Grünenbecke

Grünenbecke
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Meinerzhagen
Meinerzhagen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Meinerzhagen hervorgehoben
51.1166666666677.6333333333333Höhenangabe falsch oder mehr als zwei NachkommastellenKoordinaten: 51° 7′ N, 7° 38′ O
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Kreis: Märkischer Kreis
Höhe: 313–663 m ü. NN
Fläche: 115,18 km²
Einwohner: 21.452 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 186 Einwohner je km²
Postleitzahl: 58540
Vorwahlen: 02354 02358 (Valbert)
Kfz-Kennzeichen: MK
Gemeindeschlüssel: 05 9 62 036
Adresse der Stadtverwaltung: Bahnhofstraße 18
58540 Meinerzhagen
Webpräsenz:
Bürgermeister: Erhard Pierlings (SPD)
Lage der Stadt Meinerzhagen im Märkischen Kreis
Märkischer Kreis Nordrhein-Westfalen Oberbergischer Kreis Ennepe-Ruhr-Kreis Hagen Dortmund Kreis Unna Kreis Soest Hochsauerlandkreis Kreis Olpe Altena Meinerzhagen Neuenrade Kierspe Halver Herscheid Menden Nachrodt-Wiblingwerde Plettenberg Schalksmühle Hemer Lüdenscheid Iserlohn Balve WerdohlKarte
Über dieses Bild
Meinerzhagen

Meinerzhagen ist eine Kleinstadt in Nordrhein-Westfalen. Sie liegt im Westen des Sauerlands und gehört zum Märkischen Kreis. Im Landesentwicklungsplan ist Meinerzhagen als Mittelzentrum mit zentralörtlicher Bedeutung ausgewiesen. Die Stadt ist geprägt durch eine lange Tradition metallverarbeitender Betriebe, aber auch durch ein Angebot für den Fremdenverkehr.

In Meinerzhagen, das sich auf 115,18 km² Fläche erstreckt, leben 21.706 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Meinerzhagen liegt im Süden des Märkischen Kreises und im Westteil des Sauerlands. Hier beginnt das in nordwestlicher Richtung verlaufende Volmetal. Nach Osten hin erstreckt sich das Ebbegebirge. Westlich grenzt das Gemeindegebiet an das Bergische Land. Die wichtigsten Verkehrswege sind die A 45 („Sauerlandlinie“) mit der Anschluss-Stelle Meinerzhagen und die B 54.

Am Südostrand der Gemeinde auf 480 m ü. NN entspringt die Volme, die 49,8 km weit nach Norden fließt und in Hagen 91 m ü. NN in die Ruhr mündet. Unweit der Volmequelle entspringt auch die Agger, die nach Süden fließt und bei Siegburg in die Sieg mündet. Im Norden des Stadtgebietes entspringt die Verse, ein Zufluss zur Lenne. Weitere Wasserläufe sind die Lister und die Ihne, die in den Biggesee münden. Knapp jenseits der westlichen Stadtgrenze, bei Marienheide-Börlinghausen, entspringt die Wipper, die im späteren Verlauf Wupper heißt.

Die höchste Erhebung im Stadtgebiet ist mit 663 m Höhe die Nordhelle, auf der ein WDR-Sendeturm und eine Kachelmann-Wetterstation stehen. Die Nordhelle ist die höchste Erhebung im Märkischen Kreis. Der niedrigste Punkt im Stadtgebiet ist mit 319 m der Listerstausee.

Die vielen Flussläufe und Talsperren in und um Meinerzhagen bilden zahlreiche Wasserschutzgebiete. In ihnen wird Trinkwasser gewonnen, vor allem auch für den Bedarf im Ruhrgebiet. Sie stellen aber auch Anziehungspunkte für Wanderer und - soweit erlaubt - Badegäste dar.

Nachbargemeinden

Direkte Nachbargemeinden sind (von Süden im Uhrzeigersinn): Drolshagen, Gummersbach, Marienheide, Kierspe, Lüdenscheid, Herscheid, Attendorn. Nur wenige Kilometer von der Stadtgrenze entfernt liegen zudem Olpe, Bergneustadt und Plettenberg.


Ausdehnung des Stadtgebiets

Die Stadt selbst macht nur einen geringen Teil des Gemeindegebiets aus. Weite Teile diese Gebietes unterliegen land- und forstwirtschaftlicher Nutzung und machen seine ländliche Prägung aus.

Stadtgliederung

Etwa 4/5 der Einwohner von Meinerzhagen leben in der Kernstadt. Der größere Teil der übrigen Einwohner lebt in Valbert. Der restliche Teil entfällt auf eine große Zahl von Dörfern und Ortschaften. Im folgenden werden die Stadtteile und Ortslagen von Meinerzhagen in alphabetischer Reihenfolge genannt:

  • Am Lingelchen
  • An der Hardt
  • Baberg
  • Badinghagen
  • Beckerhof
  • Berg
  • Berlinghausen
  • Beutringhausen
  • Blomberg
  • Börlinghausen
  • Bomme
  • Borneck
  • Brachtenberg
  • Breddershaus
  • Buntelichte
  • Buschhausen
  • Buschhöh
  • Butmicke
  • Darmche
  • Denndorf
  • Drögenpütt
  • Dürhölten
  • Ebberg
  • Echternhagen
  • Eckertsmühle
  • Eick
  • Elminghausen
  • Eseloh
  • Eulenberg
  • Freisemicke
  • Fumberg
  • Genkel
  • Gerringhausen
  • Gräfingholz
  • Grotewiese
  • Grünenbecke
  • Grünental
  • Grünewald
  • Güntenbecke
  • Häusger Mühle
  • Hahnenbecke
  • Hardenberg
  • Hasendenn
  • Haumche
  • Haumchermühle
  • Haustadt
  • Heed
  • Heerhof
  • Hemcherhagen
  • Herberg
  • Herringhausen
  • Herweg
  • Hesselbecke
  • Hinter der Höh
  • Höh
  • Hösinghausen
  • Hohenhengstenberg
  • Hohlinden
  • Holbecke
  • Hülseberg
  • Hunswinkel
  • Ihne
  • Imhausen
  • Ingemert
  • Ingemerterhammer
  • Ingemertermühle
  • Ingemertstraße
  • Kittmicke
  • Korbecke
  • Kotten
  • Kropplenberg
  • Krummenerl
  • Langenohl
  • Lengelscheid
  • Lesmicke
  • Listerhammer
  • Listringhausen
  • Meinerzhagen
  • Mettgenberg
  • Mittel-Worbscheid
  • Mittelhagen
  • Möllsiepen
  • Mühlhofe
  • Neu-Grünental
  • Neuemühle
  • Neuhohlinden
  • Niederbadinghagen
  • Niederhengstenberg
  • Nocken
  • Nordhellen
  • Ober-Worbscheid
  • Oberingemert
  • Österfeld
  • Ohl
  • Pütthof
  • Redlendorf
  • Reuen
  • Rinkscheid
  • Rollsiepen
  • Rosenburg
  • Schaffeld
  • Schallershaus
  • Scherl
  • Scherlerwieden
  • Schleifkotten
  • Schlenke
  • Schlund
  • Schmittepaul
  • Schnüffel
  • Schoppen
  • Schürfelde
  • Schwenke
  • Sebastopol
  • Sellenrade
  • Siepen
  • Sinderhauf
  • Sinderhof
  • Singerbrink
  • Spädinghausen
  • Steinsgüntenbecke
  • Steinsmark
  • Stoltenberg
  • Sulenbecke
  • Sundfeld
  • Tarrenbrink
  • Unter-Worbscheid
  • Unterm Berge
  • Valbert
  • Vestenberg
  • Volmehof
  • Vorderhagen
  • Voßsiepen
  • Wehe
  • Weißenpferd
  • Werkshagen
  • Werlsiepen
  • Westebbe
  • Wickeschliede
  • Wiebche
  • Wiebelsaat
  • Wieden
  • Wilkenberg
  • Willertshagen
  • Windebruch
  • Winzenberg
  • Wormgermühle

Geschichte

Innenstadt
Evangelische Jesus-Christus-Kirche und katholische Pfarrkirche St. Maria Immaculata
Stadthalle
Dieser Artikel oder Abschnitt besteht hauptsächlich aus Listen, an deren Stelle besser Fließtext stehen sollte.

In das Reich der Sage gehört die Überlieferung über den Einsiedlermönch Meinhardus, von dem die Stadt ihren Namen erhalten haben soll.

1067: In einer wahrscheinlich erst 100 Jahre später entstandenen Urkunde schenkt Erzbischof Anno II. von Köln der Stiftskirche des heiligen Georg jährlich fünf Pfund in kölnischer Währung vom Zehnten in Meinerzhagen.

1174: In einer Urkunde übernimmt Graf Engelbert I. von Berg die Einziehung des Zehnten der Pfarrei zu Meinerzhagen.

1220: Um 1220 entsteht die spätromanische dreischiffige Emporenbasilika in rheinischem Stil. Meinerzhagen ist ein Marienwallfahrtsort.

1311: Graf Engelbert II. von der Mark lässt als symbolischen Akt wegen ständiger Gebietsstreitigkeiten um Meinerzhagen ein von Erzbischof Heinrich II. errichtetes Kreuz umstürzen.

1440: Ab etwa 1440 bis 1460 wechselt der Ort wegen des Bruderzwistes zwischen den Grafen Adolf und Gerhard von der Mark mehrmals den Besitzer.

1567: Einführung der Reformation durch Friedrich Beurhaus, Gottfried Zimmer und Christoph Bech.

1634: Die Pest und der Dreißigjährige Krieg fordern zahlreiche Opfer.

1640: In einem Gefecht mit niederländischen Truppen verliert der Sohn Ulrich Christian von Gyldenlöve des Dänenkönigs Christian IV. in Meinerzhagen sein Leben.

1765: Der Preußenkönig Friedrich II. verleiht Meinerzhagen die Stadtrechte.

1846: Das Amt Meinerzhagen wird zur gemeinsamen Verwaltung von Meinerzhagen und der Nachbargemeinde Valbert errichtet.

1865: Meinerzhagen verzichtet auf die Stadtrechte, da die Verwaltungskosten für eine Stadt deutlich höher sind als für eine Gemeinde.

1913: Nach verheerenden Großbränden in den Jahren 1797 und 1894 zerstört ein weiterer Brand große Teile des Ortes.

1933-1945: Nationalsozialismus in Meinerzhagen

1938 (10. November, "Reichspogromnacht" in Meinerzhagen): Meinerzhagener SS-Männer inszenieren am Vormittag nach den Pogromen vom 9. November 1938 eine öffentliche Verbrennung der im Hause des Vorstehers der Jüdischen Gemeinde Meinerzhagen, Nathan Stern, gelagerten religiösen und profanen Gemeindegegenstände. Stern und weitere führende Mitglieder der Gemeinde fallen während des Krieges den Deportationen zum Opfer.[2]

1942 (28. April): Deportation der noch in Meinerzhagen verbliebenen jüdischen Familien in die Vernichtungslager der Nationalsozialisten.[3]

1945 (29. März, Gründonnerstag): Verhaftungen in Meinerzhagen im Rahmen der Rombergpark- und Bitterfeld-Morde als Teil der Endphaseverbrechen, welche die systematische Eliminierung von Antifaschisten, Sozialisten und Kommunisten noch kurz vor der Befreiung vom Faschismus zum Ziel haben. In Dortmund werden vier unbekannte russische Zwangsarbeiterinnen aus Meinerzhagen sowie die Meinerzhagener antifaschistischen Arbeiter Ernst Hollweg, Jakob Junglas, Friedrich Wilhelm Kessler und Fritz Müller ermordet. Sie alle waren Arbeiter in den Meinerzhagener Otto-Fuchs-Werken, die damals vom Wehrwirtschaftsführer Hans Joachim Fuchs geleitet wurden.[4] Der Fall wurde juristisch nie geklärt und auch Forderungen nach einem Mahnmal in den frühen 1990er Jahren blieben erfolglos.

1945: Durch Aufnahme zahlreicher Vertriebener und Ausgebombter in Meinerzhagen kommt es zu einem sprunghaften Anstieg der Bevölkerungszahlen.

1957: In Meinerzhagen wird eines von zehn deutschen Warnämtern in Betrieb genommen.

1964: Am 19. September erhält Meinerzhagen erneut den Titel „Stadt“.

1968: Im Zuge der Kommunalreform 1968/1969 werden Meinerzhagen und Valbert im neugeschaffenen Kreis Lüdenscheid vereinigt, das Amt damit aufgelöst.

1975: Meinerzhagen wird Teil des Märkischen Kreises.

1989: Der Zuzug vieler Aussiedlerfamilien lässt die Einwohnerzahlen weiter steigen.

1999: Meinerzhagen feiert sein 825-jähriges Bestehen.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1765
1.523
1819
1.986
1828
2.126
1839
2.364
1840
2.382
Jahr Einwohner
1871
2.318
1885
2.567
1910
3.228
1939
4.735
1946
6.649
Jahr Einwohner
1950
7.211
1956
8.700
1961
10.634
1966
12.884
1968
13.318

Ab 1969 wurde Meinerzhagen durch die kommunale Neugliederung mit Valbert vereinigt.

Jahr Einwohner
1969
17.250
1970
17.749
1971
17.889
1972
18.350
1973
18.837
Jahr Einwohner
1974
18.834
1975
18.521
1976
18.484
1977
18.427
1978
18.952
Jahr Einwohner
1986
18.318
1996
21.554
1999
21.891
2002
21.970
2004
21.925

Entgegen dem landesweiten Trend eines Rückgangs der Bevölkerung wird in Meinerzhagen für die nächsten Jahre mit einem weiteren und vor allem deutlichen Wachstum gerechnet. Zu dieser Einschätzung kommt eine Studie, die von der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer in Auftrag gegeben wurde und im Januar 2005 in der heimischen Presse veröffentlicht wurde.

Demnach wird bis zum Jahr 2020 ein Bevölkerungswachstum in Meinerzhagen von 8,95 Prozent angenommen. Es werden dann 24.000 Einwohner prognostiziert.

Religionen

Christen

Evangelische Konfession

Als evangelische Gemeinden bzw. Kirchengebäude bestehen: Jesus-Christus-Kirche, Johanneskirche, Kirche Valbert, Kirche Hunswinkel, Freizeitheim Rinkscheid. Zur evangelischen Kirchengemeinde Valbert gehören auch das Freizeitheim und die Kirche Rinkscheid sowie das Freizeitheim und die Kirche Hunswinkel.

Katholische Konfession

Die Magdalenenkirche in Grotewiese

Alle katholischen Kirchen in Meinerzhagen gehören zum Bistum Essen. Am 23. September 2006 wurden alle bisher in Meinerzhagen bestehenden Pfarreien aufgelöst; am 24. September wurde eine neue Großpfarrei gegründet. Nunmehr gibt es in Meinerzhagen und Kierspe nur noch eine Pfarrei.

Pfarrkirche ist die 1973 neu errichtete und vom Essener Bischof Franz Hengsbach geweihte Kirche St. Maria Immaculata. Zugeordnet sind ihr zwei Gemeindekirchen: In Valbert die Kirche der ehemaligen Rektoratspfarrei St. Christophorus, entworfen 1962 durch Hermann Gehrig, und in Kierspe die Kirche der ehemaligen Rektoratspfarrei St. Josef, entworfen 1958 durch Gottfried Böhm.

Filialkirchen sind die Kirche der ehemaligen Pfarrvikarie (Expositur) St. Martin (Birkeshöh), gebaut 1966 vom Architekten Hans Schilling, sowie St. Maria Magdalena in Meinerzhagen-Grotewiese im Ihnetal, gebaut 1866 durch den Paderborner Diözesanbaumeister Arnold Güldenpfennig.

Den Status „Weitere Kirche“ haben St. Peter am See (Hunswinkel) an der Lister-Talsperre, gebaut 1964 durch den Architekten Hans Schilling, sowie St. Engelbert in Kierspe-Rönsahl, gebaut 1954 durch das Erzbistum Köln (Architekt: Marcel Felten) und geweiht vom Kölner Weihbischof Joseph Ferche. Diese beiden letztgenannten Kirchen erhalten vom Bistum Essen weder personelle noch finanzielle Zuweisungen.

Ein kleiner Bereich des Meinerzhagener Stadtgebietes (der vor der Kommunalreform zum Stadtgebiet Drolshagen gehörte) ist nach wie vor dem Erzbistum Paderborn zugeordnet.

Aus dem Erzbistum Köln sind einige Katholiken zur Seelsorge an die Pfarrei Meinerzhagen überwiesen: Der Ort Rönsahl liegt politisch zwar in Kierspe, kirchlich gehören einige Straßenzüge dort aber bereits zum Erzbistum Köln, weil sie bei Bistumsgründung im Jahr 1958 kommunalpolitisch zu Marienheide gehörten. Zur Seelsorge sind diese Katholiken nun zur Gemeinde St. Josef, Kierspe, und damit zur Pfarrei Meinerzhagen überwiesen. Das heißt zum Beispiel, dass sie ihr Wahlrecht für den Kirchenvorstand in Marienheide im Erzbistum Köln behalten, aber ihr Wahlrecht für den Gemeinderat in Kierspe bzw. für den Pfarrgemeinderat in Meinerzhagen im Bistum Essen haben.

Die Ortschaft Wilbringhausen bei Marienheide im Oberbergischen Kreis gehört ebenfalls zur Pfarrei Meinerzhagen, weil sie bei Bistumsgründung im Jahr 1958 zu Kierspe gehörte. Die politischen Grenzen haben sich zwischenzeitlich verändert, nicht jedoch die kirchlichen Bistumsgrenzen; dazu wäre entsprechend dem Preußischen Konkordat von 1929 ein Vertrag des Landes NRW mit dem Vatikan notwendig. Allerdings setzt das benachbarte Erzbistum Köln fälschlicherweise die kirchlichen mit den neuen politischen Grenzen gleich und zählt die Katholiken aus Wilbringhausen zum eigenen Bistum hinzu.

Sonstige Konfessionen

Weitere Religionsgemeinschaften in Meinerzhagen sind die Evangeliums-Christen (Baptisten), sowie die Freien evangelischen Gemeinden Werkshagen, Ihne, Baberg und Meinerzhagen. Außerdem gibt es eine Neuapostolische Kirche. In der Lindenstraße existiert ein Versammlungsort der Zeugen Jehovas.

Islam

Es gibt ein islamisches Zentrum (Moschee) am Siepener Weg.

Judentum

Bis zur Reichspogromnacht gab es in Meinerzhagen auch eine jüdische Gemeinde, die eine kleine Synagoge in einem Hinterhof an der Hauptstraße im Stadtzentrum hatte. Später wurde das Gebäude als Wohnung und Plattenladen umgebaut. Im Jahr 2005 oder 2006 wurde das Gebäude abgerissen.


Politik

Gemeinderat

  • CDU 14 Sitze
  • SPD 13 Sitze
  • FDP 3 Sitze
  • UWG 4 Sitze

Wappen

Stadtwappen

Das Wappen der Stadt Meinerzhagen zeigt einen roten Löwen als Symbol des Herzogtums Berg, dahinterliegend ein blaues Andreaskreuz auf gelbem Grund. Das Kreuz ist das Symbol der Familie von Badinghagen, die im 17. Jahrhundert ausstarb. Im unteren Teil des Wappenschildes befindet sich das rot-weiße Schachbrettmuster als Symbol der Grafschaft Mark, darübergelegt ein gelbes Horn als Symbol der Gemeinde Valbert. Das Wappen wurde am 14. Juni 1975 verliehen.

Vor der Vereinigung von Meinerzhagen und Valbert hatten beide Gemeinden eigene Wappen. Das alte Wappen Meinerzhagens datiert mindestens auf das Jahr 1857 zurück, denn über dem Eingang des 1857 fertiggestellten Rathauses ist es bereits abgebildet worden. Das Wappen zeigt auf einem grünen Schildfuß auf der linken Seite Maria auf einem Thron mit dem Jesuskind im Arm, auf der rechten Seite ist ein Gebäude mit drei Türmen mit roten Dächern, darüber eine Sonne und zwei Sterne.

Das Wappen der ehemaligen Gemeinde Valbert zeigte sowohl das Schachbrettmuster der Grafschaft Mark als auch darunter das kölnische Kreuz als Symbol der kurkölnischen Westfalens, da sich das Gemeindegebiet aus Teilen beider Territorien zusammensetzte. Darüber ist ein Jäger abgebildet, welcher ebenso wie der Hirsch im Wappen Herscheids die Jagdprivilegien symbolisiert, die den Gemeinden von Herzog Johann III. von Kleve verliehen wurde. Das Wappen wurde von Otto Hupp entworfen, und am 27. Oktober 1935 verliehen.

Das Amt Meinerzhagen hatte ebenfalls ein eigenes Wappen, welches die Symbole der drei historischen Territorien kombinierte - unten das kurkölnischen Kreuz, darüber das märkische Schachbrettmuster und zuoberst der Löwe der Grafschaft Berg.

Städtepartnerschaften

1961-2001 bestand eine Städtepartnerschaft zwischen Meinerzhagen und der niederländischen Gemeinde Ijsselmuiden. Nachdem Ijsselmuiden 2001 in die Stadt Kampen eingemeindet wurde, hat diese die Partnerschaft übernommen.

Seit dem 13. April 1987 besteht eine Partnerschaft mit der französischen Stadt Saint-Cyr-sur-Loire.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Die Stadthalle zeigt ein jährlich neu ausgewähltes Programm an Theatergastspielen und musikalischen Aufführungen.

Bauwerke

Auffälligstes Gebäude der Innenstadt ist die Jesus-Christus-Kirche, eine spätromanische Emporenbasilika. Etwas außerhalb liegt das Schloss Badinghagen. Dabei handelt es sich um ein Wasserschloss, das privat genutzt wird. Es ist nicht zu besichtigen.

Tourismus

Listertalsperre bei Hunswinkel

Meinerzhagen ist ein Zentrum des Wintersports. Wassersport wird an der Listertalsperre rund um die Ortschaft Hunswinkel betrieben. In den Wäldern des Ebbegebirges und an den Stauseen gibt es zahlreiche Wanderwege. Neben Hotels und Pensionen gibt es eine Jugendherberge.

Sport

Sportstätten

In den 1960er Jahren war auch ein Eislaufstadion geplant, das aber nie gebaut wurde.

Sportvereine

  • RSV Meinerzhagen, Rasensportverein Meinerzhagen, Heimatverein Nuri Şahins, des bislang jüngsten Fußball-Bundesligaspielers
  • SG Kierspe-Meinerzhagen, Handballspielgemeinschaft mit Verbandsligamannschaft
  • SC Rotenstein Wiebelsaat (Sportschießen, Sommerbiathlon, Fußball)
  • Reitverein Meinerzhagen mit seiner Reitanlage an der Grünenbecke
  • TV Jahn Grotewiese
  • RSV Listertal
  • TSG Valbert
  • TuS Meinerzhagen
  • KKSV Meinerzhagen 1951 e. V. (Kleinkaliber-Sportverein Meinerzhagen)
  • LRFV Meinerzhagen

Regelmäßige Veranstaltungen

Als wichtigstes kulturelles Ereignis gilt den Meinerzhagenern ihr alle zwei Jahre stattfindendes Schützenfest, eines der größten im Märkischen Kreis. Sein Motto: „Zieht den Blauen Kittel an!“ zielt auf die hierbei verwendeten traditionellen blauen Bauernkittel. Im Jahr 2007 konnte die Schützengesellschaft auf eine 425-jährige Geschichte der Schützentradition in Meinerzhagen zurückblicken.

Wirtschaft und Infrastruktur

Karl-vom-Ebbe-Skulptur vor der Volksbank

Ansässige Unternehmen

Größter Arbeitgeber im Stadtgebiet ist die Otto Fuchs KG, ein metallverarbeitender Betrieb, der zu den 500 umsatzstärksten der Bundesrepublik zählt.

Weitere ortsansässige Gewerbebetriebe:

  • Battenfeld Spritzgießtechnik (Schließung des Standortes zum 30. Juni 2006; Neugründung Battenfeld Vertriebs GmbH & Co KG sowie der Battenfeld Kundendienst GmbH & Co KG)
  • Burgwächter
  • Busch & Müller
  • Märkischer Zeitungsverlag (Druckhaus)

Verkehr

Straße

Meinerzhagen liegt an der A 45 (Sauerlandlinie) Dortmund–Hagen–SiegenWetzlarHanau/Aschaffenburg, die mit der Anschlussstelle Meinerzhagen durch das Stadtgebiet führt.

Zudem wird das Stadtgebiet von der B 54 durchquert. Einen Anschluss an die Autobahn A 4 (Köln–Olpe/Wenden) gibt es in 15 Kilometer Entfernung in der Nachbarstadt Gummersbach, die über die Bundesstraße 256 gut zu erreichen ist. Die Bundesstraße 237 führt von Kierspe-Bahnhof über Rönsahl–WipperfürthHückeswagen nach Remscheid, von ihr kann man Meinerzhagen ab Kierspe auch über die L 528 erreichen.

Öffentlicher Personennahverkehr

Meinerzhagen liegt im Schnittpunkt von drei Verkehrsverbünden:

Eisenbahn

Die City-Bahn fuhr in den 1980er Jahren von Meinerzhagen nach Köln

Die eingleisige Eisenbahnstrecke von Hagen nach Dieringhausen (Volmetalbahn) ist im Streckenabschnitt bei Meinerzhagen seit 1986 für den Personenverkehr stillgelegt, das Bahnhofsgebäude wurde abgerissen.

Volme-Agger-Bahn

Zuvor war der Bahnhof Meinerzhagen von folgenden Verbindungen bedient worden:

Reaktivierung

Im Jahr 2003 sollte die Volme-Agger-Bahn durchgehend nach Köln reaktiviert werden. Das Land hatte im Sommer 1998 in seiner ÖPNV-Bedarfsplanung den Lückenschluss zwischen Brügge(Westf) und Gummersbach als vordringlich eingestuft und erforderliche Geldmittel für die Reaktivierung im Haushalt eingeplant. Es wurden Verträge mit den Verkehrsverbünden geschlossen. Die Reaktivierung ist seitdem zwar regelmäßig angekündigt, aber immer wieder verschoben worden. Mittlerweile wurden auf der halben Strecke neue Gleise verlegt, Signale installiert und Bahnübergänge gebaut. Im Mai 2006 kündigte der nach dem Regierungswechsel neu ins Amt berufene NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke (CDU) an, das Projekt neu prüfen zu wollen. Solange werden keine weiteren Arbeiten erfolgen. Inzwischen ist geplant, nur noch das Teilstück Marienheide-Meinerzhagen im Jahr 2013 zu reaktivieren.

Sollte der Verkehr irgendwann wieder vollständig aufgenommen werden, werden wieder direkte Bahnverbindungen über Gummersbach–Dieringhausen nach Köln (Aggertalbahn) und in der anderen Richtung mit Umstieg in Brügge(Westf) nach Hagen (Volmetalbahn) bestehen. Nach vollständiger Reaktivierung befährt diese Bahnlinie dann einen weiteren Verkehrsverbund: Der Abschnitt |Köln-Meinerzhagen| gehört zum Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS), der Abschnitt |Meinerzhagen-Rummenohl| zur Verkehrsgemeinschaft Ruhr-Lippe (VRL), und der Abschnitt |Rummenohl-Hagen| zum Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR).

Siehe auch: Eisenbahnnetz im Oberbergischen Land

Die „Unvollendete“

Auch die in Meinerzhagen abzweigende Strecke nach Krummenerl im Listertal wurde von Personenzügen genutzt. Es existierten die Bahnhöfe Meinerzhagen, Scherl, Valbert, Krummenerl. Die Strecke sollte ursprünglich über Olpe nach Kreuztal weitergebaut werden. Daraus wurde aber nichts und so erfolgte die Einstellung des Personenverkehrs schon 1955. Heute wird der Abzweig täglich noch für Güterverkehr (Schotterzüge) genutzt. Die Fischbauchbrücke bei Scherl soll demnächst unter Denkmalschutz gestellt werden.

Siehe auch Artikel: Bahnstrecke Meinerzhagen–Krummenerl

Luftverkehr

Im Westen der Stadt, an der Grenze zum Oberbergischen Kreis, befindet sich der Flugplatz Meinerzhagen. Der frühere Unternehmensflugplatz der Firma Battenfeld ist ein mit einer 1.170 Meter langen Asphaltbahn ausgestatteter und für Flugzeuge bis 5,7 Tonnen zugelassener Sonderlandeplatz.

Medien

Örtliche Tageszeitungen sind die Meinerzhagener Zeitung und die Westfälische Rundschau (mit Meinerzhagener Lokalteil). Der lokale Hörfunk für NRW erfolgt durch Radio MK, dem durch die Landesanstalt für Medien der Sendestandort Nr. 66 Frequenz 88,3 (Meinerzhagen) zugewiesen ist. Die zuständige ARD-Sendeanstalt ist der WDR mit seinem Regionalstudio Siegen. Gesendet wird über den Funkturm auf der Nordhelle.

Öffentliche Einrichtungen

Das Amtsgericht Meinerzhagen ist für die Städte Meinerzhagen und Kierspe zuständig.

Meinerzhagen verfügt über ein beheiztes Freibad mit Minigolfanlage, eine Stadtbücherei und einen Stadtpark, der gern als Kulisse für Hochzeitsfotos genutzt wird.

In den 1960er Jahren war der Bau eines Krankenhauses auf der Anhöhe bei Grünenbecke geplant. Dieser Plan wurde jedoch nie realisiert.

Medizinische Versorgung

Meinerzhagen besitzt kein eigenes Krankenhaus, auch wenn in den 1960er Jahren über einen Krankenhausbau auf der Anhöhe bei Heerhof beraten wurde. Die medizinische Versorgung wird durch das nah gelegene Kreiskrankenhaus Lüdenscheid oder durch die benachbarten Krankenhäuser in Gummersbach und Attendorn gesichert.

Bildung

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  • Grundschule Rothenstein
  • Grundschule Kohlberg
  • Grundschule Auf der Wahr
  • Grundschule Valbert
  • Städtische Hauptschule
  • Städtische Realschule
  • Evangelisches Gymnasium Meinerzhagen, etwa 1000 Schüler
  • Förderschule Volmetal mit dem Förderschwerpunkt Lernen

In Meinerzhagen befand sich bis Ende der 1990er Jahre die Evangelische Landesschule zur Pforte, ein Internatsgymnasium, das sich als Fortführung der Landesschule Pforta bei Naumburg verstand, die zu DDR-Zeiten nicht mehr im Sinne ihrer Tradition, sondern als sozialistische Oberschule geführt wurde. Über eine anderweitige Verwendung der Gebäude konnte keine Einigkeit erzielt werden, so dass es schließlich im Jahre 2005 zum Abriss kam.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt


Einzelnachweise

  1. Information und Technik Nordrhein-Westfalen: Amtliche Bevölkerungszahlen
  2. Benninghaus, Rüdiger, Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Meinerzhagen, in: Meinhardus (Meinerzhagener Heimatblätter), 16.Jg., H.1/1982, S.5-14 (I); H.2/1982, S.32-45 (II)
  3. Benninghaus, Rüdiger, Zum Ge- und Nachdenken - der 28.April 1942: Das Schicksal der Meinerzhagener Juden, in: Meinerzhagener Zeitung, Ausgabe vom 28.April 1977
  4. Sander, Ulrich, Mord im Rombergpark, Dortmund, Grafit Verlag, 1995

Weblinks


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