- Fiasko
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Als Fiasko bezeichnet man einen Reinfall, Misserfolg oder Zusammenbruch.
Das Wort leitet sich vom italienischen fiasco ab, das auch eine bauchige Strohflasche (mit Stroh umflochtene Glasflasche, häufig für Chianti) bezeichnet. Noch bis ins 18. Jahrhundert wurden Frauen zur Strafe diese Schand- oder Büttelflaschen umgehängt. Die italienische Redensart appicar il fiasco ad alcuno bedeutet jemandem einen Schimpf antun. Fiasco leitet sich wiederum von westgermanisch flaska für Flasche ab.
Für den Zusammenhang mit der übertragenen Bedeutung gibt es verschiedene Theorien:
Zum einen könnte es aus der Glasbläserei stammen. Beim misslungenen Versuch ein besseres Glasgefäß herzustellen, taugte das Ergebnis nur noch dazu, daraus eine Flasche zu machen (fare fiasco).
Als faire fiasco kam das Wort auch in die französischen Sprache, später angepasst zu faire une bouteille, eine heute nicht mehr gebräuchliche, umgangssprachliche Bedeutung für „Fehler, Schnitzer“. 1837 verwendete Heinrich Heine das Wort Fiasko erstmals im Deutschen, um ein durchgefallenes Theaterstück zu beschreiben. Theodor Fontane gebrauchte es als erster im allgemeineren Sinne, als er in einem Brief schrieb: „Ich werde mich nie den Eseln zugesellen, die hinterher das Feld bespotten, auf dem sie Fiasko gemacht haben.“
Es gibt auch – siehe auch vorheriger Absatz, durchgefallene Aufführung – die Erklärung, dass bei Darbietungen in Oper oder Theater im Italien des Barock und später bei Missfallen der Vorstellung die Zuschauer Trinkfläschchen (z. B. voll Wein, die mitzuführen erlaubt war, und die man (meist) vorher geleert hatte) wütend auf die Bühne warfen.
Auch der umgangssprachliche Ausdruck Flasche für Versager hat diese Herkunft.
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