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Joseph Ferche (* 9. April 1888 in Pschow; † 23. September 1965 in Köln) war Weihbischof in Breslau und Köln.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Joseph Ferche besuchte Volksschule und Gymnasium in Gleiwitz und studierte anschließend Theologie in Breslau. Hier wurde er Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.St.V. Alania im KV. Am 22. Juni 1911 wurde er in Breslau zum Priester geweiht. Als Kaplan war er zunächst in Königshütte tätig, als dieses Gebiet 1922 polnisch wurde, war er Pfarrer in den damals deutsch gebliebenen Städten Ohlau (1922 bis 1927) und Cosel. Ab dem 30. September 1931 wurde er zum Breslauer Domkapitular ernannt.
1940 wurde er von Pius XII. zum Weihbischof im Erzbistum Breslau bestellt und zum Titularbischof von Vina ernannt. Die Bischofsweihe spendete ihm am 29. September 1940 Adolf Kardinal Bertram.
Bei einer Visitationsreise als Weihbischof in das seit 1939 wieder zu Deutschland gehörende Olsa-Gebiet sprach er seine Zuhörer auch in polnischer und tschechischer Sprache an. Das Reichssicherheitshauptamt der SS verhängte daraufhin gegen ihn ein Redeverbot für das gesamte Deutschland und wies ihn aus Schlesien aus. Diese Ausweisung wurde später aber wieder aufgehoben.
Ferche blieb auch nach der Kapitulation der Festung Breslau dort und übte seine bischöflichen Funktionen weiter aus. Am 15. September 1946 wurde er jedoch, da ganz Schlesien an Polen gefallen war, ausgewiesen und ging zunächst in die sowjetische Besatzungszone. Anschließend fand er im Erzbistum Köln Aufnahme, zu dessen Weihbischof er am 27. März 1947 ernannt und kurz darauf auch in das Kölner Domkapitel berufen wurde.
Ferche übernahm 1950 den Vorsitz des Diözesancaritasverbandes und nahm sich der Heimatvertriebenen und besonders seiner schlesischen Landsleute an.
Zu seinem 70. Geburtstag wurde ihm das Große Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Papst Johannes XXIII. ernannte ihn am 22. Juni 1961 zum Päpstlichen Thronassistenten. Seit 1954 war er bereits Ehrendomherr des Domkapitels von Tarbes-Lourdes. Er wurde auch Ehrenphilister der KV-verbindungen Unitas-Breslau zu Köln und K.St.V. Arminia Bonn, ferner Ehrenmitglied der katholischen Studentenverbindung K.D.St.V. Ascania Bonn im CV.
Ferche wurde am 25. Jahrestag seiner Bischofsweihe am 29. September 1965 in der Domherrengruft des Kölner Doms beigesetzt. Das Requiem hielt der päpstliche Nuntius Bafile. Kardinal Joseph Frings hatte seine Tätigkeit auf dem Konzil in Rom unterbrochen und war nach Köln gereist, um dabei die Predigt zu halten.
Literatur
- R. van de Weyer in Biographisches Lexikon des KV Band 4 (1996) S. 34 ff ISBN 3-89498-032-X
Siehe auch
- Liste der Kölner Weihbischöfe, Liste der Titularbistümer, Liste der katholischen Bistümer, Liste der Kölner Domherren
Weblinks
- Eintrag in catholic-hierarchy.org
- Joseph Ferche. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
Vorgänger
Weihbischof in Köln
1947–1965Nachfolger
Personendaten NAME Ferche, Joseph KURZBESCHREIBUNG Weihbischof in Breslau und Köln GEBURTSDATUM 9. April 1888 GEBURTSORT Pschow STERBEDATUM 23. September 1965 STERBEORT Köln
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