Export (Wirtschaft)

Export (Wirtschaft)
Deutsche Import- und Exportzahlen

Als Export bezeichnet man im Rahmen der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) die Menge der von einer Volkswirtschaft in andere Volkswirtschaften gelieferten Güter. Aus Sicht der belieferten Volkswirtschaft stellen die Güterströme Importe dar.

Der Export stellt ein Aggregat des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in der Verwendungsrechnung der VGR dar. Er setzt sich aus dem Waren- (Handelsbilanz) und Dienstleistungsexport (Dienstleistungsbilanz) zusammen, wobei Dienstleistungen deutlich weniger über die Grenzen hinweg gehandelt werden als Waren. Die Handelsbilanz und die Dienstleistungsbilanz sind Teilbilanzen der Leistungsbilanz. Die Deutsche Bundesbank zählt zur Leistungsbilanz auch noch die Bilanz der Erwerbs- und Vermögenseinkommen sowie die Ergänzungen zum Warenhandel und den Saldo der laufenden Übertragungen.

Ein Exportland ist eine Volkswirtschaft, die zu einem bedeutenden Teil für den Export produziert.

Als Weltexport bezeichnet man den Wert aller weltweit von Volkswirtschaften exportierten Güter. Da jeder Export des einen Landes einem Import eines anderen Landes entspricht, muss der Weltexport definitorisch gleich dem „Weltimport“ sein. Aufgrund von statistischen Fehlern aber auch bedingt durch die angewendeten Methoden gleichen sich aber Weltexport und Weltimport nicht genau aus.[1]

Inhaltsverzeichnis

Außenbeitrag

Zieht man von den Exporten die Importe ab, so erhält man den Außenbeitrag (auch Netto-Export genannt). Ein Außenbeitrag größer null bedeutet, dass ein Teil der Exporte in das Ausland vom Ausland nicht in Form von Importen aus dem Ausland bezahlt wird. Der Nettoexport muss also auf Kredit erfolgen, so dass einem Nettoexport ein Kapitalexport entspricht, wenn der Ausgleich nicht über eine andere Teilbilanz der Zahlungsbilanz erfolgt. Die Bundesrepublik Deutschland und Japan verzeichnen zum Beispiel regelmäßig positive Außenbeiträge, so dass die (Netto-)Forderungen der Bundesrepublik Deutschland an das Ausland laufend anwachsen. Die USA dagegen verzeichnen seit Jahrzehnten in der Regel negative Außenbeiträge, so dass die (Netto-)Verbindlichkeiten der USA gegenüber dem Ausland laufend ansteigen.

Internationaler Vergleich

Exporte und Exportüberschüsse im Verhältnis zum BIP

In der Abbildung sind für die Triadenländer, also die drei größten Volkswirtschaften der Welt, die Exporte im Verhältnis zum jeweiligen BIP dargestellt, außerdem der Nettoexport im Verhältnis zum BIP. Steigende Exportquoten deuten auf eine zunehmend arbeitsteilige Weltwirtschaft hin, die Handelsverflechtung der Welt nimmt zu (Globalisierung). Insbesondere in Deutschland wird unter den Schlagworten Exportweltmeister und Basarökonomie eine intensive Debatte um die Bedeutung der deutschen Exportzuwächse geführt.

Deutschland

Deutschland hatte 2007 ein Exportvolumen von 969 Milliarden Euro. Nur etwa 15 Prozent des Exports gingen nach außerhalb der EU, davon 8 Prozent USA, und jeweils 3 Prozent China und Russland.

Tabelle: Die wichtigsten Handelspartner Deutschlands 2007 bei den Exporten[2]

Zielland 2007 in Mrd. Euro 2006 in Mrd. Euro Veränderung 2007 zu 2006 in Prozent
Insgesamt 969,0 893,0 8,5
Frankreich 93,9 85,0 10,4
USA 73,4 78,0 -5,9
Großbritannien 71,0 64,7 9,7
Italien 65,1 59,3 9,8
Niederlande 62,4 56,5 10,3
Österreich 52,8 49,5 6,6
Belgien 51,4 46,7 10,0
Spanien 48,2 41,8 15,3
Schweiz 36,4 34,8 4,5
Polen 36,1 29,0 24,3
China 29,9 27,5 8,9
Russland 28,2 23,4 20,6
Tschechien 26,0 22,5 15,7
Schweden 21,7 18,8 15,4
Ungarn 17,3 16,0 7,9

Außenwirtschaftsrecht

Die außenwirtschaftsrechtlichen Vorschriften regeln die Beschränkungen und Meldeauflagen bei Exporten.

Siehe auch

Weblinks

Quellen

  1. Albrecht Krockow und Alexander Loschky: Ursachen für Asymmetrien in den Außenhandelsstatistiken, Statistisches Bundesamt, 2005.
  2. Deutschlands wichtigste Handelspartner im Jahr 2007, Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 116 vom 17.03.2008

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