Faure Gnassingbé Eyadéma

Faure Gnassingbé Eyadéma
Faure Gnassingbé am 29. November 2006

Faure Essozimna Gnassingbé (* 6. Juni 1966 in Afagnan) ist ein Politiker aus der Republik Togo und der amtierende Präsident. Gnassingbé war vom 5. bis 25. Februar 2005 Präsident des Landes, musste jedoch auf massiven internationalen Druck zurücktreten. Am 26. April 2005 gewann er laut offiziellem Wahlergebnis die erneute Präsidentenwahl mit über 60 % der Stimmen. Die Opposition wirft ihm dabei massiven Wahlbetrug vor. Das Wahlergebnis wurde allerdings Anfang Mai vom Obersten Gerichtshof Togos bestätigt und Gnassingbé wurde am 4. Mai 2005 offiziell als Präsident vereidigt.

Leben

Er ist der Sohn des langjährigen Staatspräsidenten Gnassingbé Eyadéma und das einzige von etwa 50 Kindern, das in die Politik ging. Gnassingbé war als Vertreter des Wahlkreises Sokodé Abgeordneter im togoischen Parlament.

Gnassingbé besuchte die höheren Schulen in Lomé. Nach einem Studium an der Dauphine in Paris (Business Management) studierte er in den USA an der Washington University und beendete dort seine Ausbildung mit einem Master of Business Administration. Danach diente er unter seinem Vater in verschiedenen Funktionen der Staatsverwaltung.

Seinen politischen Durchbruch erzielte Gnassingbé mit zwei Wahlsiegen im Wahlkreis Blitta anlässlich der Parlamentswahlen von 1999 und 2002; letztere wurden von der Opposition boykottiert.

Seit dem 29. Juni 2003 war er im Kabinett von Koffi Sama Minister für öffentliche Einrichtungen, Bergbau, Post und Telekommunikation.

Machtübernahme im Februar 2005

Nach dem Tod seines Vaters Gnassingbé Eyadéma am 5. Februar 2005 wurde er noch am selben Tag zu seinem Nachfolger ausgerufen. Angesichts des schlechten Gesundheitszustands seines Vaters war seit längerem die baldige Machtübergabe an Gnassingbé erwartet worden. Im Dezember 2002 verfügte Gnassingbé Eyadéma eine Erweiterung der Verfassung des Landes, mit der das Mindestalter für das Amt des Staatspräsidenten von 45 Jahren auf 35 Jahre herabgesetzt wurde.

Gemäß der togoischen Verfassung wäre die kommissarische Führung der Amtsgeschäfte dem Präsidenten der Nationalversammlung Fambaré Ouattara vom regierenden Rassemblement du peuple togolais (RPT) zugefallen. Innerhalb der folgenden 60 Tage hätten Wahlen stattfinden müssen. Da dieser sich zum Zeitpunkt des Todes von Gnassingbé Eyadéma in Frankreich aufhielt und nicht rechtzeitig zurückkehren konnte, weil die Armee die Grenzen geschlossen hatte, nutzte die togoische Armee das Machtvakuum und betraute Faure Gnassingbé mit dem Amt des Präsidenten, um die Stabilität des Landes zu sichern.

Die Afrikanische Union und die Europäische Union protestierten inzwischen gegen die unrechtmäßige Machtübernahme und sahen darin Anzeichen für einen Militärputsch. Frankreich forderte die Respektierung der Verfassung. Jedenfalls stellte Gnassingbés Ernennung zum Präsidenten einen Verfassungsbruch dar, die Opposition sprach von einem Staatsstreich.

Ende Februar 2005 trat Faure Gnassingbé nach dem anhaltenden internationalen Druck zurück. Die UNO begrüßte diesen Schritt. Am 24. April 2005 fanden Präsidentschaftswahlen statt, die Faure Gnassingbé gewann. Er wurde erneut als Präsident vereidigt. Die Opposition wirft den Wahlen massiven Wahlbetrug vor.


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