- Fellow of the Royal Society
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Die Royal Society (Königliche Gesellschaft) ist eine britische Gelehrtengesellschaft zur Wissenschaftspflege. Sie dient als nationale Akademie der Wissenschaften des Vereinigten Königreiches.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines
Als „Royal Society“ – ohne weitere Zusätze – werden die Royal Society in London (gegründet 1660) und die eng verbundene Royal Society in Edinburgh (seit 1783) bezeichnet. Gemeinsam mit der 1782 begründeten Royal Academy of Science zu Dublin ist ihr Ziel die Förderung wissenschaftlicher Forschung.
Alle drei Gesellschaften widmen sich fast ausschließlich der Mathematik und den Naturwissenschaften. Daneben gibt es verschiedene andere Royal Societies, die andere Wissenschaftszweige fördern, sowie gemeinnützig tätige Königliche Gesellschaften.
Großbritannien und Irland haben weniger akademisch konstituierte Gesellschaften für die Förderung allgemeiner Wissenschaft, sondern eher Vereine, deren Zielsetzung es ist, besondere Zweige des menschlichen Wissens zu pflegen. Dies wird nicht zuletzt an der Vielzahl der Königlichen Gesellschaften deutlich.
Die Royal Society verleiht verschiedene Auszeichnungen für wissenschaftliche Arbeiten, insbesondere die Hughes-Medaille. Weitere sind die Copley Medal, die Royal Medal und die Sylvester Medal.
Der Gesellschaft werden auch Verbindungen zur damals sehr stark aufkommenden Freimaurerei in Großbritannien nachgesagt.
Großbritannien
Royal Society London
Die Royal Society wurde am 28. November 1660 im Gresham College in London - Holborn als Verein zur Förderung Naturwissenschaftlicher Experimente gegründet. Zu den 12 Gründungsmitgliedern zählte u. a. Sir Christopher Wren und William Petty. Mehrere berühmte Wissenschaftler waren entweder Gründungsmitglieder oder an ihrer Entstehungsgeschichte beteiligt. Zu den frühen Mitgliedern zählen Robert Boyle, John Evelyn, Robert Hooke, Samuel Pepys, John Wallis, John Wilkins, Thomas Willis, Christopher Wren und der Sekretär Henry Oldenburg.
Original fellow war auch Theodor Haak.
Motto der Royal Society ist „Nullius in Verba“, das sich mit „nach niemandes Worten“ übersetzen lässt (gemeint ist wohl „auf niemandes Worte schwören“ - Nullius in verba iurare). Es steht für den erklärten Willen der Gesellschaft, eine nur experimentell bewiesene Wissenschaft zu begründen, die sich nicht damit begnügt, Autoritäten zu zitieren. Obwohl es heute selbstverständlich scheint, war dies zum Gründungszeitpunkt ein deutlicher Bruch mit der bis dahin vorherrschenden Wissenschaftsphilosophie.
1661 wird sie erstmal unter Karl II. als Royal Society bezeichnet. Seit 1665 wird das Journal Philosophical Transactions herausgegeben. Von 1703 bis 1727 stand Sir Isaac Newton der Royal Society vor. Unter seiner Präsidentschaft wurde ein eigenes Gebäude in London am Strand erworben. 1780 werden der Gesellschaft Räumlichkeiten im Somerset House (London/Strand) zur Verfügung gestellt. Obgleich die Mitglieder der Gesellschaft von Anfang an gewählt wurden, wurden erst seit 1847 die wissenschaftlichen Verdienste des potentiellen Mitglieds wichtigstes Aufnahmekriterium. 1857 wurde die Royal Society im Burlington House London / Piccadilly untergebracht. Heute nutzt sie das ehemalige Gebäude der deutschen Botschaft in London, No.8 & No.9 Carlton House Terrace, als ihren Sitz. Die Royal Society hat sich zu einer bedeutenden Akademie hochrangiger Wissenschaftler entwickelt. Eine (unvollständige) Liste der Mitglieder findet sich unter: „Mitglieder der Royal Society“.
Vergebene Auszeichnungen
Die Royal Society vergibt zehn verschiedene Medaillen, sechs „prizes“ und neun „prize lectureships“ in je nach Auszeichnung jährlichem, zweijährlichem oder dreijährlichem Rhythmus.
Die Empfänger der Medaillen und „prize lectureships“ werden vom Physical Sciences Awards Committee und vom Biological Sciences Awards Committee bestimmt. Diese Komitees bestehen aus Mitgliedern („Fellows“) der Royal Society.
Hier eine Übersicht über die vergebenen Medaillen:
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Englische Bezeichnung Deutsche Bezeichnung Eingerichtet Turnus (aktuell) Bereich Buchanan Medal Buchanan-Medaille 1897 zweijährlich in geraden Jahren Medizin Copley Medal Copley-Medaille 1731 jährlich alle Wissenschaften Darwin Medal Darwin-Medaille 1890 zweijährlich in geraden Jahren Biologie Davy Medal Davy-Medaille 1877 jährlich Chemie Gabor Medal Gabor-Medaille 1989 zweijährlich in ungeraden Jahren Genetik und Molekularbiologie Hughes Medal Hughes-Medaille 1902 jährlich Physik King Charles II Medal 1997 unregelmäßig für Staatsoberhäupter, die Forschung fördern Leverhulme Medal Leverhulme-Medaille 1960 dreijährlich Chemie und Chemieingenieurwesen Royal Medal Royal Medal 1826 drei Medaillen jährlich 2× Naturwissenschaften, 1× Angewandte Wissenschaften Rumford Medal Rumford-Medaille 1800 zweijährlich in geraden Jahren Thermische und optische Materialeigenschaften Sylvester Medal Sylvester-Medaille 1901 dreijährlich Mathematik
Präsidenten der Royal Society
Hier eine Auflistung einiger wichtiger Präsidenten der Royal Society:
- William Brouncker, 2. Viscount Brouncker (1662–1677)
- Sir Christopher Wren (1680–1682)
- Samuel Pepys (1684–1686)
- Sir Isaac Newton (1703–1727)
- Sir Joseph Banks (1778–1820)
- William Hyde Wollaston (1820–1820)
- Sir Humphry Davy (1820–1827)
- William Parsons, 3. Earl of Rosse (1848–1854)
- Sir Joseph Dalton Hooker (1873–1878)
- Thomas Henry Huxley (1883–1885)
- George Gabriel Stokes (1885–1890)
- William Thomson, 1. Baron Kelvin (1890–1895)
- Lord Rutherford of Nelson (1925–1930)
- Patrick Maynard Stuart Blackett (1965–1970)
- Lord May of Oxford (2000–2005)
- Lord Rees of Ludlow (seit 2005)
Zu weiteren Informationen und einer ausführlicheren Auflistung siehe Präsidenten der Royal Society.
Weitere Königliche Gesellschaften in Großbritannien
Im 19. und 20. Jahrhundert wurden weitere Königliche Gesellschaften zur Förderung einzelner Wissenschaften gegründet.
Aus der Chemical Society (gegründet 1841), der Society for Analytical Chemistry (gegründet 1874), dem Royal Institute of Chemistry (gegründet 1877) und der Faraday Society (gegründet 1903) entstand 1980 die Royal Society of Chemistry.
Aus der 1733 gegründeten Medical Society of London entstand 1805 die Medical and Chirurgical Society of London, die wiederum Vorläufer der Royal Society of Medicine ist. Außerdem gibt es eine Royal Society of Tropical Medicine & Hygiene, eine Royal Society for the Promotion of Health.
1904 entstand, ebenfalls aus Vorläufervereinigungen, die Royal Society for the Protection of Birds. Daneben gibt es eine Royal Society for Prevention of Cruelty to Animals, eine Royal Society for the Prevention of Accidents sowie Royal Society for Nature Conservation.
Die Royal Societies nehmen auch oft Funktionen von Berufsverbänden wahr z. B. die Royal Society of British Organists.
Von Georg IV. wurde 1820 die The Royal Society of Literature gegründet.
Übriger Commonwealth
Nach dem englischen Vorbild wurde 1882 die Royal Society of Canada mit Sitz in Ottawa ins Leben gerufen.
In Neuseeland existiert die Royal Society of New Zealand als Dachorganisation von über 60 wissenschaftlichen und technologischen Gesellschaften.
Weblinks
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