Ferenc Jadi

Ferenc Jadi

Ferenc Jádi [ˈferenʦ ˈjaːdi] (* 1952 in Töröcske, Ungarn) ist ein ungarischer Kunstpädagoge und Kunsttheoretiker.

Inhaltsverzeichnis

Biographie

Jádi studierte zwischen 1970 und 1976 Freie Kunst (Bildhauerei), Medizin und Philosophie in Budapest und Pécs. 1976 erfolgte die Promotion. Danach war er wissenschaftlicher Assistent an den Universität Pécs (Ungarn), der Ruprecht-Karls Universität Heidelberg, und am Albert-Einstein College of Medicine der Yeshiva University in New York. 1982 war er Gründungsmitglied der International Conference on Literature and Psychology. Zwischen 1994 und 1999 nahm er eine Gastprofessur für Kunsttherapie an der Hochschule der Künste (HdK, jetzt UdK) in Berlin war. Im Jahre 2000 erfolgte die Berufung als Universitätsprofessor auf den Lehrstuhl für Kunstpädagogik und Kunsttherapie an der Technischen Universität Dortmund. Darüber hinaus hatte er Lehraufträge und Gastprofessuren an der Akademie der Bildenden Künste, München, der Alanus Hochschule in Alfter bei Bonn und der Universität Pécs inne. Ferenc Jádi ist Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. [1]

Wissenschaftliche Arbeit

In seiner wissenschaftlichen Arbeit nimmt er eine hermeneutisch-phänomenologische Perspektive ein. Ein besonderer Schwerpunkt Jádis ist die Beschäftigung mit Art Brut, der Kunst von Geisteskranken, der Theorie und Philosophie des Bildes, sowie grundlegenden künstlerisch-ästhetischen Fragen, besonders der Theorie des künstlerischen Ausdrucks. Im Rahmen dessen publizierte er in Aufsätzen und Büchern vor allem über die Patienten der Sammlung-Prinzhorn, sowie der Ästhetik und der Bild- und Zeichnungstheorie. Darüber hinaus veröffentlichte er Texte zu psychoanalytischen und psychopathologischen Themen.

Publikationen

Monographien:

  • Von der Zeichnung, Leipzig: Hochschule f. Grafik u. Buchkunst, 1998 ISBN 3-932865-04-9
  • Rákszemek, Budapest: Kijárat, 1996. ISBN 963-9136-10-7
  • Köztetek lettem én bolond: sors és vers József Attila utolsó éveiben [Schicksal und Dichtung in den letzten Lebensjahren von Attila József], Budapest: Magvető, 1982

Als Herausgeber:

  • Muzika: Kompositionen, Musikbezogene Werke von psychisch Kranken, Grafische Notationen und bildnerische Arbeiten aus der Prinzhorn-Sammlung, Heidelberg: Wunderhorn, 1989.

Aufsätze und Katalogbeiträge (Auswahl):

  • Über die Unberechenbarkeit der Idee zu bauen, in: Gebaute Visionen - 100 Jahre Deutscher Ausschuss für Stahlbeton 1907-2007 - DAfStb-Festschrift zur 100-Jahr-Feier, Berlin, Wien, Zürich: Beuth, 2007.
  • Lucus a non lucendo | tractu temporis, in: Ausst.-Kat.: Emil Siemeister - Schweben der fallen - Spagyrik 2, Museum für Gegenwartskunst Benediktinerstift Admont, 2006.
  • Sursum Corda: Freud és a zsidó identitás reminiszceniái / Sursum Corda: Freud and the reminiscences of Jewish identity, in: Magyar Lettre Nr.62 (2006).
  • Identität, Leiblichkeit und der Eigensinn zu bauen. Bildtheoretische und kreatologische Überlegungen., In: Bundesamt fuer Bauwesen und Raumordnung in Zusammenarbeit mit der UdK Berlin (Hrsg.): Kulturforum Berlin, Berlin 2004. ISBN 3-89462-112-5
  • In zwei Fällen. In: Katharina Corsepius (Hrsg.): Opus Tesselatum. Modi und Grenzgänge der Kunstwissenschaft, Festschrift für Peter Cornelius Claussen. Hildesheim: Olms 2004., S. 95-104.
  • Reisebilder / Bilderfahrung, in: Ausst.-Kat. Bettina van Haaren, Ecke mit Findelkindern, Albert-Struwe-Preis für Zeichnung, Ennigerloh 2003
  • Intersubjektivität, Bildlichkeit und die Welt der Schizophrenen. Eine unversehens merkwürdige Bildergeschichte. In: Fuchs, T.; Jádi, I.; Brand-Claussen, B.; Mundt, Chr.(Hg.): Wahn Welt Bild. Springer Verlag; Berlin, Heidelberg, 2002.
  • Noblesse Oblige: in Bettina Brandt-Claussen (Hrsg.) – August Natterer: Die Beweiskraft des Bildes. ISBN 3-88423-161-8
  • Gibt es eine Grundlagenwissenschaft der Kunsttherapien? In: Petersen, P. (Hg.): Forschungsmethoden künstlerischer Therapien. Grundlagen – Projekte – Vorschläge. Stuttgart, Berlin, 2002.
  • Zwei Fälle: Begriff und Auslegung bei Otto Stuss und Carl Lange, in: Kunst & Wahn / Ingried Brugger [Hrsg.], Köln: DuMont, 1997
  • Der Traum des Doktors. (Freud und Dürer), in: Texte aus dem Colloquium Psychoanalyse Bd.1, Heft 1, Berlin 1997, S. 5-31.
  • Aki van, kíván: Jacques Lacan és Courbet - A világ eredete című festménye in: Thalassa (7), 1996, 1: S. 119- 134.
  • Die wörtlich genommene Wirklichkeit. In: Jádi, I. (Hg.): Leb wohl sagt mein Genie – Ordugele muß sein. Texte aus der Prinzhorn-Sammlung, Heidelberg: Wunderhorn, 1985.

Quellen

  1. [1] Institut für Kunstherapie Berlin-Brandenburg

Weblinks


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