- Figuig
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32.1-1.2333333333333Koordinaten: 32° 6′ N, 1° 14′ W
Figuig (Berber: Ifejej), ist eine bedeutender Oasenort mit 12.755 Einwohnern im äußersten Südosten Marokkos. Er liegt 900 Meter hoch direkt an der Grenze zu Algerien. In den Oasengärten werden etwa 190.000 Dattelpalmen bewässert.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Stadt blickt auf eine lange Vergangenheit zurück, welche durch ihre historischen Ereignisse und deren kulturelle Dimensionen in der gesamten Sahara - und damit für Marokko - einzigartig ist. Mehrere tausend Jahre alte, in Felsen verewigte Tier- und Schriftgravuren bezeugen, dass die Entstehung von Figuig seit Urzeiten von Zuwanderung und Abwanderung zahlreicher Volksstämme geprägt wurde. Diese sind heute jedoch so miteinander verschmolzen, dass keines der sieben Ksour (Hammam Foukani, Hammam Tathani, Laâbidat, La Maiz, Loudaghir, Ouled Slimane und Zenaga) einem typischen Ursprung zugeordnet werden kann.
Bevölkerung
Die Bevölkerung spricht überwiegend die Sprache der Tamazight-Berber. Amtssprache ist jedoch das klassische Arabisch. Französisch (seltener englisch) wird von gebildeten, insbesondere von jüngeren Einwohnern gut verstanden.
Landwirtschaft
Der ökologisch sensible Oasen-Organismus kann das Gleichgewicht von Wasser (Artesische Quellen), Mensch und Pflanze über Jahrhunderte hinweg nur dank eines ausgeklügelten, mit Kompetenz, Disziplin, Gemeinsinn und Solidarität betriebenen Bewässerungssystems bis in die heutige Zeit bewahren. Ökonomische Grundlage der Menschen ist die Landwirtschaft. Die Dattelpalmen, d.h. die Ernte ihrer Früchte sowie die Verwertung ihrer Blätter und Stämme (Bau- und Brennholz) bilden den Schwerpunkt der Oasen-Wirtschaft. Der Anbau erfolgt dort auf drei Vegetations-Ebenen: Ganz oben schützt die Dattelpalme die darunter liegenden, verschiedenartigen Obstbäume. Diese wiederum gewähren den untersten Kulturen (Getreide, Kartoffeln, Gemüse, Kräuter usw.) wohltuenden Schatten. Daneben spielt aber auch die Viehzucht (Rind, Schaf, Ziege, Kamel, Esel, Hühner) eine bedeutsame Rolle. Die Einwohner haben ihr traditionelles handwerkliches Geschick aus der Zeit ihrer Vorfahren erhalten und perfektioniert. In vielen Familien handarbeiten Frauen wie eh und je mit Weben, Stricken, Häkeln und Sticken an Teppich, „Djellaba„, Pullover, Burnus und Tischdecke. Heimarbeiten, welche trotz ihres geringen Ertrages als weibliche Erwerbsgrundlage fortbestehen. Domäne der Männer ist die kunstvolle Tischlerei und Drechslerei von Möbeln und die filigrane Arbeit der Kunstschmiede.
Söhne und Töchter der Oase
- Abderrahman Machraoui (*1948), deutscher Mediziner marokkanischer Herkunft
Literatur
- Herbert Popp (Hrsg.): Geographische Forschungen in der saharischen Oase Figuig. Passauer Schriften zur Geographie, Heft 10. Passavia Universitätsverlag, Passau 1991, ISBN 3922016995
Weblinks
Commons: Figuig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- www.ville-figuig.info (franz.)
- www.figuig.net (franz.)
- http://www.zousfana.com/ar/madina/history.aspx (Arabic)
- http://www.zousfana.com/ar/madina/geography.aspx (Arabic)
Kategorien:- Ort in Marokko
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