmal
Originaltitel La Belle et la Bête
Produktionsland Frankreich
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahr 1946
Länge 90 Minuten
Stab
Regie Jean Cocteau
Drehbuch Jean Cocteau
Produktion André Paulvé
Musik Georges Auric
Kamera Henri Alekan
Schnitt Claude Ibéria
Besetzung

Es war einmal (im deutschsprachigen Raum auch unter den Titeln Das Untier und die Schöne und Die Schöne und die Bestie bekannt) ist ein französischer Märchenfilm von Jean Cocteau. Premiere des Films war bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 1946, am 29. Oktober desselben Jahres startete er in den französischen Kinos. Die von Jean Cocteau in stimmungsvollen Bildern erzählte Fabel über Erscheinung und Wesen, Hingabe und Treue beruht auf dem Märchen Die Schöne und das Biest von Jeanne-Marie Leprince de Beaumont aus dem Jahre 1757. Der Film gilt als Meisterwerk des poetischen Films und Vorläufer des Fantasyfilms.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

In einem Schloss wohnen der Schlossherr, ein Kaufmann, mit seinen zwei Söhnen und drei Töchtern. Die Söhne sind Herumtreiber und Spieler, die zwei älteren Töchter eingebildet. Nur die jüngste genannt Bella ist von liebenswürdiger Art. Ein junger Mann Avenant macht ihr den Hof.

Zunächst heißt es, alle Schiffe des Vaters seien untergangen. Dann jedoch verkündet der Vater eines der Schiffe sei angekommen und liege vor Anker. Bevor der Vater in die Stadt eilen kann, wünschen sich die beiden älteren Schwestern teure Geschenke. Bella wünscht sich nur eine Rose.

Als der Vater die Stadt erreicht, haben sich seine Gläubiger bereits bedient und ihm bleibt nichts. Da er mittellos ist, tritt er gleich darauf in einer nebeligen Nacht den Heimweg an. In einem Wald verirrt er sich und stößt auf ein unbekanntes Schloss. Niemand ist zu sehen, ein Tor öffnet sich jedoch von selbst und ein Stall nimmt sein Pferd auf. Er betritt das Schloss, findet aber auch hier niemandem, stattdessen ragen menschliche Arme aus den Wänden und leuchten ihm mit Kandelabern. Er findet einen Raum mit gedecktem Tisch und Kaminfeuer und setzt sich. Auch dort trifft er keine Bewohner, nur die Hand eines ansonsten unsichtbaren Dieners schenkt ihm Wein ein. Die Gesichter der steinernen Kaminfiguren scheinen lebendig und beobachten ihn. Er trinkt etwas Wein und schläft ein, als er von einem brüllenden Schrei erwacht, ist es bereits Morgen.[1]

Nach dem Verlassen des Hauses erinnert ihn eine wunderschöne Rose an Bellas Wunsch. Als er sie pflückt, erscheint ein Wesen mit menschlichem Körper und dem Kopf eines Tieres, das sich „Bestie“ nennt. Für das Pflücken der Rose soll er mit seinem Leben büßen, falls sich keine seiner drei Töchter für ihn opfert. Auf seinen Eid hin, in drei Tagen zurückzukommen, falls sich keine Tochter für ihn opfert, lässt ihn die Bestie mit einem Pferd „Windsbraut“ nach Hause reiten. Bella erklärt sich bereit für ihren Vater zu sterben und lässt sich von Windsbraut zum Heim der Bestie bringen. Als ihr die Bestie dort erscheint, fällt Bella in Ohnmacht. Die Bestie verspricht Bella, sie werde sich Bella jeden Tag nur einmal um sieben Uhr zeigen, um Bella beim Abendessen zuzusehen. Sie erklärt, sie wolle Bella jedes Mal die Frage stellen: „Bella, wollt Ihr meine Frau werden?“

Die Bestie, rauchend, d. h. leidend, sucht Bella und kann sie zunächst nicht, dann aber in ihrem Zimmer finden. Sie macht Bella ein schönes Geschenk, wird aber dennoch aus dem Zimmer gewiesen. Bella beobachtet die Bestie und lässt sich herab mit ihr spazieren zu gehen. Sie behandelt die Bestie netter, ihre Antwort auf die Frage der Bestie bleibt aber: „Nein“.

Bella leidet unter Heimweh und bittet die Bestie, zu ihrem Vater gehen zu dürfen. Die Bestie hinterfragt den Wunsch, erfährt dabei von Avenant, leidet deswegen entsetzlich und weist Bella ab.

Der Gerichtsvollzieher räumt das Haus von Bellas Vater mit Ausnahme der Betten. Das nimmt Bellas Vater so mit, dass er im Sterben liegt. Die Bestie gewährt Bella daraufhin eine Woche Urlaub auf Ehrenwort. Sie erhält von der Bestie zum Abschied einen goldenen Schlüssel zur Schatzkammer der Bestie und einen Handschuh. Der Handschuh versetzt Bella ins Haus ihres Vaters. Ihre angesichts des Vaters vergossenen Tränen verwandeln sich in Diamanten. Ihre Familie und Avenant bedrängen Bella nicht zur Bestie zurückzukehren. Die Schwestern entwenden den Schlüssel. Sie kennen aber den Weg zum Heim der Bestie und damit zur Schatzkammer nicht. Da erscheint ein weißes Pferd, Windsbraut. Ludovic, einer von Bellas Brüdern, und Avenant machen sich auf Windbrauts Rücken auf den Weg zum Heim der Bestie und nehmen den Schlüssel mit.

Die Schwestern finden einen kostbaren Spiegel, in dem sie nur ihr Zerrbild bzw. das Bild ihrer Seele sehen. Bella hingegen sieht darin die Bestie, wie sie leidet. Sie vermisst den Schlüssel, reist dann aber ohne diesen mittels des Handschuhs zur Bestie. Sie findet die Bestie sterbend und dringt in sie nicht zu sterben. Avenant und Ludovic versuchen derweil, ohne den Schlüssel in die Schatzkammer zu kommen. Ludovic steigt über ein Dachfenster in die Schatzkammer, wird von einem Pfeil in den Rücken getroffen und verwandelt sich in eine tote Bestie. Vor Bellas Augen verwandelt sich im gleichen Augenblick die sterbende oder sogar schon tote Bestie in einen lebendigen Prinzen, der Avenant gleicht. Der Prinz nimmt Bella gen Himmel entschwebend mit in sein Reich.

Kritiken

„Der Film nach einem klassischen Märchenmotiv schafft mit seinen Masken und Dekorationen eine Aura des Fantastischen.“

Lexikon des Internationalen Films[2]

Auszeichnungen

Im Jahr 1946 erhielt Jean Cocteaus Regiearbeit den Louis-Delluc-Preis als bester französischer Film des Jahres zugesprochen.

Medien

  • Die Schöne und die Bestie – 3-Disc-Blu-ray-/ DVD-Set, Alamode Film im Vertrieb der Al!ve AG, München 2011

Einzelnachweise

  1. Mitschnitt einer Ausstrahlung auf arte am 24. März 2005 (Die Schöne und die Bestie)
  2. Lexikon des Internationalen Films - La belle et la bete

Weblinks


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