- F 209
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Schiffsklasse: F122 Rufzeichen / Kennung: DRAS / F 209 Typschiff: Bremen Entwicklungs- / Bauwerft: Blohm + Voss Kiellegung: 25. September 1979 Stapellauf: 3. September 1980 Indienststellung: 9. Mai 1983 Verbandszugehörigkeit 4. Fregattengeschwader in Wilhelmshaven Technische Daten siehe: F122 Die Fregatte Rheinland-Pfalz (F 209) ist ein deutsches Kriegsschiff der Bremen-Klasse.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines
Die Fregatte Rheinland-Pfalz ist das dritte Schiff einer ursprünglich als Geleitboote bezeichneten Klasse von Kriegsschiffen der Bundesmarine. Seit Außerdienststellung der Zerstörer sind Fregatten die größten seegehenden Marineeinheiten.
Die Schiffe der Klasse F122 waren die ersten deutschen Kriegsschiffe mit kombiniertem Diesel-Gasturbinenantrieb, im Gegensatz zum bisher verwendeten Dampfturbinenantrieb. Kennzeichnend für die Fregatte als Klasse ist ihre weltweite Einsetzbarkeit, die durch ihre lange Stehzeit in See ermöglicht wird. Darum werden an Bord einer Fregatte auch alle administrativen Funktionen abgebildet, die zur autarken Führung einer solchen Einheit nötig sind, und wird auch soviel Personal mitgeführt, dass der Betrieb und der Einsatz des Schiffes von unbegrenzter Dauer sein kann.
Kenndaten Fregatte Rheinland-Pfalz
Die Fregatte Rheinland-Pfalz, wie auch die Schwesterschiffe, wurde als Mehrzweckfregatte ausgelegt. Neben der U-Jagd besitzen die Fregatten der Klasse 122 auch die Befähigung, mittels mitgeführter Anti-Schiffs-Flugkörpern Typ Harpoon feindliche Schiffe über den Horizont hinaus zu bekämpfen sowie Torpedos mit Hilfe des Bordhubschraubers Sea Lynx in over-the-horizon-Kriegsführung ins Ziel zu bringen. Darüber hinaus befähigt die Ausrüstung mit weitreichenden Radar- und EloKa-Anlagen zur Seeraumüberwachung und zur Durchführung von Embargo-Operationen.
- Klasse: BREMEN-Klasse (F122)
- Kennung: F(rigate)209
- NATO-Klassifikation: FFGH (FFrigate, large Category, Guided Missile, Helicopter)
- Rufzeichen: D(elta)R(omeo)A(lfa)S(ierra)
- Bauwerft: Blohm & Voss, Hamburg; Ausrüstung: Bremer Vulkan
- Verbandszugehörigkeit: Einsatzflottille 2 (Stützpunkt: Wilhelmshaven), 4. Fregattengeschwader
- Besatzung: militärisch, max. 220 Mann
- Feste Bewaffnung: Artillerie 1x Turm 76mm, 2x Marineleichtgeschütz (MLG) 27mm; Lenkwaffen (Flugkörper, FK) 2x RAM (FK-Abwehr), max. 8x HARPOON (Schiff-Schiff-FK), SEASPARROW 8fach-Launcher (Schiff-Schiff/Luft-FK); Düppel (Täuschkörper) 4x 6fach Werfer; Torpedos 2x2. Zusätzlich, je nach Einsatz: Laffetierte Handwaffen (z.B. MG3, SMG, u.ä.)
Bordorganisation
Die Fregatte Rheinland-Pfalz hat, wie alle Fregatten der Marine, eine Bordorganisation in Hauptabschnitten (HAs):
- HA 100: Navigation und Decksdienst; deckt die zur seemännischen Führung des Schiffes nötigen Aufgaben ab
- HA 200: Antrieb, E-Versorgung und Schiffssicherung; deckt die zur Aufrechterhaltung des technischen Betriebs (Vortrieb, Elektrizitäts-, Wasser-, Wärme-, Kälteversorgung) und der technischen Sicherheit nötigen Aufgaben ab
- HA 300: Elektronik; deckt die zur Wartung und Herstellung der Gefechtsbereitschaft der Waffen- und Elektroniksysteme nötigen Aufgaben ab
- HA 400: Administration, Versorgung und Verpflegung; deckt die zur ordnungsgemäßen Abwicklung der administrativen Aufgaben (Besoldung, Personalangelegenheiten, u.ä.), der Materialwirtschaft und der Verpflegung nötigen Aufgaben ab
- HA 500: Fliegerischer Dienst; deckt alle zum Helikopter-Flugbetrieb nötigen Aufgaben ab (wird nicht bei allen Einsatzfahrten mit eingeschifft)
- HA 600: Operation und Einsatzführung; deckt alle zum Einsatz des Kriegsschiffes nötigen Aufgaben, wie Kommunikation, Lagebilderstellung, Waffennutzung, Einsatz von Sondereinsatzkräften, ab
- Vorgesetztenstruktur: Kommandant (+), Erster Offizier (IO), Hauptabschnittsleiter (HAL), Abschnittleiter (AL), Abschnittsbootsleute (AB), Abschnittsunteroffiziere, Mannschaften. Daneben Hauptabschnittsbootsmann (HAB) zur administrativen Unterstützung des HAL und Schiffswachtmeister (SWM) in der Funktion des Kompaniefeldwebels (KpFw).
Einsatz
Am 22. Januar 2009 lief die Fregatte Rheinland-Pfalz in Richtung Horn von Afrika aus, um an der Anti-Piraterie-Mission Atalanta teilzunehmen. Diese Operation soll die vor der Küste von Somalia operierenden Piraten abschrecken und bekämpfen. Dabei soll zum einen die durch Piratenüberfälle gefährdete humanitäre Hilfe für die notleidende somalische Bevölkerung sichergestellt werden. Zum anderen soll die Operation den zivilen Schiffsverkehr auf den dortigen Handelswegen sichern, Geiselnahmen und Lösegelderpressungen unterbinden und das Völkerrecht durchsetzen. Am 3. März[1] gelang eine Festnahme einiger Piraten nach einem Angriff auf einen Frachter. Beteiligt waren Hubschrauber der Fregatte Rheinland-Pfalz und der USS Monterey[2]. Am 30. März 2009 gelang der Fregatte ein weiterer Schlag gegen die Piraten. Diese wollten den Betriebsstofftanker Spessart der Bundeswehr angreifen und konnten nach einer mehrstündigen Verfolgung gestellt und gefasst werden.
Einzelnachweise
- ↑ sueddeutsche.de: Bundeswehr vereitelt Piraten-Überfall
- ↑ Turkey Joins Counterpiracy Mission
Weblinks
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