Faro (Yukon)

Faro (Yukon)

Faro ist ein Ort im kanadischen Yukon, der durch eine der größten Tagebau-Zink-Blei-Minen der Welt entstand. Er liegt am Pelly River, an der Straße von Carmacks nach Red River und hatte 2006 genau 341 Einwohner, von denen 50 zu den First Nations zählten.[1] 1982 hatte der Ort noch 2.100 Einwohner.

Faro besitzt einen Flugplatz, den Faro Airport.

Seinen Namen verdankt der Ort dem gleichnamigen Kartenspiel.

Geschichte

1843 fuhr Robert Campbell, Angestellter der Hudson’s Bay Company als erster europäischer Händler, zusammen mit seinem Dolmetscher Hoole und mit den Jägern Lapie und Kitza, den Pelly River hinunter. Auch George Dawson bereiste und kartografierte die Gegend. Vom Klondike-Goldrausch blieb die Region vergleichsweise unberührt, da die Goldfunde zu klein waren.

Charles Sheldon löste nach 1905 mit seinem Buch The Wilderness of the Upper Yukon den Zuzug zahlreicher Jäger aus, die die Wildbestände dezimierten.

1953 erwarben Al Kulan und sieben Kaska-Prospektoren einen Claim, um eine Erzmine zu errichten. Sein Führer war der Indianer Joe Ladue. 1960 gründeten Kulan und Aaro Aho die Firma Dynasty Explorations. 1965 arbeiteten bereits 100 Männer in der Blei-Zink-Mine. Bald arbeiteten sie mit Cypress Mining aus Los Angeles zusammen und gründeten die Cyprus Anvil Mining Corporation. Die neue Mine nahm 1969 ihren Betrieb auf und wurde zur größten Mine dieser Art in Kanada, zum größten Arbeitgeber im Yukon, der rund ein Drittel der Wirtschaftsleistung des Territoriums erbrachte.

Die Cyprus Anvil Mining Corporation errichtete 1968 Faro als Ausgangsort für die Erschließung, wozu auch eine Straße zwischen Carmacks und Ross River gebaut wurde. Sie ist heute Teil des Yukon Highway 4. Am 13. Juni 1969 zerstörte jedoch ein Waldbrand die Häuser, die bald wieder aufgebaut wurden. 1970 hatte der Ort rund 800 Einwohner, 1981 fast 2.000. Die Erzmine arbeitete bis 1982. Sie lieferte Erze nach Whitehorse, von wo sie über die White Pass and Yukon Route per Lkw und Zug nach Skagway transportiert wurden. Cyprus Anvil wurde von Dome Petroleum übernommen.

Erstmals im Juni 1982 wurden die Arbeiten angesichts fallender Erzpreise unterbrochen, im September wurde die Schließung der Mine bekanntgegeben. 1985 hatte Faro nur noch 97 Einwohner.

1986 wurde die Produktion durch Curragh Resources und mit staatlichen Subventionen wieder aufgenommen. Nun transportierten ausschließlich LKWs das Erz nach Skagway, wo es auf Schiffe verladen wurde. Doch 1993 wurde die Mine erneut geschlossen.

1995 bis 1998 versuchte sich die Anvil Range Mining Corporation letztmalig in dem Gebiet, Anvil Range meldete Konkurs an. Die Geräte und Fahrzeuge wurden nun verkauft.

Heute versucht Faro Touristen anzuziehen und verweist auf seltene Tierbestände in der Umgebung, wie etwa Dall-Schafe der umstrittenen Unterart Ovis dalli fannini, die Fannin's Sheep genannt werden.

Weblinks

Anmerkungen

  1. Statistics Canada, Faro
62.231053-133.357408

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