- Extempore
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Mit Extempore (lat. für „aus dem Moment“) bezeichnet man improvisierte, aus dem Stegreif in die Situation hinein gesprochene Sätze. Manchmal wird der Begriff auch auf vorbereitete Äußerungen bezogen, die aber nicht im offiziellen Text stehen. Neben der improvisierten Prosa gibt es Vers-, Gedicht- und Liedformen, in denen traditionell extemporiert wurde, wie Couplet, Gstanzl, Limerick.
Das Extempore ist ein traditionsreiches, sehr unterschiedlich bewertetes Stilmittel im Theater und bei öffentlichen Auftritten. Die Fähigkeit und der Mut zum Extempore wurden und werden als Improvisationstalent geschätzt – von Schauspielerkollegen, Autoren (und zu manchen Zeiten auch von der Zensur) allerdings auch gefürchtet.
Bei Reden, in Komödien, im Stegreiftheater oder im Kabarett reagiert das Extempore oft auf Zurufe oder Reaktionen aus dem Publikum.
In der Musik bezeichnet Extempore seit dem 16. Jahrhundert die Improvisation einer Melodie zu einer vorgegebenen Stimme (meist der Bassstimme, siehe Generalbass), aber auch von Verzierungen, die den Ablauf verzögern können.
Kategorien:- Rhetorik
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