Flug AA11

Flug AA11
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American-Airlines-Flug 11
Zusammenfassung
Datum 11. September 2001
Typ Entführung
Ort World Trade Center
Getötete 92 + 1366 (WTC-Turm 1)
Flugzeug
Flugzeugtyp Boeing 767-223ER
Fluggesellschaft American Airlines
Kennzeichen N334AA
Passagiere 81 (inkl. 5 Entführer)
Besatzung 11
Überlebende 0

American-Airlines-Flug 11 (kurz Flug AA11; im Funkverkehr american one one oder american eleven), geflogen von einem Jet des Typs Boeing 767-223ER, wurde von fünf Terroristen am 11. September 2001 als erstes von vier Flugzeugen in den USA entführt und um 8.46 Uhr in den Nordturm des World Trade Centers in New York City hinein gelenkt. Es kam zu einer Explosion des Kerosins und einem darauf folgenden Gebäudebrand in Höhe der Etagen 93 bis 99. Alle 92 Personen an Bord mussten bei einer Geschwindigkeit von über 500 km/h und der folgenden Explosion sofort tot gewesen sein. Auf Fotos sind an allen vier Gebäudeseiten Explosionsflammen aus den Fassaden heraus zu erkennen.

Durch den Einschlag des Jets starben im Turm viele Personen. Deren Zahl bleibt unbekannt. Die zerstörten Treppenhäuser machten es den Menschen oberhalb der Einschlagstelle unmöglich zu fliehen. Durch Hitzeeinwirkung und Qualm in die Enge getrieben, stürzten sich bereits nach wenigen Minuten die ersten Opfer aus den zerstörten Fenstern der oberen Etagen in den Tod. Der Nordturm kollabierte komplett 102 Minuten nach dem Einschlag des Flugzeugs um 10:28 Uhr EDT von oben nach unten. Weitere 1.366 Menschen, darunter viele Feuerwehrleute des FDNY und anderes Rettungspersonal, befanden sich noch in dem Turm und wurden spätestens bei diesem Einsturz getötet. Nur bei einem Teil der später aufgefundenen Leichenteile gelang die Identifizierung mittels Zahnbefunden und DNA-Analyse.

Die meisten der im Nordturm (WTC 1) arbeitenden Menschen, die sich um 8:46 Uhr unterhalb der Einschlagstelle befanden, ca. 8.000 Personen, überlebten. Es gab viele Verletzte und noch mehr für ihr weiteres Leben traumatisierte Personen.

Inhaltsverzeichnis

Die Entführung

Zeitlicher Überblick des Flugs

Start des Flugs der Maschine mit der Registrierungsnummer N612UA[1] sollte in Logan International Airport, East Boston, Massachusetts (BOS) planmäßig um 7:45 Uhr sein. Ziel war der Los Angeles International Airport (LAX). Der um 14 Minuten verspätete Start fand um 7:59 von Startbahn 4R statt.[2] Um 8:13:29 flog die Maschine auf 26.000 Fuß Höhe über Zentralmassachusetts und der Pilot folgte einer Aufforderung des Boston Air Traffic Control Center, einen Rechtsschwenk um 20 Grad zu fliegen.[2] Um 8:13:47 folgte von der Bostoner Leitstelle die Aufforderung, auf 35.000 Fuß Höhe zu steigen[3]. Dieser Aufforderung folgte die Maschine nicht mehr und blieb ab 8:16 auf einer Höhe von 29.000 Fuß.[4][2] Deshalb nimmt die 9/11-Untersuchungskommission in ihrem Bericht von 2004 an, dass die Entführung um 8:14[5] anfing. Kurz danach wich die Maschine vom vorgesehenen Kurs ab. Um 8:21, nach mehrmaligem erfolglosen Anruf durch die Leitstelle, stellte die Maschine die Übermittlung des Mode-C-Transpondersignals ein.[2]

Der auf der Karte dargestellte Kurs stellt die von der 9/11-Untersuchungskommission vermutete Route dar.

Um 8:26 EDT, etwa über Schenectady, New York, drehte die Maschine um 100 Grad nach links und südwärts Richtung New York City. Um 8:37 Uhr ging die Maschine auf Sinkkurs um 3.200 Fuß pro Minute. Um 8:43 EDT drehte sie in niedriger Höhe in einer letzten Kurve auf Manhattan zu.[2] Nur wenige Trümmerteile der Maschine wurden später gefunden.

Details der Entführung

An diesem Tag bildeten der Pilot John Ogonowski, sein Erster Offizier Thomas McGuinness, die Flugbegleiterinnen (Flight attendants) Barbara Arestegui, Jeffrey Collman, Sara Low, Karen Martin, Kathleen Nicosia, Betty Ong, Jean Roger, Dianne Snyder und Madeline Sweeney die elfköpfige Crew. Eingecheckt hatten 81 Passagiere.

Da alle Täter und Opfer beim Einschlag in den Nordturm starben, sind nur wenige Details der Entführung unstrittig und als solche bekanntgeworden. Dazu gehören die Telefonate von den Flugbegleiterinnen Madeline Amy Sweeney und Betty Ong nach der Entführung mit einer Bodenstation ihrer Airline. Aufgrund ihrer Mitteilungen ist anzunehmen, dass neben den Piloten (John Ogonowski [captain`] und Thomas McGuinness [first officer]) auch mindestens zwei weitere Flugbegleiterinnen, Karen Martin und Barbara Arestegui, und ein Passagier, Daniel Lewin, schon während des Fluges von den Tätern ermordet wurden. Lewin war Israeli, geschäftlich unterwegs und saß genau vor einem der Entführer. Lewin hatte eine militärische Ausbildung.

Außerdem hörte die Flugkontrolle drei Ansagen von dem Entführer Mohammed Atta an die Passagiere, weil vermutlich der falsche Knopf bedient wurde, zunächst: "We have some planes, just stay quiet and you'll be okay. We are returning to the airport". Und um 8:24:56: "Nobody move. Everything will be okay. If you try to make any moves, you'll endanger yourself and the airplane. Just stay quiet."[2] Um 8:33:59 sagte Atta: "Nobody move please, we are going back to the airport, don't try to make any stupid moves."

Telefonate

Betty Ong hat die genannten Details an das American Airlines' operations center übermittelt. Das Gespräch dauerte 4 Minuten. Andere Telefongespräche als ihres und das von Amy Sweeney sind aus dieser Maschine nicht bekannt geworden.

Dokumentation in den Medien

Es gibt drei Aufnahmen, wie Flug AA 11 in den Nordturm rast: Jules Naudet (Dokumentarfilmer bei einer Feuerwehreinheit), Pavel Hlava (Zufallsaufnahme) und die Webcam von Wolfgang Staehle (Zufallsaufnahme in einem Kunstprojekt).[6] Hlavas und Staehles Aufnahme sind zu unscharf um darauf Details des Flugzeugs zu erkennen. Der Aufnahmewinkel beider Aufnahmen bedingt, dass der Einschlag vom Gebäude selbst verdeckt wird. Nur in Naudets Aufnahme ist der Überflug über die Gruppe der Feuerwehrmänner, der Anflug und der Einschlag ins Gebäude und die folgenden Sekunden zu sehen. Danach fährt die Gruppe zum WTC und Naudet kann das Gebäude nicht mehr filmen.

Erinnerung, Mahnung, Gedenkstätten

In Manhattan befindet sich seit 2006 das World Trade Center Memorial (Gedenkstätte-Memorial, mit einem Museum zur Erinnerung an die Opfer) im Bau.

In den Vereinigten Staaten ist eine sehr vielfältige Kultur der Erinnerung und Mahnung im Zusammenhang mit dieser und den anderen Entführungen und ihren Folgen entstanden. Dazu gehören auch viele Websites von Angehörigen.

Film

  • The Last Hour of Flight 11. Dokumentation, USA, 60 Min.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. NTSB Brief. NTSB. Abgerufen am 5. Mai 2007.
  2. a b c d e f Flight Path Study - American Airlines Flight 11. National Transportation Safety Board (NTSB).
  3. Entspr. etwa 10,7 km
  4. Entspr. etwa 8,8 km
  5. 9/11 Commission Report (Chapter 1) (July 2004).
  6. Staehle, Wolfgang. Rare Scenes from 9/11. Vanity Fair. Abgerufen am 12. Juni 2007.

Weblinks


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