- Fleckenhyäne
-
Dieser Artikel wurde aufgrund von formalen und/oder inhaltlichen Mängeln in der Qualitätssicherung Biologie zur Verbesserung eingetragen. Dies geschieht, um die Qualität der Biologie-Artikel auf ein akzeptables Niveau zu bringen. Bitte hilf mit, diesen Artikel zu verbessern! Artikel, die nicht signifikant verbessert werden, können gegebenenfalls gelöscht werden.
Lies dazu auch die näheren Informationen in den Mindestanforderungen an Kurzartikel der Biologie.
Tüpfelhyäne Systematik Ordnung: Raubtiere (Carnivora) Überfamilie: Katzenartige (Feloidea) Familie: Hyänen (Hyaenidae) Unterfamilie: Eigentliche Hyänen (Hyaeninae) Gattung: Crocuta Art: Tüpfelhyäne Wissenschaftlicher Name Crocuta crocuta (Erxleben, 1777) Die Tüpfelhyäne (Crocuta crocuta) ist die häufigste Hyäne Afrikas. Sie ist außerdem die größte Hyänen-Art. Zur Eiszeit war sie auch in Europa verbreitet.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Tüpfelhyänen sind außerordentlich kräftig gebaut und wirken viel stämmiger und massiger als ihre kleineren Verwandten, die Streifenhyänen. Sie haben eine Kopfrumpflänge von 1,65 m, wozu noch 35 cm Schwanz kommen. Bis zur Schulter stehen sie 90 cm hoch, und ihr Körpergewicht kann über 80 kg erreichen. Das Fell ist gelblichbraun und trägt dunkle Flecken, die je nach Alter mehr oder weniger deutlich zu sehen sind. Die Ohren sind rund und viel kleiner als die der Streifenhyäne, ermöglichen aber trotzdem ein sehr gutes Hörvermögen.
Der gesamte Vorderkörper ist den Lebensumständen entsprechend kräftiger und muskulöser ausgelegt. Die Vorderläufe sind im Vergleich zu den Hinterbeinen deutlich verlängert, was der Hyäne zusammen mit dem großen, gedrungenen Kopf das typische Aussehen verleiht. Die Gliedmaßen sind vierzehig, die Krallen nicht rückziehbar. Der mächtige Kiefer mit starker Muskulatur und großen, harten Zähnen erlaubt es der Hyäne, auch problematische Bestandteile der Beute wie Haut, zähes Fleisch und Knochen bestens zu verwerten und alles zu zerkleinern, was auch nur im entferntesten fressbar ist. Dank des ausgezeichneten Verdauungssystems können sogar Zähne und Hörner verdaut werden.
Lebensraum
Der bevorzugte Lebensraum der Tüpfelhyäne ist die Savanne. So leben die meisten von ihnen in den großen Grasländern Ost- und Südafrikas. Seltener findet man Tüpfelhyänen auch in Halbwüsten, Bergland (aufwärts bis 4000 m) und lichten Wäldern.
Lebensweise
Rudel
Tüpfelhyänen leben in großen Rudeln, die bis zu hundert Individuen umfassen können. Diese werden von einem dominanten Weibchen angeführt. Zusammen bewohnt das Rudel ein Revier, dessen Grenzen von beiden Geschlechtern mit den Analsekreten markiert werden. Zentrum eines Territoriums ist der Bau, in dem allerdings nur Weibchen mit ihren Jungen unterkommen, während die Männchen und kinderlose Weibchen draußen schlafen. Tüpfelhyänen sind überwiegend nachtaktiv. Innerhalb des Rudels kann es immer wieder zu Aggressionen kommen. Auslöser sind Streit um die Beute oder der Trieb eines Muttertiers, seine Jungen gegen andere Rudelmitglieder zu verteidigen. Gelegentlich führen derartige Auseinandersetzungen sogar zu schwerwiegenderen Verletzungen. Im Rudel lassen Tüpfelhyänen immer wieder einen Laut hören, der wie menschliches Kichern oder Lachen klingt; daher hat diese Art auch den volkstümlichen Namen "Laughing Hyena".
Trotz aller Aggressionen zeigt das Rudel ein hoch soziales Verhalten, wenn es darum geht, einzelne Rudelmitglieder zu verteidigen. Es gibt Berichte, wonach Wildhunde gelegentlich eine jüngere, von ihrem Rudel abgekommene Hyäne erbeutet haben, die dann von ihren Artgenossen gerettet wurde.
Fortpflanzung
Anders als zum Beispiel bei Wolfsrudeln können mehrere Weibchen in einem Rudel Junge bekommen. Um das Recht zur Begattung kommt es manchmal zwischen den Männchen zum Streit. Die Tragzeit beträgt etwa hundert Tage. Im Wurf befinden sich fast immer zwei Junge, die in einem für Raubtiere ungewöhnlich fortgeschrittenen Entwicklungsstadium zur Welt kommen: mit bereits geöffneten Augen, vollständig entwickelten Zähnen und recht aktiv. Die Jungen werden vorwiegend vom Muttertier versorgt, aber manchmal findet man auch das Männchen beim Spiel mit den Jungen. Nach einem Jahr verlassen manche der Jungen das Rudel, während andere bleiben.
Vielfach sind die Jungtiere schon in frühesten Tagen damit beschäftigt, die angeborenen Aggressionen an den Geschwistern auszulassen. So manches Muttertier ist einen gehörigen Teil seiner Zeit damit beschäftigt, die ineinander verbissenen Jungen immer wieder voneinander zu trennen, um Gröberes zu verhindern. Dieses Verhalten der Jungtiere ist kein Spieltrieb, sondern vielmehr tödlicher Ernst und findet sich auch bei anderen Vertretern des Tierreichs wieder, wo, wie z. B. beim Sandhai, sogar vorgeburtlicher Kannibalismus die Regel sein kann.
Ernährung
Die landläufige Meinung, dass Tüpfelhyänen Aasfresser seien, trifft nur bedingt zu. Diese Hyäne ist selbst ein aktiver Jäger, der allein oder in kleinen Gruppen Antilopen, Gazellen und Zebras erbeutet. In den ostafrikanischen Nationalparks kann man oft Hyänen sehen, die einen fressenden Löwen umringen und darauf warten, dass dieser seine Beute verlässt. Daraus hat sich der falsche Schluss ergeben, Tüpfelhyänen würden dem Löwen folgen und sich an den Resten seiner Beute gütlich tun. In Wahrheit ist es aber viel öfter der Löwe, der die Hyänen vertreibt, die dann wiederum abwarten, den Rest der von ihnen selbst erjagten Beute zu bekommen. Die im Vergleich zu männlichen Löwen kleineren und leichteren Löwinnen können allerdings auch ihrerseits von kopfstarken Hyänenrudeln erfolgreich attackiert und vom Riss vertrieben werden.
Das Verhältnis von selbst erlegter Beute zu Aas liegt bei etwa 85:15. Tüpfelhyänen verwerten alle Teile ihrer Beute. Ihre kräftigen Kiefer können die Knochen zermalmen, und neben diesen fressen sie das Fleisch, die Eingeweide, die Haut und den Kopf.
Bei der Hetzjagd erreichen Tüpfelhyänen eine Geschwindigkeit von über 60 km/h, die sie wesentlich länger durchhalten können als ihre auf kurzen Strecken oft schnelleren Beutetiere. Ein größeres Beutetier wird oft an den Hinterbeinen gegriffen, dann wird ohne Tötungsbiss der Bauch aufgerissen.
Weblinks
- Crocuta crocuta in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Hyaena Specialist Group, 1996. Abgerufen am 11. Mai 2006
Wikimedia Foundation.