Ferenc Szalasi

Ferenc Szalasi
Ferenc Szálasi.

Ferenc Szálasi ['fɛrɛnʦ 'sa:lɒʃi] (* 6. Januar 1897 in Kaschau; † 12. März 1946 in Budapest hingerichtet) war ein ungarischer nationalsozialistischer Parteiführer und Kriegsverbrecher.

Szálasi stammte aus einer armenischen Familie, wurde an der Honvéd-Militärakademie ausgebildet und kämpfte im Ersten Weltkrieg. 1925 wurde er Generalstabsoffizier. Kurz darauf wurde aber Anklage wegen revolutionärer Betätigung gegen ihn erhoben, wodurch er aus der Armee entlassen wurde.

Szálasi war 1935 der Begründer der rechtsextremen „Partei des nationalen Willens“, aus der 1937 die Pfeilkreuzler (ungarisch Nyilaskeresztes Párt) hervorgingen, eine nationalsozialistische Partei Ungarns, geführt von József Gera und seinem Sekretär Lajos Polgár. Als er wegen dieser politischen Tätigkeit 1937 für wenige Tage in Haft saß, wurde er zu einer populären Märtyrerfigur der nationalistischen Bewegung Ungarns. Von 1938 bis 1940 verbüßte er eine weitere Haftstrafe.

Nach Sturz des Reichsverwesers Miklós Horthy wurde Szálasi im noch nicht von sowjetischen Truppen besetzten Landesteil von der deutschen Besatzungsmacht am 15. Oktober 1944 zum Ministerpräsidenten erklärt.

In diesen Landesteilen wurde noch im November 1944 die jüdische Bevölkerung auf Todesmärsche gezwungen. Auf Befehl von Adolf Eichmann verlangten die deutschen SS-Vertreter in Ungarn, Edmund Veesenmayer und Otto Winkelmann, am 17. Oktober 1944 vom neuen ungarischen Innenminister Gábor Vajna die Überstellung von „Leihjuden“ an das Deutsche Reich. Am 18. Oktober erklärte sich die neue Regierung unter Ferenc Szálasi bereit, dem Deutschen Reich bis Kriegsende 50.000 jüdische Männer und Frauen als Arbeitssklaven für die Rüstungsindustrie zur Verfügung zu stellen. Insgesamt betrug die Zahl der bis zum 1. Dezember 1944 ausgelieferten „Leihjuden“ schließlich 76.209. Der größte Teil kam entweder auf dem Todesmarsch, in Konzentrationslagern oder bei den sogenannten Schanzarbeiten ums Leben.

Ferenc Szálasi wurde wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit während des Zweiten Weltkriegs zusammen mit Gábor Vajna, Károly Beregfy und József Gera am 12. März 1946 in Budapest öffentlich erhängt.

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