Fahrzeugidentnummer

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Die Fahrzeug-Identifizierungsnummer (FIN) (engl.: Vehicle identification number – VIN) ist die international genormte, 17-stellige Nummer, mit der ein Kraftfahrzeug eindeutig identifizierbar ist. Sie besteht aus einer Herstellerkennung (WMI – World Manufacturer Identifier), zum Beispiel W0L für Opel, WDD für die Daimler AG, WVW für Volkswagen, WF0 für Ford oder VF7 für Citroën, einem herstellerspezifischen Schlüssel und einer meist vom Baujahr abhängigen, fortlaufenden Nummer. Manchen Herstellern sind mehrere Herstellerkennungen zugeordnet.

Vor 1981 gab es keine allgemeinverbindlichen Normen für diese Nummer, so dass Fahrzeughersteller damals individuell vergebene Fahrgestellnummern benutzten. Heute besteht sie aus 17 Zeichen, gesperrt sind jedoch die Buchstaben I, O und Q aufgrund der hohen Verwechslungsgefahr mit den Ziffern 0 und 1.

Die Fahrzeug-Identifizierungsnummer ersetzt die frühere, bei jedem Fahrzeughersteller individuell vergebene Fahrgestellnummer.

Beispiel einer FIN für einen Opel: W0L000051T2123456.

Inhaltsverzeichnis

Aufbau der FIN

Es gibt zwei verschiedene Normen für die FIN. Hersteller in den Ländern der Europäischen Union verwenden die ISO-Norm 3779, während nordamerikanische Hersteller ein strengeres, aber mit der ISO-Norm konformes System nutzen:

Stelle 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
Beispiel S B 1 6 4 A B N 1 0 E 0 8 2 9 8 6
ISO 3779 Welt-Herstellercode Baureihe und Motortyp fortlaufende Nummer
Nordamerika Welt-Herstellercode Baureihe, Motortyp und Ausstattung Prüfziffer Modelljahr Herstellerwerk fortlaufende Nummer

Europäische FIN ab 1981

Stelle Bedeutung
1–3 Welt-Hersteller-Code
4–9 Baureihe: Kann vom Hersteller festgelegt werden. Nicht benutzte Zeichen sind mit Buchstaben oder Ziffern (nach Wahl des Herstellers) zu besetzen. Bei VW/Audi z. B. werden die normalerweise nicht benutzten Stellen 4–6 mit ZZZ gefüllt, bei Opel die Stellen 4–7 mit.0000.
10 Modelljahrescode: Das Produktionsjahr wird durch die ISO-Norm 3779-1983 festgelegt. Die Zeichen 123456789ABCDEFGHJKLMNPRSTVWXY kodieren jeweils 30 Jahre, beginnend 1971. Eine 3 bedeutet also 1973 oder 2003. Die Zeichen I, O, Q, U und Z sind wegen Verwechslungsgefahr übersprungen. Der Modelljahrescode stimmt nicht unbedingt mit dem Herstellungsjahr überein: Das Modelljahr beginnt z. B. bei VW normalerweise mit den Werksferien des Vorjahres, ein im Oktober 2005 produziertes Fahrzeug bekommt damit die Modelljahresnummer 6.
11 Herstellerwerk: Bei VW z. B. W=Wolfsburg, E=Emden, M=Puebla (Mexiko), bei Opel z. B. 1=Rüsselsheim, 2=Bochum
12–17 fortlaufende aufsteigende Nummer

Die Stellen 4–9 werden für Exportfahrzeuge in die USA den dortigen Richtlinien angepasst.

Die Fahrzeug-Identnummer wird in Europa nach der Richtlinie 76/114/EWG vergeben.

Beispiel bei Mercedes-Benz:

WDD 169 007-1J-236589

Im WDD ist das Kennzeichen für Deutschland (W) und für den Hersteller Mercedes-Benz (DD, bei anderen Modellen auch WDC/WDB) enthalten. Die darauffolgenden drei Ziffern stehen hier für die Modellreihe 169 (A-Klasse). 007 ist hier das Kennzeichen für Karrosserieform, Motor und beispielsweise Allradantrieb etc. J bezeichnet die Produktionsstätte (hier Rastatt, bei anderen Modellen auch F, B etc). Danach folgen die 6 fortlaufenden Ziffern.

Beispiel bei Volkswagen:

WVWZZZ1JZ3W386752

WVW – bedeutet deutscher Hersteller Volkswagen ZZZ – bleibt ungenutzt 1JZ – bezeichnet Motor und Modell (hier Golf IV) 3 – Modelljahr 2003 W – Wolfsburg 386752 – ist die Nummer des im Modelljahr 2003 hergestellten Golfs.

Amerikanische VIN ab 2003

Die US-VIN wird in den USA, Kanada, Brasilien, Korea, Mexiko, Saudi-Arabien und Jordanien verwendet, in Israel ist eine Mischform aus US- und europäischer Norm in Gebrauch.

Stelle Bedeutung
1–3 Welt-Hersteller-Code
4 Baureihe: A=450 (city-coupé), B=452 (roadster/roadster-coupé)
5 Karosserieform: J=3 (Coupé), K=4 (Cabrio/Roadster)
6+7 Motor: 00=30 kW Dieselmotor, 30=37 kW Ottomotor, 32=45 kW Ottomotor, 33=35 kW Ottomotor, 34=60 kW Ottomotor, 35=40 kW Ottomotor
8 Rückhaltesysteme: E=ohne Seitenairbag, F=mit Seitenairbag
9 Prüfziffer
10 Modelljahrescode: Das Produktionsjahr wird durch die ISO-Norm 3779-1983 festgelegt. Die Zeichen 123456789ABCDEFGHJKLMNPRSTVWXY kodieren jeweils 30 Jahre, beginnend 1971. Eine 3 bedeutet also 1973 oder 2003. Die Zeichen I, O, Q, U sind wegen Verwechslungsgefahr übersprungen.
11 Herstellerwerk
12–17 fortlaufende aufsteigende Nummer

Weltherstellercode (WMI)

Die ersten drei Ziffern der FIN identifizieren eindeutig den Hersteller laut des Weltherstellercode (engl.: World Manufacturer Identifier, WMI). Ein Hersteller mit einer Produktionsrate von weniger als 500 Fahrzeugen jährlich verwenden die Ziffer 9 an der dritten Stelle und die 12.–14. Stelle der FIN als zweiten Teil der Identifikationsnummer. Einige Hersteller codieren mit der 3. Stelle der FIN den Fahrzeugtyp (z. B. Bus oder Lkw), einen Bereichsteil des Unternehmens oder beides kombiniert. Beispiel: der Hersteller General Motors, Herstellercode 1G, benutzt den Code 1G1 für die Marke Chevrolet (Pkw), 1G2 für die Marke Pontiac (Pkw) und 1GC wieder für Chevrolet, allerdings wird dieser Code nur an Lkw vergeben.

WMI-Regionen

Der erste Buchstabe des Weltherstellercodes gibt die Region des Herstellers an. In der Praxis ist jeder einzelne auf das Herstellerland zugewiesen. Hersteller, die in gemeinsam grenzüberschreitend produzieren sind gekennzeichnet.

WMI Region Bemerkungen
A–H Afrika AA–AH = Südafrika
J–R Asien J = Japan
KL–KR = Südkorea
L = VR China
MA–ME = Indien
MF–MK = Indonesien
ML–MR = Thailand
PA–PE = Philippinen
PL–PR = Malaysia
S–Z Europa SA–SM = Vereinigtes Königreich
SN–ST, W = Deutschland
SU–SZ = Polen
TA–TH = Schweiz
TJ–TP = Tschechische Republik
TR–TV = Ungarn
VA–VE = Österreich
VF–VR = Frankreich
VS–VW = Spanien
VX–V2 = Jugoslawien
XS–XW = UdSSR
X3–X0 = Russland
YA–YE = Belgien
YF–YK = Finnland
YS–YW = Schweden
ZA–ZR = Italien
1–5 Nordamerika 1, 4, 5 = USA
2 = Kanada
3 = Mexiko
6–7 Australien/Ozeanien 6A–6W = Australien
7A–7E = Neuseeland
8-0 Südamerika 8A–8E = Argentinien
8X–82 = Venezuela
9A–9E, 93–99 = Brasilien
9F–9J = Kolumbien

Liste von gemeinsamen WMI

Die Society of Automotive Engineers vergibt die WMI an Länder und Hersteller. Die folgende Liste zeigt eine kleine Auswahl von gemeinsam genutzten Weltherstellercodes.

WMI Hersteller
JA Isuzu
JF Fuji Heavy Industries (Subaru)
JH Honda
JMB Mitsubishi
JMZ Mazda
JN Nissan
JS Suzuki
JT Toyota
KL Daewoo
KMH Hyundai
KN Kia
SAL Land Rover
SAJ Jaguar
SAR Rover
SCC Lotus Cars
TMB Škoda
TRU Audi
UU Dacia
VF1 Renault
VF3 Peugeot
VF7 Citroën
VSS Seat
WAU Audi
WAP ALPINA
WBA BMW
WBS BMW M GmbH
WDB Mercedes-Benz
WDC, WDD DaimlerChrysler/Daimler AG
WEB EvoBus
WF0 Ford
WGF GFB GmbH
WKK Kässbohrer Fahrzeugwerke
WLA Langendorf GmbH
WMA MAN
WME Smart
WMW MINI
WP0 Porsche
WP1 Porsche Cayenne
WVG Volkswagen
WVW Volkswagen
WVM VW-MAN
WV1 Volkswagen Nutzfahrzeuge
WV2 Volkswagen Nutzfahrzeuge
W0L Opel
W09 deutsche Hersteller < 500 Fz.
YK1 Saab
YS3 Saab
YV1 Volvo Cars
ZAR Alfa Romeo
ZDF Ferrari Dino
ZFA Fiat
ZFF Ferrari
ZHW Lamborghini
ZLA Lancia
1C Chrysler
1F Ford Motor Company
1G General Motors
1GC Chevrolet
1GM Pontiac
1H Honda USA
1J Jeep
1L Lincoln
1M Mercury
1N Nissan USA
1VW Volkswagen USA
1YV Mazda USA
2F Ford Motor Company Kanada
2M Mercury
2G General Motors Kanada
2G1 Chevrolet Kanada
2G1 Pontiac Kanada
2HM Hyundai Kanada
3F Ford Motor Company Mexiko
3G General Motors Mexiko
3VW Volkswagen Mexiko
9BW Volkswagen Brasilien
4F Mazda USA
4M Mercury
4S Subaru of Indiana Automotive
4US BMW USA
5L Lincoln
6F Ford Motor Company Australien
6H General Motors-Holden
6MM Mitsubishi Motors Corporation Australien
6T1 Toyota Australien

Für die dritte Stelle wird eine 9 vergeben, wenn es sich um einen kleinen Hersteller handelt. In Deutschland ist der Herstellercode dann W09. Der Hersteller wird dabei in den Stellen 12–14 codiert.

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