- Flurwind
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Der Flurwind ist ein in Städten ausgeprägtes Lokalwindsystem, welches im Idealfall auf das Stadtzentrum hin ausgerichtet ist und nachts bzw. morgendlich auftritt. Induziert wird es durch Temperatur- und Druckunterschiede zwischen Stadt und Stadtumland und entwickelt sich speziell bei warm-trockenen, austauscharmen und windschwachen Hochdruckwetterlagen.
Als Motor für den Flurwind gilt die Wärmeinsel über dem Stadtgebiet. Die Baukörper im Bereich der Stadt besitzen eine gute Wärmespeicherkapazität, was mitunter zur Ausprägung einer solchen Wärmeinsel beiträgt. Dadurch ergibt sich ein Druck- und Temperaturgefälle vom Umland zur Wärmeinsel hin. Für die Ausprägung einer Wärmeinsel ist die Stadtgröße ausschlaggebend, demnach steigt auch die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Flurwinden mit zunehmender Stadtgröße. Die am Tage aufgeheizte Luft steigt konvektiv über dem Stadtgebiet auf und kühlere Luft aus dem Umland strömt in Bodennähe nach. Flurwinde erreichen selten größere Windgeschwindigkeiten als 1–2 m/s und werden durch Reibungseinflüsse wie Bewuchs oder Bebauung sehr leicht abgebremst oder sogar komplett aufgelöst. Die Mächtigkeit der Luftströmung bewegt sich im Meter- bis Dekameter-Bereich.
Stadtklimatisch sind Flurwinde durchaus nützlich, weil sie im Stadtgebiet als Frischluftzubringer dienen und die belastete Luft erneuern bzw. nach oben entsorgen.
Dieses System, bei dem der Flurwind aus dem Umland in die Stadt induziert wird, bezeichnet man auch als Stadt-Umland-Windsystem.
Literatur
- C.D. Schönwiese: Klimatologie. Ulmer Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3825217930
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