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Feuerwehr Heidelberg
Berufsfeuerwehr Gründungsjahr: um 1920 Standorte: 1 Mitarbeiter: 91 Freiwillige Feuerwehr Gründungsjahr: 1846 Abteilungen: 8 Aktive Mitglieder: ~ 285 (Stand: 2008) www.feuerwehr.heidelberg.de/ Die Feuerwehr Heidelberg ist eine dem Brandschutzamt unterstellte Einheit der öffentlichen Daseinsvorsorge, die die Aufgaben des Brandschutzes und der technischen Hilfeleistung in der Neckarstadt wahrnimmt. Die elf Stadtteile Heidelbergs werden durch eine Berufsfeuerwehr und acht Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr betreut.
Inhaltsverzeichnis
Chronik der Feuerwehr
1844 begannen Studenten der Ruperto Carola mit dem unorganisierten Turnen, was zwei Jahre später zur Gründung eines Turnvereins führte. Im September des Gründungsjahres (1846) beschloss der Verein seine Dienste als Löschmannschaft anzubieten, der fortan mit den städtischen Löschmannschaften zusammenarbeitete. Damit war die Freiwillige Feuerwehr Heidelberg geboren. Trotz der klammen Finanzlage kaufte der Gemeinderat von der ortsansässigen Firma Metz Feuerwehrtechnik für seine Feuerwehr. Bereits 1848 lösten sich die Turnvereine in Baden wieder auf, im Rahmen der badischen Revolution. Die Feuerwehr bestand somit aus freiwilligen Handwerkern, Studenten und Geschäftsleuten. Einige Jahre später wurde ein öffentliches Brandmeldesystem eingerichtet, das die bis dahin existierenden Türmer ablöste, sowie ein Hydrantennetz aufgebaut. Ende der 1890er entstand eine ständig besetzte Feuerwache, in der Bedienstete des Tiefbauamtes die Aufgabe der Feuermeldestelle übernahmen – dies bildete eine erste Vorform der Berufsfeuerwehr Heidelberg. 1912 wurde die erste Motorspritze beschafft. Nach dem Ersten Weltkrieg, bei welchem die Zahl der Wehrleute drastisch sank, wurde in den 1920ern die Anzahl der hauptamtlichen Kräfte erhöht. Diese besetzten eine Feuer- und Sanitätswache, die bis 1954 noch im Dienst war – damit entstand endgültig eine Berufsfeuerwehr Heidelberg. Zudem wurde in diesen Jahren die Feuerwehr motorisiert. 1936 wurde die Freiwillige Feuerwehr aufgelöst und in eine Feuerlöschpolizei umgestaltet, wie es überall in Deutschland am Vorabend des Zweiten Weltkrieges geschah. Sie unterstand fortan der Polizeiverwaltung. Im Laufe des Zweiten Weltkrieges wurden aufgrund des Mangels an Männern vermehrt Frauen in die Feuerwehr aufgenommen, die vor allem auch im Bereich von Mannheim und Stuttgart eingesetzt wurde. Diese Frauen quittierten nach Kriegsende ihren Feuerwehrdienst jedoch wieder. 1946 wurde die Berufsfeuerwehr eingerichtet, diese rückte mit Fahrzeugen aus Wehrmachtsbeständen und nur in Begleitung der US-Militärpolizei aus. Als im Mai 1954 eine neue Feuerwache fertig gestellt wurde, verlor die Wache aus den 20ern ihren Sinn. Zugleich wurde in Heidelberg neben Düsseldorf das modernste Alarmsystem in der BRD eingerichtet. Zwei Jahre darauf wurde der Feuerwehrausschuss durch das Feuerwehrgesetz eingerichtet, welcher festlegte, dass Feuerwehren künftig auch zu technischen Wehren werden. Damit erweiterte sich das Einsatzspektrum von der reinen Brandbekämpfung hin zur technischen Hilfeleistung. 10 Jahre später wurde auch die Heidelberger Ölwehr eingerichtet. 1996 erhielt die Feuerwehr Heidelberg den Ausbildungsauftrag für die Angehörigen einer Werkfeuerwehr in Indien, womit diese Feuerwehr auch international tätig wurde. Nachdem die Wache am Czernyring den Anforderungen nicht mehr genügte, wurde 2007 die dritte Heidelberger Feuerwache eingeweiht, Architekt ist Peter Kulka.
Berufsfeuerwehr
Die Berufsfeuerwehr besteht aus 91 Beamten, die in 3 Wachabteilungen und im Tagdienst die Feuerwache Heidelberg ständig besetzen. Neben dem Einsatzdienst betreiben sie auch die Feuerwehrleitstelle, die Ausbildung, die Technikabteilung, die Personalverwaltung und die Abteilung für vorbeugenden Brandschutz. Weiterhin sind in der 2007 eingeweihten Feuerwache im Baumschulenweg eine Schlauchwerkstatt, eine Atemschutzwerkstatt sowie eine Feuerlöscherwerkstatt untergebracht.
Jede Wachabteilung hat dazu weitere Spezialaufgaben. Wachabteilung 1 das Tauch- und Gerätewese, Wachabteilung 2 als Strahlenschutz und ABC-Erkunder und Wachabteilung 3 mit der Material- und Gerätepflege/-wartung.
Fahrzeuge
Die Berufsfeuerwehr verfügt über eine Vielzahl an Einsatzfahrzeugen. Dazu zählen ein Einsatzleitwagen, zwei Löschgruppenfahrzeuge 24, zwei Drehleitern mit Korb 23/12, zwei Tanklöschfahrzeuge (16/24 und 24/50), ein Hilfeleistungslöschfahrzeug 24/14-S, zwei besondere Gerätewagen(Atemschutz/Strahlenschutz und Wasserrettung), ein ABC-Erkunder und Dekon-P, zwei Wechselladerfahrzeuge, zehn Abrollbehälter (Einsatzleitung, Gefahrgut, Rüst, Sonderlöschmitte, Kran, Großventilator, Ölsperre/Gewässer, Mulde, Übungstank, Hochwasser), jeweils ein GW-Transport (LKW), Mehrzwecktransportfahrzeug, Kleineinsatzfahrzeug, Mehrzweckboot und Kehrmaschine, zwei Schlauchboote, vier Mannschaftstransportfahrzeuge und fünf Kleinfahrzeuge.
Löschzüge
Der Löschzug der Berufsfeuerwehr besteht aus dem Einsatzleitwagen, einem Löschgruppenfahrzeug, dem Tanklöschfahrzeug 24/50 sowie einer Drehleiter, der Zug rückt mit 12 Mann Besatzung aus. Weiterhin steht der Wasserrettungszug, bestehend aus dem GW-Wasserrettung und dem angehängten Schlauchboot (5 Einsatzbeamte), ständig zur Verfügung. Die Tauchergruppe rückt auch in den umliegenden Rhein-Neckar-Kreis aus.
Im Heidelberger Stadtgebiet befinden sich 2 längere Tunnel. Um speziell für Tunnelunglücke gerüstet zu sein, wurde der AB-Großlüfter angeschafft. Mit ihm ist die Feuerwehr in der Lage, die bei solchen Unglücken vorherrschenden extremen Temperaturen zu senken und den sichtbehindernden Rauch aus der Tunnelröhre zu drücken.
Freiwillige Feuerwehr
Die Freiwillige Feuerwehr besteht aus ehrenamtlichen Kräften, die je nach Einsatzaufkommen mitalarmiert werden oder bei längeren Einsätzen die Wachabteilung auf der Wache ersetzen und so den Brandschutz in Heidelberg sicherstellen. Welche Abteilungen dafür zunächst durch die Leitstelle alarmiert werden, wechselt im Laufe des Jahres.
Ein für die Jugendfeuerwehren angeschafftes Mannschaftstransportfahrzeug steht seit 2010 auf der Wache der Berufsfeuerwehr zur Verfügung.
Die Freiwillige Feuerwehr besteht aus den Einheiten:
Ort Fahrzeuge Anmerkungen Altstadt LF 10/6, TLF 16/24-Tr Handschuhsheim LF 8/6, LF 16-TS gemeinsames Feuerwehrhaus mit Neuenheim Kirchheim LF 8/6, LF 16-TS, RW 1, MTF Neuenheim LF 10/6, LF 8 gemeinsames Feuerwehrhaus mit Handschuhsheim Pfaffengrund LF 20/16, LF 24 Rohrbach LF 8/6, MTF, TLF 24/50, LF 16-TS das LF 16-TS befindet sich im Standort Emmertsgrund, das MTF im Standort Rohrbach Wieblingen LF 8/6, LF 16-TS Ziegelhausen LF 16/12, LF 16-TS, TLF 16/24-Tr, RW 1, GW-T Werkfeuerwehr
Die Firma Henkel Teroson im Ortsteil Pfaffengrund hat eine Werkfeuerwehr eingerichtet, die an den einmal jährlich stattfindenden Großübungen der Heidelberger Feuerwehr teilnimmt.
Quellen
- Martin Langner (Hrsg.): Feuer schwarz. Eine deutsche Feuerwehrgeschichte am Beispiel Heidelbergs. Verlag Das Wunderhorn, Heidelberg. 352 Seiten. ISBN 3-88423-101-4.
- Feuer schwarz – Geschichte und Geschichten der Heidelberger Feuerwehr (SWR3-Fernsehen – SWF3 – 1996). Ein Film von Christel Koerner.
Weblinks
Commons: Feuerwehr Heidelberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien49.3977777777788.6705555555556108Koordinaten: 49° 23′ 52″ N, 8° 40′ 14″ OSchlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
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