- Flugschrauber
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Ein Flugschrauber ist ein Luftfahrzeug, das die Antriebe von Flugzeugen und Drehflüglern kombiniert (engl. compound). Anders als beim Hubschrauber, der zum Antrieb einen oder mehrere Hauptrotoren nutzt, wird der Vorwärtsschub nicht oder nicht allein durch seinen Hauptrotor, sondern durch eine oder mehrere in der Längsachse (horizontal) wirkende Luftschrauben erzeugt.[1]
Die Bauweise ermöglicht senkrechtes Starten und Landen (VTOL), gleichzeitig aber bessere Flugleistungen als bei einem Hubschrauber. Die Geschwindigkeit eines Hubschraubers wird jedoch nicht etwa durch den mangelnden Vortrieb seines Rotors, sondern durch dessen Aerodynamik begrenzt. Nach einigen frühen Entwürfen erkannte man daher, dass diese Bauweise nur dann sinnvoll ist, wenn auch Tragflächen eingesetzt werden, man bezeichnet sie dann präzise als Kombinationsflugschrauber.
Nicht zu den Flugschraubern werden Wandelflugzeuge gerechnet.
Hauptrotor und Luftschraube können getrennte Antriebe besitzen, in der Regel wird jedoch der Luftschraubenantrieb von den Tragschraubenantrieben abgeleitet, was allerdings komplizierte Getriebe voraussetzt. In der Praxis zeigten sich zudem Steuerungsprobleme, wie bei vielen VTOL-Fahrzeugen, vor allem beim Übergang zwischen den Flugzuständen. Der Flugschrauber konnte sich deswegen nicht durchsetzen, es wurden nur vereinzelt Versuchsmuster oder Prototypen gebaut, die nicht in Serie gingen.
Im Rahmen eines neueren amerikanischen Versuchsprogramms wurden ab den 1980er Jahren Bauweisen getestet, bei denen der Rotor beim Vorwärtsflug gänzlich stillgelegt wird und als zusätzliche Tragfläche arbeitet: Boeing X-50 und Sikorsky X-wing.
Siehe auch
Weblinks
Commons: Gyrodyne – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Grote: Dubbel: Taschenbuch für den Maschinenbau. Springer Verlag, 2007, ISBN 3-5404-9714-5, S. Q-83.
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