Eumenis fagi

Eumenis fagi
Großer Waldportier
Großer Waldportier (Hipparchia fagi)

Großer Waldportier (Hipparchia fagi)

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Edelfalter (Nymphalidae)
Unterfamilie: Augenfalter (Satyrinae)
Gattung: Hipparchia
Art: Großer Waldportier
Wissenschaftlicher Name
Hipparchia fagi
Scopoli, 1763
Präparat eines weiblichen Falters

Der Große Waldportier (Hipparchia fagi) ist ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Familie der Augenfalter (Satyridae).

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Die Falter erreichen eine Vorderflügellänge von bis zu 40 Millimetern und sind damit überdurchschnittlich groß. Die Weibchen erscheinen jedoch größer als die Männchen. Die dunklen Flügel tragen ein helles Band, in diesem sind ein bis zwei Augenflecken zu erkennen. Die Unterseite ist kontrastreicher. Bei den Weibchen geht die Farbe hin und wieder etwas in das Gelbliche über. Die Farben dienen als Tarnung und wenn diese Schmetterlinge zusammengeklappt auf einem Baumstamm sitzen, sind sie kaum auszumachen. Wie viele andere waldbewohnende Arten ist der Falter sehr scheu.

Ähnliche Arten

Der Große Waldportier kann vom Kleinen Waldportier sicher nur durch eine Untersuchung der Jullienschen Organs (Stäbchenschuppen) unterschieden werden: Bei H. fagi findet man einzelne, bei H. alcyone zahlreiche "Borsten".[1]

Synonyme

Als Satyrus hermione wird die Art in der älteren Literatur geführt. In der neuesten Literatur wird der sehr ähnliche Hipparchia alcyone als Hipparchia hermione bezeichnet.[2]

  • Hipparchia hermione Linnaeus, 1764

Flugzeit

Der Große Waldportier fliegt in einer Generation je nach geografischer Lage von Anfang Juni bis Mitte September.

Lebensraum

Man findet den Großen Waldportier auf Lichtungen in warmen Laubwäldern und an Rändern von trockenen Wiesen bis zu einer Höhe von 1.000 Metern. In Deutschland ist die Art teilweise vom Aussterben bedroht:

Lebensweise

Zu den Raupenfutterfplanzen zählen Gräser wie Aufrechte Trespe (Bromus erectus). Die nachtaktiven Raupen überwintern in der Streu. Dort schaffen sie sich mit Schüttelbewegungen eine kleine Mulde. Sie sind hell gefärbt und tragen feine Streifen, die sie fast unsichtbar machen.

Verbreitung

Der Große Waldportier ist unter anderem in Nordspanien, Aragonien und Katalonien verbreitet. Weiterhin ist er in Mittel, Süd- und Ostfrankreich und sporadisch in Zentralfrankreich anzutreffen. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich weiterhin über Südwestdeutschland (Kaiserstuhl), Südpolen, Italien mit Sizilien, den Balkan und Griechenland einschließlich Lefkada und Korfu. Die Art ist nicht vertreten in Norddeutschland im europäischen teil der Türkei und fast allen Mittelmeerinseln. Die Falter sind vertikal von 50 bis 1800 Metern Höhe anzutreffen, meist findet man sie jedoch in Lagen unter 1000 Metern.[4]

Quellen

Einzelnachweise

  1. Günter Ebert, Erwin Rennwald: Die Schmetterlinge Baden Württembergs Band 2, Tagfalter II (Augenfalter (Satyridae), Bläulinge (Lycaenidae), Dickkopffalter (Hesperidae)), Ulmer Verlag Stuttgart 1993. ISBN 3-8001-3459-4
  2. Hans-Josef Weidemann: Tagfalter: beobachten, bestimmen, Naturbuch-Verlag Augsburg 1995, ISBN 3-894-40115-X
  3. Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Tiere Deutschlands. Landwirtschaftsverlag, Münster 1998, ISBN 978-3-896-24110-8
  4. Tom Tolman, Richard Lewington: Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co, Stuttgart 1998, ISBN 3-440-07573-7

Literatur

  • Manfred Koch, Wolfgang Heinicke: Wir bestimmen. Schmetterlinge. Tagfalter, Eulen, Schwärmer, Spinner, Spanner., Neumann Verlag Radebeul 1991, ISBN 3-740-20092-8

Weblinks


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