- Al-Arisch
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Lage in Ägypten
al-Arisch (arabisch العريش, DMG al-ʿArīš) ist die Hauptstadt und mit 144.900 (2002) Einwohnern größte Siedlung des ägyptischen Gouvernements Schimal Sina. Die Stadt liegt an der Mittelmeerküste auf der Sinai-Halbinsel, 334 Kilometer nordöstlich von Kairo und verfügt über einen Flughafen. al-Arisch ist ein Badeort, der sich durch sein klares Wasser, seine Sandstrände, Palmhaine seine Marina und seine Luxushotels hervorhebt.
al-Arisch liegt am gleichnamigen Wadi, das durch Sturzfluten weite Teile des nördlichen und zentralen Sinais entwässert.
Geschichte
Die Stadt wuchs um eine Beduinensiedlung in der Nähe des ptolemäischen Außenpostens Rhinocorura (Rhinocolura). Auf halber Strecke zwischen Ägypten und Israel gelegen, dürfte al-Arisch von größerem archäologischem Interesse sein; bislang wurden jedoch weder hier noch in der Umgebung Ausgrabungen vorgenommen. Im Mittelalter wurde die Stadt von den Pilgern fälschlicherweise mit dem biblischen Ort des Sukkots (Laubhüttenfestes) der Bibel gleichgesetzt –Arisch bedeutet das gleiche auf Arabisch, was Sukkot auf Hebräisch heißt. Hier starb am 2. April 1118 Balduin I., der erste König von Jerusalem der Kreuzzüge.
Das Osmanische Reich ließ 1560 an dieser Stelle neue Befestigungsanlagen bauen. Während seiner Ägyptischen Expedition (1798–1801) ließ Napoléon Bonaparte den Ort belagern – al-Arisch fiel nach elf Tagen, am 19. Februar 1799. Die Festung wurde im Ersten Weltkrieg vom deutschen Asien-Korps verteidigt, doch schließlich von britischen Bombern zerstört.
1956 und erneut von 1967 bis 1979 stand al-Arisch unter israelischer Herrschaft und wurde nach dem Friedensvertrag an Ägypten zurückgegeben. Danach wurde die Stadt eine Drehscheibe des Handels zwischen den beiden Ländern.
31.06666666666733.833333333333Koordinaten: 31° 4′ N, 33° 50′ O
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