Flying-spot-verfahren

Flying-spot-verfahren

Lichtpunktabtaster wurden im (Farb-)Fernsehstudio zur Abtastung von Diapositiven, Epivorlagen (Epidiaskop), Filmen und (in der Anfangszeit der Fernsehtechnik) von Menschen benutzt.

Am Anfang der Geschichte der Fernsehausstrahlung gab es Ansagestudios, in denen sich die Sprecherin zusammen mit Photozellen in einer abgedunkelten Kabine befand und von einem Lichtstrahl abgetastet wurde. Als Lichtquelle konnte ein mit einer Lampe erzeugtes und mittels Nipkowscheibe zerlegtes Weißbild dienen, das mittels Optik auf die Sprecherin projiziert wurde.

Mit dem Übergang zur elektronischen Bildzerlegung wurde das Weißbild von einer Braunschen Röhre geschrieben, die als Abtaströhre bezeichnet wird. Im Gegensatz zu den üblichen Bildröhren, bei denen zur Verminderung des Flimmerns eine nennenswerte Nachleuchtdauer angestrebt wird, haben Abtaströhren eine möglichst geringe Nachleuchtdauer. Dennoch muss eine elektronische Nachleuchtkorrektur erfolgen, um ein Fahnenziehen zu kompensieren. Die Aufgabe, das durch ein Diapositiv bzw. einen Film hindurchtretende oder von einer Epivorlage reflektierte und dabei gestreute Licht zu sammeln, konnte mit einer Ulbrichtschen Kugel gelöst werden. Im Fall der Farbübertragung hatte die Ulbrichtsche Kugel auch die Aufgabe, das Licht auf drei SEV (Sekundärelektronenvervielfacher) mit davor befindlichen Farbfiltern zu verteilen. Die Bezeichnung Weißbild bezieht sich auf die Form des die Röhre ansteuernden Fernsehsignals; die Farbe des von der Abtaströhre geschriebenen Bildes war nicht unbedingt ein reines Weiß (Bezugsweiß).

Die Anwendung des Prinzips der Lichtpunktabtastung im Farbfernsehstudio hat den Vorteil, dass diese Technik frei von Konvergenzfehlern ist, die bei Kameraabtastern mit Lichtteiler auftreten. Von der Fernseh GmbH gab es in den 1960er Jahren die Filmabtasteranlage FC35LP49B (Flying Spot, 35mm). Die Lichtpunktabtastung wird auch heute noch in Rank-Cintel-Filmabtastern eingesetzt.

Siehe auch Filmabtaster.

Quellen

  • Das Große Fernsehbuch" (ca. 1935)
  • Fernsehen (allgemeiner Lehrgang), P. V. Schmakow, Moskau 1960

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Filmgeber — Ein Filmabtaster (auch Filmgeber oder Telecine, kurz: FAT) ist in der Fernsehtechnik ein Gerät, welches Kinofilme und sonstiges Filmmaterial einliest und daraus ein – analoges oder digitales – Videosignal erzeugt. Jeder Kinofilm, sofern er mit… …   Deutsch Wikipedia

  • Filmscanner — Ein Filmabtaster (auch Filmgeber oder Telecine, kurz: FAT) ist in der Fernsehtechnik ein Gerät, welches Kinofilme und sonstiges Filmmaterial einliest und daraus ein – analoges oder digitales – Videosignal erzeugt. Jeder Kinofilm, sofern er mit… …   Deutsch Wikipedia

  • PAL Speedup — Ein Filmabtaster (auch Filmgeber oder Telecine, kurz: FAT) ist in der Fernsehtechnik ein Gerät, welches Kinofilme und sonstiges Filmmaterial einliest und daraus ein – analoges oder digitales – Videosignal erzeugt. Jeder Kinofilm, sofern er mit… …   Deutsch Wikipedia

  • Filmabtaster — Ein Filmabtaster (kurz: FAT; auch Filmgeber oder Telecine genannt) ist in der Fernsehtechnik ein Gerät, welches Kinofilme und sonstiges Filmmaterial einliest und daraus ein – analoges oder digitales – Videosignal erzeugt. Jeder Kinofilm, sofern… …   Deutsch Wikipedia

  • Henkelware — 一堆3C產品 Unterhaltungselektronik (engl. Consumer Electronics) ist ein Sammelbegriff für Elektrogeräte, die der Unterhaltung des Benutzers dienen. Im Jargon des Fachhandels wird sie Braune Ware genannt, da Fernseh und Rundfunkgeräte früher häufig… …   Deutsch Wikipedia

  • Unterhaltungselektronik — ist ein Sammelbegriff für Elektrogeräte, die der Unterhaltung des Benutzers dienen. Im Jargon des Fachhandels wird sie Braune Ware genannt, da Fernseh und Rundfunkgeräte früher häufig furnierte Holzgehäuse hatten. Der Begriff unterscheidet sich… …   Deutsch Wikipedia

  • William H. Oldendorf — William Henry Oldendorf (* 27. März 1925 in Schenectady/New York; † 14. Dezember 1992 in Los Angeles/Kalifornien) war ein US amerikanischer Neurologe. Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Bücher …   Deutsch Wikipedia

  • William Henry Oldendorf — (* 27. März 1925 in Schenectady, New York; † 14. Dezember 1992 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US amerikanischer Neurologe. Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Bücher …   Deutsch Wikipedia

  • William Oldendorf — William Henry Oldendorf (* 27. März 1925 in Schenectady/New York; † 14. Dezember 1992 in Los Angeles/Kalifornien) war ein US amerikanischer Neurologe. Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Bücher …   Deutsch Wikipedia

  • Ardenne: Erfinder, Physiker und Krebsforscher —   Der deutsche Erfinder, Physiker und Krebsforscher Manfred von Ardenne kann als eine der schillerndsten Figuren der deutschen Forschungswelt gelten: Der 1907 in Hamburg geborene junge Mann brach nach kurzer Zeit sein Studium ab, machte wichtige… …   Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”