- Fehhaar
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Feh ist die Handelsbezeichnung für das graue Winterfell der östlichen (sibirischen) Unterart des Eichhörnchens. Für einen einfachen Fehmantel werden, je nach Modell und Mode, ca. 80 Fehfelle benötigt, meist wird jedoch das Rückenfell und das Bauchfell getrennt verarbeitet. Kleidung aus Feh diente in früherer Zeit als Statussymbol, im Mittelalter war es zeitweilig nur dem Adel und hohen Würdenträgern gestattet, Feh zu tragen (siehe auch das Cape des Stiftsherren, die Almutia).
Damals unterschied man Rotwerk (Sommerfelle oder Feh mit rotbraunem Rücken), Grauwerk und Schwarzwerk (Felle mit dunkelgrauem Rücken). Wurde Rücken und Wamme (Bauch) in einem verarbeitet, so wurde die Bezeichnung Buntwerk gebraucht. Der Rücken allein hieß Kürsch, Grauwerk, Kleingrau oder auch Kleinspalt. Setzte man auf die Mitte der Fehwamme die Ohren auf, so trug es den Namen Schönwerk. Wurde allein von Werk gesprochen, so wurde darunter immer Eichhörnchen bzw. Feh verstanden.
Falsches Werk waren Imitationen vor allem aus weißen oder bläulichen Hermelin, im Gegensatz zum reinen Werk.[1]
Wird heute für nichtrussische Eichhörnchenfelle im Handel die Bezeichnung Feh verwendet, sollte die Herkunft mit angegeben werden, z. B. Amerikanisch Feh.
Die charakteristische Zeichnung des Buntwerks, das neben Zobel und Hermelin zu den begehrtesten Pelzwerken des Mittelalters gehörte, findet sich als meistgebrauchtes Zeichen in den Wappen der Kürschner.
Der Ort der Fehtafelfabrikation war bis zum Ersten Weltkrieg Weißenfels. Nach dem Krieg wurde die Fellart „durch die hohen Preise vom Markt genommen“ und die dortigen Kürschner mussten sich „bedeutend umstellen“.[2]
Eichhörnchenhaare werden unter der Bezeichnung Fehhaar auch zu feinen Pinseln verarbeitet. Vorzugsweise wird der Schwanz, fachsprachlich „Schweif“, von russischen und kanadischen Eichhörnchen verwendet. Pinsel aus Fehhaar werden unter anderem als Rouge- und Puderpinsel, Aquarellpinsel oder zum Auftragen von Blattgold verwendet.
Fehrückentafel (Halbfertigprodukt)
Einzelnachweise, Quellen
- ↑ Paul Larisch: Die Kürschner und ihre Zeichen. Beiträge zur Geschichte der Kürschnerei, 1928. Selbstverlag, Berlin
- ↑ A. Feldmann, Berlin: Das deutsche Kürschnerei-Hausgewerbe. In: IPA, Internationale Pelzfach-Ausstellung, Internationale Jagd-Ausstellung, Leipzig, 1930. Amtlicher Katalog., S. 254
Christian Franke/Johanna Kroll: Jury Fränkel’s Rauchwaren-Handbuch 1988/89, 10. überarbeitete und ergänzte Neuauflage, Rifra-Verlag Murrhardt
Siehe auch
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