- Fauna (Göttin)
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In der Römischen Religion war Bona Dea („die gute Göttin“) die Göttin der Fruchtbarkeit, Heilung, Jungfräulichkeit und Frauen. Ihr wahrer Name wurde von den Priesterinnen geheim gehalten. Sie war die Tochter von Faunus und wurde manchmal auch Fauna genannt. Sie hatte in Rom einen Tempel auf dem Aventin. Ihr Kult bestand in Rom wahrscheinlich seit dem 3. Jahrhundert v. Chr.
Verehrung
Jährlich am 4. Dezember wurden im Haus eines römischen Magistrats geheime Riten zu ihren Ehren abgehalten, eine reine Angelegenheit der Frauen, selbst Abbildungen von Männern oder männlichen Tieren waren verboten, ebenso die Wörter Wein und Myrte, da Bona Dea einmal von ihrem Vater mit einem Myrtenstock geschlagen wurde, als sie betrunken war.
Ihr öffentliches Fest fand am 1. Mai statt. Auch hier waren keine Männer zugelassen.
Die Kranken ließen sich gerne in den Garten bei ihrem Tempel bringen, wo medizinische Kräuter von Priesterinnen gezogen wurden.
Sie wird in Verbindung gebracht mit dem Füllhorn, Schlangen und Münzen, auf denen ihre Abbildung häufig zu finden war.
Der Bona Dea-Skandal des Jahres 62 v. Chr.
Während der Feier für Bona Dea im Dezember 62 v. Chr. drang Publius Clodius Pulcher als Frau verkleidet in Caesars Haus ein. Caesar war damals Pontifex Maximus, und in seinem Haus wurde die Feier abgehalten. Angeblich wollte sich Clodius dort mit einer Geliebten treffen, wurde aber entdeckt. Der anschließende Skandal führte zur Scheidung Caesars von seiner zweiten Frau Pompeia und zur Feindschaft zwischen Clodius und Marcus Tullius Cicero, der gegen ihn ausgesagt hatte.
Literarische Nachwirkung
Wohl in Anspielung auf die römische Gottheit benannte Robert Musil eine Figur in seinem Roman Der Mann ohne Eigenschaften ebenfalls Bonadea.
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