Akranier

Akranier
Schädellose
Lanzettfischchen Branchiostoma lanceolatum

Lanzettfischchen Branchiostoma lanceolatum

Systematik
Unterreich: Vielzellige Tiere (Metazoa)
Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
Unterabteilung: Bilateria
Überstamm: Neumünder (Deuterostomia)
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Unterstamm: Schädellose
Wissenschaftlicher Name
Cephalochordata
Owen, 1846

Die Schädellosen (Cephalochordata, Acrania oder Leptocardia) sind eine Gruppe der Chordatiere. Es sind fischförmige Lebewesen ohne knöchernen Schädel (cranium), Wirbelsäule und Extremitäten.

In der Erdgeschichte war diese Gruppe durch zahlreiche Arten vertreten, heute sind die einzigen noch lebenden (rezenten) Vertreter die Lanzettfischchen, ein artenarmes Taxon, mit den zwei Familien Asymmetronidae und Branchiostomatidae. Die Schädellosen stehen verwandtschaftlich den beiden übrigen Unterstämmen der Chordaten, den Manteltieren (Tunicata, Urochordata) und den Schädeltieren (Wirbeltieren), nahe. Oft wird ihr relativ einfacher Bauplan als modellhaft für die Entwicklung hin zu den Schädeltieren angesehen.

Inhaltsverzeichnis

Anatomie

Körperbau eines Lanzettfischchens


1 Hirnbläschen

2 Chorda dorsalis
3 Neuralrohr, Rückenmark
4 Schwanzflosse
5 After
6 Verdauungskanal, Kiemendarm
7 Blutsystem (Hinweisstrich auf Darmvene)
8 Atriporus
9 Peribranchialraum

10 Kiemenspalte

11 Kiemenbogen
12 Mundhöhle
13 Cirren
14 Mundöffnung
15 Gonaden (Eierstock/Hoden)
16 Lichtrezeptor
17 Nerven
18 Bauchfalte
19 Leberblindsack


Schädellose im Fossilbericht

Die Körper von Schädellosen sind aufgrund fehlender knorpeliger oder knöchener Hartteile nur selten erhalten, daher ist ihre Entwicklungsgeschichte nur schlecht durch Fossilfunde dokumentiert.

Der älteste Schädellose

Lebendrekonstruktion von Pikaia gracilens

Die älteste bekannte Form ist Pikaia aus dem mittleren Kambrium vor etwa 525 Millionen Jahren aus dem für seine außergewöhnliche Weichteilerhaltung bekannten kanadischen Burgess-Schiefer.

Conodonten

Lebendrekonstruktion eines „Conodonten-Tieres“

Der bedeutendste Vertreter der Schädellosen ist die Gruppe der ausschließlich fossilen Conodonten (Conodonta), die vom Kambrium bis zur Obertrias auftraten und von denen mehr als 3.000 Arten bekannt sind. Ihre außerordentliche Formenvielfalt macht die Conodonten zu bedeutenden Leitfossilien für das Paläozoikum und das frühe Mesozoikum. Die Tiere waren lange Zeit nur in Form ihres zahnähnlichen, im Durchschnitt nur 0,1 bis 2 mm großen Conodonten-Apparates bekannt, der zur Nahrungsaufnahme diente und aus mehreren Conodonten-Elementen zusammengesetzt war. Erst 1983 wurde die Entdeckung eines zugehörigen, nur wenige Zentimeter langen „Conodonten-Tieres“ veröffentlicht.


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  • Kraniote — Kra|ni|o|te 〈m.; Gen.: n, Pl.: n; Zool.〉 Vertreter der Wirbeltiere mit Schädel u. muskulösem Herzen; Ggs.: Akranier [Etym.: <lat. cranium »Schädel«] …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

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