Fjodor Litke

Fjodor Litke
Fjodor Petrowitsch Lütke

Fjodor Petrowitsch Graf Lütke (russisch Фёдор Петрович Граф Литке, wiss. Transliteration Fёdor Petrovič Graf Litke), eigentlich Friedrich Benjamin Lütke; * 29. September 1797 in Sankt Petersburg; † 20. August 1882 ebenda) war ein russischer Marineoffizier, Weltumsegler, Entdeckungsreisender und Schriftsteller.

Leben

Er trat als Freiwilliger 1813 in die englische Marine ein, welche bestimmt war, das von den Franzosen besetzte Danzig zu belagern, wurde für seine Tapferkeit zum Midshipman ernannt. Er nahm von 1817 bis 1819 an der russischen Weltumsegelung unter Wassili Michailowitsch Golownin teil. Von 1821 bis 1824 leitete er eine Expedition in die russischen Küstengewässer in der Arktis mit dem Auftrag, Kamtschatka zu erforschen, und unternahm auch in den drei folgenden Jahren Forschungsreisen in die arktischen Gegenden, die namentlich Aufschluss über die Küsten Nowaja Semljas brachten. Seine Beschreibung der Viermaligen Reise ins Nördliche Eismeer wurde später in deutscher Sprache herausgegeben.

1823 zum Kapitänleutnant befördert, erhielt Lütke 1826 die Leitung der vierten russischen Weltumseglung übertragen, an der sich auch mehrere ausländische Gelehrte beteiligten. Er verließ auf der Korvette Senjawin am 14. August 1826 (in Begleitung der Korvette Moller) Kronstadt, erforschte die russischen Küsten Asiens und Amerikas, entdeckte im Pazifik unter anderem 14 verschiedene Inseln im Gebiet des heutigen Mikronesiens, von denen eine Gruppe den Namen "Senjawininseln" erhielt. Er kam Ende 1827 nach Manila und traf am 16. September 1828 wieder in Kronstadt ein. Die Beschreibung dieser an Resultaten sehr reichen Expedition veröffentlichte er unter dem Titel: Voyage autour du monde (Paris 1835 ff., 4 Bände mit Zeichnungen von Postels und Kittlitz). Nach der Rückkehr wurde Lütke korrespondierendes Mitglied der Petersburger Akademie der Wissenschaften.

Lütke erhielt 1829 den Rang eines Kapitäns erster Klasse, unternahm ein Jahr später mit zwei Fregatten und einer Brigg eine Übungsfahrt nach Island und wurde 1832 zum Flügeladjutanten des Kaisers und zum Erzieher des Großfürsten Konstantin Nikolajewitsch sowie 1847 zu dessen Kurator ernannt, welche Stellung er bis 1852 bekleidete.

Inzwischen 1842 zum Generaladjutanten und 1845 zum Vizeadmiral der Russischen Flotte befördert, war er 1851–1853 Kriegsgouverneur in Reval, später des Hafens in Kronstadt und trat 1855 als wirklicher Admiral in den Reichsrat. Die Stiftung der Russischen Geographischen Gesellschaft (1845) ist vorzugsweise sein Werk, und er fungierte von 1845–1850 und von 1855–1857 als deren Vizepräsident. Seit 1864 war er Präsident der Petersburger Akademie der Wissenschaften und wurde 1866 in den Reichsgrafenstand erhoben. Er starb 1882 in St. Petersburg.



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