Festtintendrucker

Festtintendrucker

Beim Festtintendrucker oder auch Solid-Ink-Drucker werden durch ein sogenanntes „Solid-Ink-Verfahren“ durch Wärme verflüssigte Wachstropfen auf das Papier oder andere Medien aufgebracht (siehe auch Colorsticks). Das Solid-Ink-Druckverfahren wurde von der Firma Tektronix [1] entwickelt, nach Aufkauf dieser Technologie (samt der Wortmarke Phaser ®) 1999 durch Xerox ist nunmehr Xerox der Patentinhaber und der einzige Hersteller, der diese Technik anbietet. Das Verfahren kommt dort bei einigen Modellen der Serie Phaser, WorkCentre und ColorQube zum Einsatz.

Vorteile eines Festtintendruckers sind

  • Die Drucker zeichnen sich i. d. R. durch kräftige, farbtreue und lichtechte Farben, (bei hohen Druckauflagen) niedrige Druckkosten und Wartungsfreundlichkeit aus.
  • Die Druckqualität ist die nahezu unabhängig vom Druckmedium. Auf Overhead-Folien werden besonders brillante Ergebnisse erzielt.
  • die Colorsticks sind im Gegensatz zu Toner ungiftig, und können mit bloßen Händen eingelegt werden, beim Einfüllen gibt es keine Staubbelastung.
  • Auf die Lebensdauer eines vergleichbaren Laserdrucker bezogen fallen ca. 80 Prozent weniger Müll an, da
    • die Wachsklötzchen in Blisterverpackungen geliefert werden,
    • bei der Farbnachfüllung keine Tonerkartuschen gewechselt werden müssen,
    • Resttoner ungiftiges Wachs ist, der Schmelzfluss davon kann mit den Hausmüll entsorgt werden,
  • Bei Bedarf können sogar im laufenden Betrieb, also auch während des Druckvorgangs, einzelne Farben nachgefüllt werden,
  • Der Tonerverbrauch oder Tonerbedarf kann sehr leicht anhand der Füllstände der Einschubfächer bestimmt werden,
  • Moderne Geräte dieser Art erreichen teils hohe Druckgeschwindigkeiten, welche Laserdrucker der selben Preisklasse deutlich übertreffen.
  • Die Druckkosten pro Seite sind vergleichsweise gering und unterscheiden sich zwischen Farb- und reinem Schwarzweißdruck kaum.
  • Im Gegensatz zu Farblaserdruckern müssen neben den Colorsticks und dem Wartungssatz keine weiteren Teile ausgetauscht werden, was den Preis pro Seite senkt.
  • Die Fixiereinheit erzeugt kein Ozon, beim Betrieb kann aber mitunter Wachsgeruch festgestellt werden.

Bei jedem Ausschalten bzw. Einschalten werden die Spritzdüsen geleert, was den Tonerverbrauch sehr stark erhöht. Nach dem Einschalten sind zehn bis zwanzig Minuten Aufwärmzeit bis zum ersten Ausdruck keine Seltenheit. Um dies zu umgehen, werden die Geräte eher eingeschaltet gelassen, wodurch die Wachsschmelze in der Druckeinheit durch fortwährende Heizung immer flüssig bleibt, aber hiefür der Stromverbrauch im Stand-By-Betrieb sehr hoch ist. Weitere Nachteile des Druckprinzips sind:

  • Die Ausdrucke sind leicht mit einem durch die Wartungseinheit auf die Trommel übertragenen Trennmittel benetzt, ebenso weist die wachsartige Festtinte abweisende Wirkung auf. Die Farbe von Filzstiften perlt daher ab und Kugelschreiber rutschen über die Ausdrucke, ohne dass sie abrollen. Daher ist es kaum möglich, Ausdrucke mit handschriftlichen Notizen zu ergänzen.
  • Die Ausdrucke sind nicht hitzefest.
  • Nicht mehr benötigte Ausdrucke lassen sich nicht als Konzeptpapier in herkömmlichen Laserdruckern oder im Festtintendrucker benutzen, da die Festtinte in denr Fixierstationen schmilzt und erhebliche Verschmutzung hervorruft. Aus dem selben Grund ist es nicht praktikabel, Ausdrucke thermisch zu laminieren.
  • Das Druckprinzip ist besonders empfindlich gegenüber Verstopfungen bei den Düsen.
  • die Einschubfächer für Tonerwürfel sind relativ klein, das Nachfüllen ist zwar sehr einfach, bei Massendrucken ist aber Beaufsichtigung zur Kontrolle der Tonerreserve notwendig.
  • Die Wartungseinheit ist für eine bestimmte Anzahl Drucke ausgelegt, die Anzahl Drucke wird auf einem Chip gespeichert, nach Überschreiten der maximalen Druckanzahl streikt das Gerät bis die Wartungseinheit gewechselt wurde.

Die Drucker vor allem für den gewerblichen Einsatz im Dauereinsatz wo auf die Farbtreue, Brillanz und geringen Druckkosten Wert gelegt wird. Sie werden ansonsten vorwiegend für Proof-Ausdrucke in der Druckvorstufe und in der Werbebranche verwendet.

Weblink

Festtintenverfahren auf der Website von Xerox

Einzelnachweise

  1. wesentlich ausführlicher als der deutsche Wikipedia-Artikel Tektronix ist der Artikel bei der englischen Wikipedia

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