- Firmenich SA
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Firmenich International SA Unternehmensform Aktiengesellschaft Gründung 1895 Unternehmenssitz Genf, Schweiz Unternehmensleitung Patrick Firmenich
(CEO)
Jean-Marc Bruel
(VR-Präsident)Mitarbeiter 4'892 (30. Juni 2007) Umsatz 2,5 Mrd. CHF (2007) Branche Duftstoffe und Aromen Website Die Firmenich International SA ist ein international tätiger Schweizer Aromen- und Duftstoff-Hersteller und weltweit die Nummer 3 der Branche. Firmenich beliefert weltweit Lebensmittel- und Kosmetikhersteller mit Geschmacksstoffen und Parfüme.
Die Unternehmensgruppe beschäftigt in weltweit 53 Ländern gesamthaft über 4'800 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2007 einen Umsatz von CHF 2,5 Milliarden. Das Unternehmen befindet sich vollständig im Besitz der Familie Firmenich.
Die grössten Mitbewerber Firmenichs sind Givaudan (Schweiz), International Flavors & Fragrances (USA) und Symrise (Deutschland).
Geschichte
Das Unternehmen wurde ursprünglich am 1. November 1895 als Chuit & Naef in Genf durch den Schweizer Chemiker Philippe Chuit (1866-1939) und den Kaufmann Martin Naef gegründet. 1898 beschäftigte das Unternehmen im Westen der Stadt rund 30 Mitarbeiter. Chuit heiratete Thérése Firmenich und 1900 trat sein Schwager Fred Firmenich in das nun umbenannte Unternehmen Chuit, Naef & Firmenich ein. 1902 wurde Chuit, Naef & Firmenich durch die Duftkreationen Violettone and Dianthine bekannt. 1903 folgten Iralia, entwickelt durch Jean Bolle und Cyclosia. François Coty nutze die neuen Düfte Violettone und Iralia für sein Parfum L'Origan (1905).
1908 erfolgt die Erfindung des Duft- und Aromastoffs Cyclosia durch Hydratisierung von Citronellal, heutige Bezeichnung Hydroxycitronellal.
1910 übernimmt Fred Firmenich die Anteile an dem Unternehmen und wird Haupteigner und gibt ihr später den heutigen Namen, Philippe Chuit wird Angestellter.
1921 holt Chuit den kroatisch-schweizerischen Chemiker Lavoslav Ružička in das Unternehmen Firmenich, der ein Jahr später auch Titularprofessor an der ETH Zürich wird. Zuvor arbeitete Ružička auch eng mit dem deutschen Unternehmen Haarmann & Reimer in Holzminden zusammen.
1922 erfolgt erstmals die Synthese von Nerol, einem Duftstoff für Rosen- und Blütenduft-Kompositionen und von Nerolidol. 1925 folgt die erste Synthese von Exaltone, heutige allgemeine Bezeichnung Cyclopentadecanone.
1931 zieht sich Philippe Chuit aus dem Unternehmen zurück und verstirbt 1939. 1933 geht auch Martin Naef in den Ruhestand.
1934 erfolgt die Umfirmierung in Firmenich & Cie.
1939 erhält der Forschungs- und Entwicklungsdirektor bei Firmenich Lavoslav Ružička den Nobelpreis für Chemie.
Ab 1951 wird auch in La Plaine im Kanton Genf produziert.
1959 entdeckt Firmenich die Duftnote Hedione (Methyl Dihydrojasmonate), der dem Jasmin ähnelt und ein wichtiger Rohstoff für die Parfümproduktion wird. 1962 wird in Quito in Ecuador die Tochtergesellschaft Concesionaria Firmenich del Ecuador C.A. gegründet. 1964 Bau eines 15-stöckigen Firmensitzes in Genf und Gründung der Firmenich GmbH in Deutschland. Im gleichen Jahr kommt es zur Einführung von Furaneol, einer Schlüsselkomponente verschiedener Aromen u.a. für Erdbeeren und Ananas.
1968 Gründung der Tochtergesellschaft Nihon Firmenich K.K. in Japan.
1971 Einführung des synthetischen Duftstoffes Muscon, der wichtigste Duftstoff des natürlichen Moschus.
1972 erfolgt die Umfirmierung von Firmenich & Cie. in Firmenich SA und damit eine Aktiengesellschaft unter der Geschäftsführung von Fred-Henri Firmenich (CEO).
1976 wird in Meyrin-Satigny in der Schweiz ein weiterer Produktionsstandort aufgebaut. 1985 Gründung der Tochtergesellschaft Firmenich Limited in Australien.
1986 wird das US-amerikanische Unternehmen CHEM Fleur mit Sitz in Newark, New Jersey aufgekauft.
1988 Einführung von Ambrox, einem synthetischen Form von Ambrein.
1989 neuer Geschäftsführer des Unternehmens wird in dritter Generation Pierre-Yves Firmenich, der 1990 Firmenich in die Holding Firmenich International SA umwandelt.
1991 bringt Firmenich den synthetischen Duftstoff Dynascone auf den Markt, eine Geruchskombination die Galbanum, Ananas und Hyazinthen ähnelt.
1994 expandiert im Zuge der Globalisierung auch Firmenich und gründet Niederlassungen in Shanghai in der Volksrepublik China - Gründung eines Joint-Ventures unter Suzhou Firmenich Aromatics Co. Ltd., später auch Kunming Firmenich Aromatics Co. Ltd. -, in Mumbai in Indien und in Selangor in Malaysia.
1995 beschäftigt das Unternehmen weltweit rund 3.000 Mitarbeiter. Im gleichen Jahr wird in Bangkok, Thailand eine Tochtergesellschaft gegründet und das südafrikanische Unternehmen Darryl Gunther (Proprietary) Ltd. aufgekauft.
1996 Eröffnung des Entwicklungszentrums Georges Firmenich Centers in Princeton, New Jersey, USA und die Übernahme von Produktionsstädten von Mrowna in Warschau, Polen und von der Tastemaker Inc. in Ibaraki, Japan. 1998 Eröffnung von weiteren Produktionsanlage in Castets, Frankreich (Hererstellung von Furaneol), Thirsk (North Yorkshire) in Grossbritannien, Tampa in Florida (USA), Toluca in Mexiko, Kunming in China und in Daman, Indien.
1999 eröffnet Firmenich in Köln ein Forschungs- und Emtwicklungslabor für Körperpflegeprodukte und in Cotia, Brasilien ein Parfümentwicklungszentrum.
Am 1. Juli 2002 erfolgt wieder ein Generationenwechsel in der Geschäftsführung von Firmenich. Patrick Firmenich wird in 4. Generation CEO des Unternehmens.
Im November 2002 Übernahme der norwegischen Bjørge Biomarin AS in Ålesund. Ein Produzent von natürlichen Meerestierextrakten.
2005 Übernahme des 1939 gegründeten US-Unternehmens Noville Essential Oil Company Inc., South Hackensack, New Jersey. Noville beschäftigte 2005 rund 150 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Jahresumsatz von 22,5 Millionen US-Dollar.
Im Mai 2007 erfolgt für 3,36 Mrd. dänische Kronen (rund CHF 730 Mio.) die Übernahme der Aromensparte der dänischen Danisco-Gruppe mit Sitz in Kopenhagen. Der Bereich erwirtschaftete 2006 mit rund 800 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von etwa 1,5 Mrd. dänische Kronen (rund CHF 335 Mio.) und produziert natürliche sowie naturidentische Zusatzstoffe für die Nahrungsmittel-, Getränke- und Riechstoffindustrie.
Weblinks
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