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Clipperton
Karte der Clipperton-Insel (frz.)
Karte der Clipperton-Insel (frz.)
Gewässer Pazifischer Ozean
Archipel Gesellschaftsinseln
Anzahl der Inseln 1
Hauptinsel Clipperton
Landfläche 1,7 km²dep1
Lagunenfläche 7,2 km²dep1
Einwohner (unbewohnt)
Geographische Lage 10° 18′ N, 109° 13′ W10.3-109.216666666677Koordinaten: 10° 18′ N, 109° 13′ W
Karte von Clipperton


Die Clipperton-Insel (französisch: Île Clipperton oder Île de la Passion) liegt im Pazifischen Ozean etwa 1000 km südwestlich von Mexiko. Sie ist ein unbewohntes Atoll und gehört zum Territorium Frankreichs. Seit Februar 2007 untersteht die Clippertoninsel nicht mehr der Hoheitsgewalt Französisch-Polynesiens, sondern wird nun unmittelbar vom französischen Minister für die überseeischen Gebiete verwaltet. Damit befindet sich die Clippertoninsel im Staatseigentum der Französischen Republik („la propriété privée de l'État“).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Clipperton ist ein typisches Atoll, das einem absinkenden Vulkankomplex aufgelagert ist, wobei die oberste „Spitze“ des ehemaligen Vulkans – ein Teil des erodierten Kraterwalles – am Rocher Clipperton (Clipperton Rock) erhalten geblieben ist. Dieser stellt mit 29 m auch die höchste Erhebung der Insel dar, ansonsten erhebt sich die Insel nur 2–3 m aus dem Pazifik. Die Landmasse der Insel beträgt nur 1,7 km², die eingeschlossene Lagune mitgerechnet sind es jedoch 8,9 km². Der Umfang des Atolls ist 11,8 km, die Breite des die Lagune umgebenden Landrings schwankt zwischen 360 und 40 m. Die Länge des gesamten Atolls beträgt 4 km, seine Breite 2,9 km.[1] Innerhalb der Lagune liegen die „Egg“-Inseln, eine Gruppe von sehr kleinen, meist runden Koralleninselchen, die nur wenig über das Wasser reichen. Der Insel ist ein Korallenriff vorgelagert. Auf Grund dieser Abgeschiedenheit wird die Insel selten besucht. An mehreren Stellen außerhalb des Riffes kann geankert werden, aber eine Einfahrt in die Lagune ist nicht möglich.

Flora und Fauna

Palmen auf der Clipperton-Insel

Im sehr gemäßigten Klima des Atolls wachsen hauptsächlich Kokospalmen und kniehohes Gestrüpp. Die Tierwelt ist artenreich, neben Schildkröten findet man endemische Arten von Insekten und Krabben (Kokoskrabben) sowie flugunfähige Vogelarten. Seeschwalben leben auf der Insel in einer einzigartigen Symbiose mit Tölpeln zusammen. Die Krabben haben inzwischen einen Großteil der übrigen Fauna und Flora dezimiert. Die letzten verwilderten Schweine, die zu den Zeiten der Piraten, Entdecker und Eroberer als Notvorrat auf der Insel zurückgelassen wurden, wurden 1958 eliminiert. Die Schweine hatten die Krabben noch ein wenig kontrolliert, jetzt sind diese die Herren der Insel. Eine kleine Insel innerhalb der Lagune ist krabbenfrei und daher Brutstätte der Vögel.

Geschichte

Die isoliert liegende Insel wurde mit hoher Wahrscheinlichkeit im Jahre 1521 von Ferdinand Magellan entdeckt und später nach dem Piraten John Clipperton benannt, der das Riff zu Beginn des 18. Jahrhunderts als Unterschlupf benutzt haben soll. Nachweislich entdeckt wurde die Insel am 3. April 1711 durch die zwei französischen Fregatten La Princesse und La Découverte. Auf der ersten gezeichneten Karte wurde sie als Île de la Passion erwähnt.

Die USS LST-563 (LST= Landing Ship Tanks), gestrandet vor Clipperton, Dezember 1944

1855 wurde die Insel durch den französischen Leutnant Le Coët de Kerveguen für Frankreich annektiert. Zwischen 1892 und 1897 bauten amerikanische Minengesellschaften (wie die Oceanic Phosphat Company) Guano ab. Diese begründeten ihren Anspruch mit dem Guano Islands Act. Mexiko meldete ebenfalls Besitzansprüche an und errichtete im Jahre 1905 eine Garnison um ihre Souveränität über die Insel zu untermauern. Um den Besitzanspruchsstreit beizulegen, einigten sich Frankreich und Mexiko, den italienischen König Viktor Emanuel III. als Schiedsrichter einzusetzen. Dieser entschied im Jahre 1931, die Insel sei französisches Hoheitsgebiet. Am 12. Juni 1935 wurde die Insel durch das Schiff Jeanne d'Arc wieder offiziell in französischen Besitz genommen. Zwischen Clipperton und Frankreich liegen 11.000 km und zum nächsten französischen Territorium, Französisch-Polynesien, sind es etwa 4.000 km.

In den Wirren der mexikanischen Revolution geriet die Garnison mit zehn Soldaten unter der Führung von Hauptmann Ramón Arnaud mit ihren Familien in Vergessenheit. Ohne Versorgung vom Festland überlebten nur wenige Frauen und Kinder[2] sowie der Leuchtturmwärter Victoriano Álvarez, der die übrigen misshandelte und quälte, bis eine Frau den Mut aufbrachte, ihn mit einem Hammer umzubringen. Noch am selben Tag wurden sie von dem amerikanischen Patrouillenboot USS Yorktown gerettet. Der Stoff wurde Gegenstand einiger Romane[3], die sich allerdings teilweise sehr weit von den wirklichen Ereignissen entfernen.

Während des Zweiten Weltkriegs besetzten die USA heimlich die Insel, um dort eine Wetterstation zu errichten ("Island X"), sie verließen die Insel jedoch nach Ende des Krieges wieder. Pläne, Clipperton als Flug-Zwischenstation für Pazifik-Überquerungen auszubauen, wurden bald wieder fallen gelassen, da der Fortschritt der Technik bald Direktflüge ohne Zwischenhalt ermöglichte. Die Insel ist seither unbewohnt. Das Betreten ist nur für wissenschaftliche Zwecke erlaubt.

Es existieren auf der Insel zahlreiche Hinterlassenschaften vorangegangener Missionen. Benutzbar ist nach wie vor eine ca. 1,2 km lange Schotterpiste, die für Flugzeuge entsprechender Reichweite geeignet ist.

Weblinks

  • Expédition Clipperton (franz.), Seiten des französischen Forschers Jean-Louis Etienne, der sich bis April 2005 auf der Insel aufhielt.

Einzelnachweise

  1. Clipperton - Territoire (Französisch). Abgerufen am 31. Juli 2008. (im Artikeltext der Quelle auf „3km sur 4km“ klicken)
  2. Jimmy M. Skaggs, CLIPPERTON, Walker & Company, New York, ISBN 0-8027-1090-5
  3. z. B. Ivo Mansmann, CLIPPERTON, Mitteldeutscher Verlag, Halle-Leipzig, ISBN 3-354-00709-5

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