- Feuerklosett
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Feuerklosetts waren eine um 1900 in der Entwicklung befindliche Art von Bedürfnisanstalten mit integrierter Verbrennung der Exkremente.
Dabei wurden die Exkremente unmittelbar nach ihrer Entstehung in der Bedürfnisanstalt selbst durch rauch- und geruchlose Verbrennung unschädlich gemacht und es war möglich, aus ihnen eine düngerhaltige Asche zu gewinnen. Hierzu diente das sogenannte Patentfeuerklosett mit Löhnholdtscher Patentsturzflammenfeuerung.
Die Fäkalien sowie der Urin fielen durch das unmittelbar an die Aborte angeschlossene Rohr in die im unteren Teile des Löhnholdtschen Ofens befindliche, nach außen verschlossene Trockenschale (Retorte), in der die flüssigen Bestandteile durch die durchziehenden Heizgase völlig verdampft und die festen Rückstände zu geruchloser Poudrette ausgetrocknet wurden. Die nach der Retorte führenden Klosettfallröhren waren unter den Aborttrichter durch eine bewegliche Klappe, die sich nur bei der Benutzung selbsttätig öffnete, geschlossen.
Der Betrieb der oberhalb der Trockenschale befindlichen Feuerung ist ein kontinuierlicher, trotzdem war eine fortdauernde aufmerksame Bedienung unentbehrlich. Die Kosten des Brennmaterials betrugen pro Tag und Kopf 3 Pfennige.
Zu ihrer Zukunft schreibt das Lexikon der gesamten Technik 1904:
- „Obwohl die Feuerklosetts besonders für Krankenhäuser große Bedeutung erlangen könnten, weil durch sie alle Infektionskeime am sichersten zerstört werden, so werden sie doch kaum größere Verwendung finden, da ihr Betrieb im Vergleich zu andern Einrichtungen umständlich und auch nicht ausreichend geruchlos ist.“
Quellen
- Lueger: Lexikon der gesamten Technik Artikel: Bedürfnisanstalten Abschnitt:Bedürfnisanstalten mit Verbrennung der Exkremente
Siehe auch
Kategorie:- Bad und WC
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