Flederwisch

Flederwisch

Ein Flederwisch (auch Wisch) ist ein Enten- oder Gänseflügel, der als Handfeger benutzt wird. Das Arbeitsgerät ist der Vorgänger des Handfegers, stabil, sehr leicht und vielseitig einsetzbar. Flederwische verschleißen schnell und sind nach Kontakt mit Feuchtigkeit nicht mehr brauchbar.

Herstellung und Verwendung

Flederwische bestehen aus vollständigen Flügeln, die bei der Geflügelschlachtung anfallen und ohne weitere Verarbeitung getrocknet werden. Sie enthalten die Schwungfedern, die noch im Flügel befindlichen Finger-, Hand- und Unterarmknochen der Tiere sowie die Muskeln und Sehnen, die sich bei der Trocknung verhärten und den Flügel sehr gut stabilisieren. Der Flügel muss vor dem Trocknen in die gewünschte Form gebracht werden. Eine nachträgliche Korrektur der Flügelform ist nicht mehr möglich.

Am Unterarmknochen kann der Wisch gehalten oder zu einem Gebinde zusammen gelegt werden, was auch die Herstellung von Besen erlaubt. Sie kehren anfangs sehr gut und sauber und können auch zur Reinigung von Tischen oder zum Staubfegen verwendet werden. Mit neuen Flederwischen können kleinste Verunreinigungen und Stäube gut entfernt werden. Sie verschleißen aber schnell und sind zunehmend nur noch bei handwerklichen Tätigkeiten wie Holzschnitzen oder dem Kehren von Spelzen verwendbar. Im bäuerlichen Umfeld werden sie heute noch verwendet. Imker bevorzugen Flederwische zum Abkehren der Bienen von den Zargen, da sie durch die weichen Federspitzen nicht verletzt oder übermäßig provoziert werden.

Flederwische werden allgemein schneller durch frischere Exemplare ersetzt als Handfeger. Auch zerfallen sie bei Kontakt mit Feuchtigkeit. Sie bieten aber auch im trockenen Zustand aufgrund des in ihnen enthaltenen Knochen- und Muskelgewebes einen idealen Brutraum für Milben und anderes kleines Ungeziefer, das sich von organischem Material ernährt. Flederwische können nicht gereinigt werden, gelten heute im häuslichen Bereich als zu unhygienisch und sind weitgehend durch Fege-Geräte mit industriellen Kunststoffborsten verdrängt worden.

Herkunft des Begriffs

Das mhd. vlederwisch „Gänseflügel zum Abwischen“ hieß ursprünglich vederwisch, also „etwas zum Wischen aus Federn“. Das Wort wurde sekundär an vleder(e)n „flattern“ angeglichen.

Im steirischen Dialekt ist fledern transitiv. Der Hahn hat mich gefledert, d.h. „mich mit den Flügeln geschlagen“; s. hierzu u.U. auch fleddern.

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  • Flederwisch — Flederwisch, aus dem ersten Hauptgelenk abgelöster (am besten ist der rechte) Flügel einer Gans, Ente, eines Truthahns u. dgl …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Flederwisch — Sm (Putzgerät) erw. obs. (14. Jh., Form 15. Jh.), mhd. vlederwisch Gänseflügel zum Abwischen Stammwort. Ursprünglich vederwisch und sekundär an mhd. vleder(e)n flattern angeglichen. Also eigentlich etwas zum Wischen, aus Federn . ✎ Röhrich 1… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Flederwisch — Flederwische feil haben: nicht mehr begehrt werden. Eigentlich ist Flederwisch, mittelhochdeutsch vëderwisch, ein Abkehrbesen aus Gänsefedern, eine verachtete Marktware. Die Redensart spielt aber zugleich mit der Bezeichnung Flederwisch für… …   Das Wörterbuch der Idiome

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  • Flederwisch — Fle|der|wisch 〈m. 1; veraltet〉 1. Federbesen zum Staubwischen 2. 〈fig.; umg.〉 flatterhaftes unordentl. Mädchen [<mhd. vederwisch „Gänseflügel zum Abwischen“; beeinflusst von vledern, „flattern“] * * * Fle|der|wisch, der; [e]s, e [in Anlehnung… …   Universal-Lexikon

  • Flederwisch — Fle|der|wisch …   Die deutsche Rechtschreibung

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  • Katzenveit — Der Naturgeist Katzenveit ist nach einer sächsischen Sage der Schrat des Kohlberges bei Zwickau Inhaltsverzeichnis 1 Zum Katzenveit und dem Kohlberg 2 Streiche des Katzenveits 2.1 Matz Flederwisch, der Krämer, der zu …   Deutsch Wikipedia

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