- Fluorphosgen
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Strukturformel Allgemeines Name Carbonylfluorid Andere Namen - Carbonoxyfluorid
- Carbondifluoridoxid
- Difluorformaldehyd
- Fluorphosgen
- Kohlensäuredifluorid
Summenformel COF2 CAS-Nummer 353-50-4 Kurzbeschreibung farbloses, hygroskopisches Gas Eigenschaften Molare Masse 66,0 g·mol−1 Aggregatzustand gasförmig
Dichte 2,9686 kg/m3 (gasförmig, 0°C)[1]
1,808 g/cm3 (flüssig am Siedepunkt)[1]Schmelzpunkt Siedepunkt −84,6 °C[1]
Löslichkeit zersetzt sich in Wasser, gut löslich in organischen Lösungsmitteln
Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung [1] Giftig Ätzend (T) (C) R- und S-Sätze R: 23-35 S: 9-26-36/37/39-45 Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Carbonylfluorid ist die gebräuchlichste Bezeichnung für Kohlenoxiddifluorid, COF2, dem Difluorid der Kohlensäure. Es ist das Fluor-Analogon des Phosgens.
Inhaltsverzeichnis
Eigenschaften
Carbonylfluorid ist ein giftiges, stechend riechendes Gas, das aufgrund seiner Hygroskopie an der Luft raucht. Es ist gut in organischen Lösungsmitteln löslich (beispielsweise Benzol, Toluol, Chlorbenzolen und anderen), es löst sich in Wasser unter rascher Zersetzung zu Kohlenstoffdioxid und Flusssäure, weshalb die organischen Lösemittel wasserfrei gemacht werden müssen, sollen diese zur Synthese oder zum Arbeiten mit Carbonylfluorid verwendet werden:
Entstehung
Carbonylfluorid entsteht meist als Zersetzungsprodukt fluorierter Kohlenwasserstoffe bei deren thermischer Zersetzung, beispielsweise aus Tetrafluormethan unter Anwesenheit von Wasser:
Es kann auch aus Kohlenstoffmonoxid und Fluor synthetisiert werden:[2]
Verwendung
Es ist keine großtechnische Verwendung für Carbonylfluorid bekannt; im Labormaßstab kann es für Fluor-Synthesen verwendet werden, da es sehr leicht unter Abgabe der Fluoratome Sauerstoff aufnimmt und zu Kohlenstoffdioxid weiter reagiert.
Toxische Wirkung
Carbonylfluorid reizt bei inhalativer Aufnahme Haut, Augen und Atemwege. An Augen und Haut kommt es zu Schmerzen, Rötungen, schweren Verbrennungen und Sehbeeinträchtigungen durch Entziehen des Wassers aus dem Gewebe und zusätzlich durch den entstehenden Fluorwasserstoff. Bei einem Kontakt mit flüssigem Carbonylfluorid entstehen Erfrierungen. Nach längerer Aufnahme durch die Atemwege zeigt der Patient Halsschmerzen, Husten und Dyspnoe. Die Symptome können verzögert auftreten. Als schlimmste inhalatorische Folge kann ein toxisches Lungenödem auftreten. Dieses ist mit Cortison, auf jeden Fall auch präklinisch, zu therapieren.
Quellen
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