- Fitschenband
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Fitschenband, auch Einstemmband genannt, ist ein spezielles Scharnier, das im handwerklichen Türen- und Fensterbau gebräuchlich war. Es wird nicht aufgeschraubt, sondern eingestemmt. Dazu werden mit einer Fräsmaschine oder manuell mit einem Stemmeisen Schlitze in das Holz des Fensterflügels oder des Türblattes und den Rahmen gemacht, in die dann je ein Bandlappen des Fitschenbandes eingesteckt wird. Anschließend werden durch Rahmen und vorgebohrte Löcher im Band Metallstifte (sog. Fitschenbandstiften) getrieben, die das Band fixieren. Als Alternative wurden später auch Schrauben verwendet. Diese Technik war bis Anfang der 1960er Jahre gebräuchlich.
Fitschen werden nur bei überfälzten Türen verwendet. Fitschen für Möbel sind als Schrankfitschenbänder "in Stahl gerollt", "in Messing gegossen" oder "gezogen" im Handel. Sie werden mit oder ohne Zierknöpfe angeboten. Die Länge der Rolle beträgt 50mm bis 100mm. Alle Fitschen sollten einen Laufring aufweisen. Zur Verwendung kommen für rechts angeschlagene Türen rechte, für links angeschlagene Türen linke Bänder. Mit Fitschen angeschlagene Türen sind aushängbar.
Heute werden Fitschenbänder im Möbelbau nur noch selten verwendet. Im Denkmalschutz werden sie bei Fenstern noch gelegentlich eingebaut.
Literatur
- Fachkunde für Schreiner. Verlag Europa Lehrmittel, 14. Auflage, 1990
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